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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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obwohl es nicht meine Absicht war.
Ich glaube, ich kann Ihnen helfen.«
    »Wirklich?«
    Golke nickte.
    »Also ... was ist mit dieser Mühle?«
    »Ich nehme an, es ist die alte Wassermühle von Santrebar.
Ich wusste nicht, dass davon noch irgendwas steht.«
    »Tja«, sagte Gaunt. »Sie haben ihr gerade einen Namen
gegeben. Aber ich glaube nicht...«
    »Zuallererst war ich Soldat, Gaunt, bevor ich etwas anderes
war. Bevor ich in den politischen Unfug verwickelt wurde, der diesen Krieg
regiert. Ich glaube, ich habe meinen Nutzen als Stabsoffizier überlebt. Lassen
Sie mich wieder Soldat sein.«
    Es klopfte. Criid trat ein. »Melde mich wie befohlen zur
Stelle, Herr Kommissar«, sagte sie. »Setzen Sie sich, Sergeant, und erzählen
Sie dem Graf und mir von dieser Mühle ...«

 

     
     
    NEUN
     
    Das Pfarrhaus
     
     
     
     
     
     
     
     
    »Ob es hier spukt?
    Tja, Geister sind hier,
das ist mal sicher.«
     
    — Soldat
Brostin

 
    Das Unwetter, das am vergangenen Abend begonnen hatte,
machte keine Anstalten, sich abzuschwächen. Die ganze Nacht trommelte Regen
auf das Dach des Pfarrhauses und prasselte gegen die Fenster. Nach Mitternacht
hatten Blitze und Donner es so aussehen lassen, als seien sie noch im
Schützengraben und lägen unter Granatbeschuss.
    Bei Tagesanbruch hatte sich das Gewitter gelegt, aber der
Regen war noch stärker geworden. Es war, als seien die schwarzen Regenwolken zu
schwer, um die Berggipfel des Massivs zu überwinden, und hätten sich hier
festgehakt, um über dem Wald Ballast abzuwerfen wie Luftschiffe.
    Durch die nassen Verandafenster des Pfarrhauses konnte
Caffran in den düsteren Vorgarten schauen. Schon bei ihrem Eintreffen am
gestrigen Abend überwachsen, war er nun mit abgerissenen Blättern und Ästen
übersät. Rauschende Bäche aus Regenwasser plätscherten von den höheren Hängen
der hinteren Gärten herunter, und zwar durch einen von Hecken gesäumten Graben
auf der Ostseite des Pfarrhauses in Richtung Tor. Ein etwas tiefer gelegener
Teil des Rasens stand tatsächlich unter Wasser.
    Er ging durch den Flur in die Küche. Es war noch sehr
früh. Aus dem Salon drang kriegerisches Schnarchen. Es hatte keinen Sinn, diese
Schläfer zu stören, entschied er. Verschiedene Töpfe und Pfannen aus den
Küchenregalen standen im Flur auf dem Boden und auf einigen Treppenstufen und
sorgten für eine stetige Geräuschkulisse, da sie das Tropfwasser von der Decke
auffingen.
    Caffran stieß einen mit dem Fuß zurecht, so dass er
mittiger unter einem besonders emsigen Rinnsal stand.
    Mkvenner, Jajjo und Muril waren in der Küche. Ven saß am
Tisch, studierte die Karte und kaute einen Konzentratriegel. Muril saß auf der
Fensterbank und trank eine Tasse Kaffein. Jajjo begrüßte Caffran und bot ihm
eine Tasse aus der Kanne auf dem Ofen an. Er aß Reste des Mahls der vergangenen
Nacht.
    Muril und Larkin waren etwa eine Stunde nach ihrem Einzug
in das Pfarrhaus zu ihnen gestoßen. Sie waren vollkommen durchnässt und hatten
einen abgeschnittenen Ast getragen, an dem ein rundlicher Rehbock hing.
Abteilung Neunzehn hatte gut gegessen. Einige hatten auch gut getrunken.
    »Wie lautet der Plan?«, fragte Caffran, während er sich
Mkvenner gegenüber setzte. »Frag nicht mich«, erwiderte Mkvenner gereizt, ohne
aufzuschauen. Caffran hob die Hände in einer Geste der Kapitulation. »Ich frag
ja nur«, sagte er.
    Mkvenner seufzte und lehnte sich zurück. »Entschuldige,
Caff. Ich wollte dich nicht anschnauzen.« Er faltete die Karte zusammen, stand
auf und hüllte sich in seinen Tarnumhang. »Ich bin draußen und sehe mich mal
um.«
    Er trat nach draußen in den Wolkenbruch und schloss die
Tür hinter sich. Der alte Riegel fiel mit einem lauten Klack zu.
    »Feth!«, sagte Caffran. »Was hat den denn in den Arsch
gebissen?«
    »Er kommt mir ziemlich normal vor«, murmelte Muril. Ihr
Tonfall war so trüb wie der Tag. »Ach, kommt schon, Leute, das war sogar nach
Vens Maßstäben grimmig«, sagte Caffran.
    »Ich glaube, ihm stinkt Feygors Einstellung«, sagte Jajjo.
    »Er wollte früh los und in den Wald, aber die anderen schlafen
alle noch. Und ... letzte Nacht war niemand auf Wache.«
    »Ich schon«, sagte Caffran.
    Jajjo nickte. »Ja, wir alle drei. Aber Brostin und Cuu
sollten nach Mitternacht übernehmen, haben es aber nicht getan. Sie waren zu
beschäftigt damit, bewusstlos zu sein.«
    »Feth ...«, sagte Caffran. Die Vorstellung beunruhigte
ihn. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt eine

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