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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Seite der Einmündung.
    Und der nicht auf dieser Seite stand und Befehle gab.
    Corbec dachte einen Moment darüber nach, während er zusah,
wie das Öl durch den Hilfsgraben rann. »Wir sind beim dritten Fass«, zischte
Cown. »Wird es funktionieren?«
    »Finden wir's heraus«, grinste Corbec. Er warf einen Blick
zur Traverse, wo Mkvenner und Rerval mit einem Haufen verstört dreinschauender
Krassier redeten.
    »Rerval! Zu mir, Sohn!«
    Der Kom-Soldat lief zu Corbec.
    »Geben Sie mir die Signalpistole. Was brennt am besten?«
    »Herr Oberst?« Rerval reichte ihm die stummelläufige,
dicke Waffe. Corbec klappte sie auf. »Von Ihren Leuchtkugeln, Rerval. Welche
brennt am besten?«
    Rerval suchte in seinem Beutel herum. »Rot, würde ich
sagen, Chef. Die haben die größte Pulverladung. Aber die sollen wir nur in
Notlagen verschießen. Das ist ein Notsignal.«
    »Geben Sie mir eine. Wenn das hier funktioniert, bin ich
verdammt sicher, dass unsere Shadik-Freunde da drüben dies als Notlage
betrachten werden, da können Sie einen drauf lassen.«
    Rerval zuckte die Achseln und reichte Corbec eine rot
gekennzeichnete Patrone.
    Corbec schob sie in die Signalpistole und klappte sie zu.
    »Fertig?«, fragte er Cown.
    Die Geister auf der anderen Seite hatten gerade das letzte
Fass weggerollt. Cown nickte. »Kopf runter und Deckung«, sagte Corbec zu ihnen.
»Feuer im Bau!« Er richtete die Pistole auf den Hilfsgraben und drückte ab.
    Nichts geschah.
    »Was ist los mit diesem Scheißding?«, fauchte er, während
er die Hand sinken ließ.
    »Da ist ein Sicherungsbügel«, sagte Rerval hektisch, bemüht
zu helfen. »Da vorne. Nein, der Hebel da am Daumen. Genau.«
    »Tja, das wusste ich doch«, sagte Corbec und schoss die
Leuchtkugel in den Hilfsgraben.
    Ultraheiß und wie ein Lasertorpedo glühend, prallte sie
von der rechten Wand ab, trudelte nach links, wurde von einem Holzpfahl
abgelenkt und flog den geduckt wartenden Shadiks entgegen, wobei sie Ströme
eines grellroten Rauchs absonderte.
    Corbec zog sich mit Rerval zur Seitenwand der Traverse
zurück.
    Ein entfernter Schrei ertönte. Das Fjffumpp einer
Stichflamme.
    Dann gingen vierzig Meter des Hilfsgrabens in Flammen auf.
    Feuer sprang förmlich in den Himmel und züngelte über den
Grabenrand. Es roch süßlich wie die kleinen Lampen, die sie bekommen hatten.
    Dann mischte sich ein neuer Geruch darunter. Ein
furchtbarer Geruch. Nach kochendem Fett und Fleisch.
    »Gute Arbeit«, sagte Corbec zu seinen Jungens, während er
in die grellen Flammen blinzelte. »Verdammt gute Arbeit.«
     
    Der Infanterieangriff auf 292 erfolgte genau sechzehn
Minuten nach dem Beginn des Bombardements. Er kam aus nordöstlicher Richtung,
und die Shadiks benutzten das große, verrostete Entwässerungsrohr als Deckung.
    Wie es auf dem Zettel gestanden hatte.
    Kein einziger Angreifer kam näher als fünfzehn Meter an
die Brustwehr heran. Agun Soric hatte seine Gewehre um das Entwässerungsrohr
massiert, und sie heizten den anstürmenden Khaki-Truppen ein.
    Soldat Kazel schätzte, dass sie mindestens fünfzig, vielleicht
sogar sechzig erwischt hatten. Es war schwer zu sagen. Der Fünfte Trupp hatte
sie jedenfalls wieder dahin zurückgejagt, woher sie gekommen waren.
    Soric vermisste Doyl. Doyl war der Späher in seinem Trupp
gewesen. Er war im Zuge des Kommando-Unternehmens in Ouranberg gefallen. Doyl
hätte die Toten gezählt. Doyl hätte es genau gewusst.
    Soric stand auf dem Schützengang und schloss sein eines
Auge.
    Er hatte eine Klappe oder ein Implantat für das in der
Vervunmakropole verlorene Auge immer abgelehnt. Er trug die gerötete Narbe mit
einigem Trotz zur Schau. Sie ließ es so aussehen, als zwinkere er beständig.
    Er schloss das Auge und wartete. Er sah, dass sie mindestens
sechsundsiebzig Angreifer getötet hatten, eine Streitmacht von der vielfachen
Größe eines Trupps. Kazels Schätzung war zu niedrig angesetzt.
    Manchmal sah Soric besser, wenn sein gesundes Auge
geschlossen war. Das war nur eines von diesen Dingen. Er dachte sich nicht viel
dabei. Sein Auge war tot, also konnte es wohl die Dinge sehen, die sonst nur
die Toten sahen. Es hatte einen anderen Blickwinkel als sein gesundes Auge.
    Das war insbesondere seit Cirenholm so. Er war dort schwer
verwundet worden. Während seiner Genesung hatte er merkwürdige Träume gehabt.
    Soric wusste, er hätte sie für sich behalten müssen, aber
Geheimnistuerei lag ihm nicht. Er hatte über seine Träume geredet, und

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