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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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die Lücken in den Planken
übersprang. Sie hörte Stimmen im hintersten Raum des Beobachtungsstandes.
    Warte ich noch oder riskiere ich es?, fragte sie
sich.
    Sie legte das Gewehr wieder an.
    »Also los«, sagte sie in ihr Helmkom und schoss.
    Ihr Schuss durchschlug ein Dielenbrett von unten und
durchschnitt das rechte Schienbein des Beobachters. Der schrie auf, fiel und
krachte durch die morschen Planken, um auf seinem Weg nach unten gegen einen
vorstehenden Trägerpfosten zu prallen.
    Vril, Mkhef und Hwlan stürmten den letzten Raum und
töteten die Shadiks im Erdgeschoss mit raschen, erbarmungslosen Schüssen.
    Criid lief zu ihnen und befahl dabei dem Rest ihrer
Gruppe, die Position zu halten. Von Süden drang der Lärm eines ernsthaften
Feuergefechts zu ihnen herüber. Vril und Hwlan standen Wache und gaben Deckung,
während Criid und Mkhef den Bereich des Beobachtungspostens durchsuchten.
Kochtöpfe, Munitionskisten für eine Kanone vom Kaliber 45, die in einem
zerbrochenen Fenster stand, Dosenfleisch, ein Feldtelefon. Eine merkwürdige,
hässliche Statuette aus bemaltem Ton, die Criid in dem Augenblick, als sie sie
erblickte, nahm und an die Wand schlug.
    »Alles durchsuchen!«, sagte sie.
    »Hier!«, rief Mkhef.
    Im hinteren Teil der Kammer deckten Wellblechplatten den
Eingang in einen Tunnel ab. Sie lugten hinein. Er war dunkel, aber gut mit
Flakbrettern abgestützt. Es stand zu vermuten, dass er direkt zu den Linien der
Shadiks führte.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Vril.
    Criid ignorierte ihn. Ihr Blick ruhte auf dem Feldtelefon.
Das Licht darauf blinkte. Feth. »Wir können hier nicht bleiben. Sie werden
diesen Tunnel entweder schließen, wenn sie keine Antwort bekommen, oder
selbst Truppen durchschicken.« Auf der anderen Seite des Niemandslandes
eröffneten jetzt die Kanonen und Mörser der Shadiks das Feuer.
    Sie warf noch einen letzten Blick auf die Tunneleinmündung.
Was für eine Gelegenheit, die feindlichen Linien zu erreichen. Aber nicht heute
Nacht.
    »Wir lassen uns zurückfallen!«, befahl sie über Helmkom.
Sie verließ die Mühle als Letzte. Sie blieb noch einmal stehen und warf eine
Sprengladung in den Verbindungstunnel, so dass dieser in einer Wolke aus
Schlamm und Erdbrocken geschlossen wurde.
    Wenn sie den Tunnel nicht benutzen konnten, dann auch
nicht die Shadiks.
     
    Der Morgen graute früh über der Peinforqlinie, schmutzig
und dunstig. Es hatte wieder angefangen zu regnen, und im Norden ging bereits
ein frühes Bombardement nieder.
    Gaunt wartete in seinem Unterstand und spielte dabei mit
einer fast leeren Tasse Kaffein.
    Der Gasvorhang wurde zurückgeschoben, und Daur kam herein.
    »Wie sieht's aus?«, fragte Gaunt ihn kurz und bündig.
    »Fünf, Zehn und Elf sind wieder zurückgekommen. Zehn erst
vor ein paar Minuten.«
    »Verluste?«
    Daur schüttelte den Kopf. »Sie hatten kaum Kontakt und
haben sich zurückfallen lassen, als es hektisch wurde.«
    »Irgendwas Nützliches?«
    »Criid hat ihre Sache gut gemacht. Ihr Haufen hat ein
altes Mühlengebäude ausgekundschaftet, das nicht auf den Karten verzeichnet
ist. Ein Beobachtungsposten der Shadiks. Sie haben die Soldaten erledigt, die
ihn bemannt haben. Es gibt einen Tunnel, der von dort zur feindlichen Linie
verläuft. Criid hat ihn versiegelt.«
    »Wie?«
    »Mit einer Sprengladung. Sie ist ziemlich sauer. Ich glaube,
sie wäre mit einer kleinen Gruppe durch den Tunnel vorgestoßen, um ihn zu
erkunden, wenn es nicht plötzlich so lebhaft geworden wäre.«
    »Sie hat das Richtige getan.«
    Daur nickte.
    »Siebzehn?«, fragte Gaunt.
    »Noch nichts Neues. Keine Meldung. Nichts im Kom. Soric
und Criid bestätigen beide, dass die Schießerei in Raglons Gebiet stattgefunden
hat.«
    Gaunt stellte die Porzellantasse behutsam auf den Tisch,
weil ihm aufging, dass er sie gerade hatte gegen die Wand werfen wollen. Er
hatte in dieser ersten Nacht vier Trupps nach draußen geschickt, um das neue
Spiel der Allianz mitzuspielen, und nur drei waren zurückgekehrt. Raglon. Er
war mehrere Jahre lang Gaunts Kom-Offizier gewesen. Er war so stolz auf seine
Rangabzeichen und sein Kommando gewesen.
    »Was machen wir jetzt, Herr Kommissar?«, fragte Daur.
    »Wir machen es genau nach Vorschrift«, erwiderte Gaunt.
    »Lassen Sie alle abtreten. Heute Nacht schicken wir wieder
vier Trupps in vier neue Gebiete. Haller, Bray, Domor, Arcuda. Sie sollen sich
vorbereiten. Sagen Sie ihnen ...«
    »Was denn, Herr Kommissar?«
    »Heute Nacht gehe ich

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