Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gayheimnisse reloaded (German Edition)

Gayheimnisse reloaded (German Edition)

Titel: Gayheimnisse reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Herbst , Simon Rhys Beck , Justin C. Skylark , Verena Rank , Hanna Julian , Nicole Henser , Inka Loreen Minden , Kerstin Dirks , Sandra Gernt , Sandra Henke
Vom Netzwerk:
sichtlich unwohl. „Ich habe nicht gelogen. Ich … ich habe dich nur im falschen Glauben gelassen, statt das richtigzustellen. Ich habe niemals etwas gesagt, was nicht stimmt. Ich habe nur nie deine falschen Vermutungen korrigiert.“
    Tobias musste absolute Klarheit haben. „Du bist also nicht mit Sabina verheiratet?“
    „ Richtig.“
    „ Lebst du allein?“
    „ Ja.“
    Tobias zögerte einen Wimpernschlag, dann fragte er: „Bist du schwul?“
    „ Ja.“ Vincent nickte.
    „ Ja, verdammt noch mal, warum hast du mir das denn nicht von Anfang an gesagt?“, platzte es aus Tobias heraus. Was sollte das denn? Vincent war Single, stand auf Männer. Tobias war einer, hatte sich sogar als Erster geoutet – warum also dieses Versteckspiel? Seine Müdigkeit war wie weggeblasen und mit aggressivem Unterton fragte er: „Warum hast du mich die ganze Zeit glauben lassen, dass du und Sabina …?“
    Offensichtlich schien sein anklagender Tonfall auch Vincents Reue zu verscheuchen, denn der erwiderte: „Hallo? Wer hat mir denn die Ohren vollgejammert, dass Männer nur das Eine wollen, und dass du die Nase davon gestrichen voll hast?“
    „ So habe ich das nie gesagt!“
    „ Das hast du wohl! Da kannst du es mir ja wohl kaum verdenken, dass ich dich lieber habe auf deinem Holzweg weitermarschieren lassen.“ Vincent trat von einem Fuß auf den anderen, und blies warme Luft auf seine behandschuhten Finger. Eine weiße Atemwolke bildete sich in der Luft und auf einmal spürte auch Tobias, wie eiskalt es ihm war, vor allem dort, wo er gegen die Motorhaube lehnte.
    Was sollte er jetzt tun? Einfach in sein Hotel marschieren? Das Dumme war, sein Hotel war auch Vincents Hotel und der würde dann sowieso neben ihm hertrotten. Verhindern könnte er das wohl nur mit einer wirklich schneidenden, hässlichen Bemerkung. Aber wollte er das? Die letzte Woche war eine der unbeschwertesten und nettesten gewesen, die er seit Langem gehabt hatte. Und das hatte in erster Linie an Vincent gelegen, egal, ob der sich jetzt unter falschen Angaben in sein Leben geschlichen hatte oder nicht.
    Vielleicht hatte ihm das ja auch prima in den Kram gepasst, sodass er deshalb nicht auf einige Ungereimtheiten eingegangen war? Nicht noch mal nachgefragt hatte, wie er es normalerweise getan hätte? War es möglich, dass er bewusst die Augen vor ein paar Tatsachen verschlossen hatte, sich einige Äußerungen so hingebogen hatte, damit sie in sein Bild passten, welches er gerne von Vincent haben wollte? Und war es eigentlich nicht eine ganz nette Fügung, dass Sabina jetzt nur Geschäftspartnerin war?
    Tobias stieß sich von der Motorhaube ab und stand jetzt direkt vor Vincent, der ihn abwartend, aber nicht allzu optimistisch anschaute.
    Tobias war zu einer Entscheidung gekommen. „Willst du mir packen helfen?“
    „ Packen?“ Die Verwirrung stand Vincent ins Gesicht geschrieben. Aber er setzte sich mit Tobias in Bewegung, als der sich auf dem Weg zu ihrem Hotel machte.
    „ Ja, Koffer packen. Zu zweit geht es schneller und dann hätte ich noch Zeit für was anderes.“ Er gab seiner Stimme einen etwas dunkleren Klang. Dann drehte er sich zu Vincent um und fügte schnell hinzu: „Wenn du möchtest.“
    „ Ich dachte, Sven, du weißt schon …“ Vincent hob die Schultern; für ihn war der Sinneswandel wohl ein wenig zu schnell gekommen.
    „ Sven ist Geschichte. Dieser Urlaub ist der Wendepunkt.“ Tobias klang entschieden und fühlte sich auch genauso entschlossen.
    „ Bist du sicher?“
    „ So sicher, wie man sein kann.“
    Vincent blieb stehen und schaute ihn abwägend an. Dann hellte sich seine Miene auf. „Okay. Ich …“ Er streckte seine Hand aus und berührte Tobias am Ärmel.
    „ Oh, nein!“ Tobias schlug seine Hand vor die Stirn.
    Vincent stöhnte. „Was ist jetzt schon wieder?“
    „ Ich bin einfach so rausgerannt. Ich muss noch mal zurück, denn ich habe meine Getränke noch nicht bezahlt. Wenn ich also morgen nicht als Zechpreller verhaftet werden will …“ Er wollte gerade umdrehen, als Vincent ihn fest am Arm zurückhielt.
    „ Ich habe deine Getränke bezahlt. Können wir jetzt endlich ‚packen gehen’, oder was immer neuerdings der Euphemismus für ‚Sex haben’ ist?“
    Für ein paar Sekunden war Tobias verdattert, dann grinste er. Dem Himmel sei Dank, Vincent war nicht nur auf seinen Vorschlag eingegangen, er zeigte auch Ungeduld. „Danke fürs Bezahlen und verdammt, ja, das ist die neue Bezeichnung dafür.“ Er

Weitere Kostenlose Bücher