Gayheimnisse reloaded (German Edition)
aneinander geschmiegt in den Armen und schwiegen. Kyle wusste, dass es von nun an keine einsamen Abende mehr geben würde. Er hatte sein warmes Plätzchen für den Winter gefunden und die kommenden Nächte würden noch heißer werden; hier, inmitten der unvergänglichen Kälte.
***
Juna Brock , Jahrgang 1980, machte nach der Fachhochschulreife eine Verwaltungsausbildung und arbeitet seitdem im öffentlichen Dienst. Sie ist seit 2005 mit einem Bankkaufmann verheiratet und lebt in Kiel. Als absoluter Film-Freak, liebt sie besonders das Horrorgenre und nennt über 2000 DVDs ihr Eigen.
Stefanie Herbst , Jahrgang 1982, machte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Speditionskauffrau und arbeitet seitdem im Familienunternehmen. Sie ist ledig und lebt in Köln. Als absolute Tier-Närrin steht ihr ihr Hund Silky zur Seite.
Zum gemeinsamen Schreiben kamen die beiden zufällig über das Internet. Im Winter 2009 gingen sie in ihrer Leidenschaft einen Schritt weiter und veröffentlichten ihr erstes Buch »Guilty Pleasure ~ Heimliches Verlangen«, ebenfalls erschienen im dead soft Verlag.
Die Schweigenden
von Simon Rhys Beck
1
Duncan St. John schwieg. Er hatte schon seit fünf Jahren kein Wort mehr gesprochen.
Fünf Jahre. Eine Zeit, die für ihn alles verändert hatte. Bereits vor dieser Zeit war Duncan ein Killer gewesen, im exekutierenden Gewerbe, wie sie immer scherzhaft gesagt hatten, aber mit dem Tod von Aidan hatte sich alles geändert. Sie waren kein Paar gewesen, aber gute Freunde. Partner. Seelenbrüder. Nach Aidans Tod war sein Entschluss, sich den Schweigenden anzuschließen, recht schnell gekommen. Er war eben, was er war. Sein Ruf eilte ihm voraus. Er hatte nicht einmal um die Aufnahme in den Bund betteln müssen. Und seit der Zeremonie, seiner offiziellen Aufnahme, hatte er gemäß den Regeln nicht mehr gesprochen. Und im Augenblick fühlte es sich nicht so an, als müsse er jemals wieder sprechen.
Zurzeit lebten sie zu zwölft im Bund. Zwölf Männer, die gefürchteter waren als alle Dämonen der Hölle. Äußerlich, durch die schwarzen Kapuzengewänder, die sie trugen, nicht zu unterscheiden. Aber natürlich kannten sie einander. Blind. Duncan kannte ihre Bewegungen, die Geräusche, die sie machten, wie sie atmeten.
Er vermisste das Reden nicht.
Sie aßen und trainierten zusammen. Ihre Aufträge erledigten sie meist allein. Der körperliche Drill und die Entbehrungen hatten Duncan in der Anfangszeit oft an seiner Entscheidung zweifeln lassen. Aber bereut hatte er es nie.
Abgesehen davon gab es auch kein Zurück. Die Schweigenden waren die Endstation. Danach kam nur noch der Tod.
Zu zweien seiner Brüder hatte er engeren Kontakt. Der Umstand, dass sie schwiegen, bedeutete nicht, dass sie enthaltsam waren. Ihre Zusammenkünfte waren rau und schweigsam.
Sie verständigten sich mit Blicken und trafen sich in ihren karg eingerichteten Kammern.
Master Jerome duldete das. Wahrscheinlich wusste er, dass es ohnehin gefährlich war, diese Männer in einem Kloster zusammenzupferchen. Sie wohnten in einem Kloster, fast wie Mönche, aber ihre Religion war das Töten. Zwölf Männer. Gewissenlose Mörder, jeder mit einer besonderen Begabung. Und absolut tödlich.
2
Duncan drückte sich nach dem Abendmahl in eine dunkle Ecke. Master Jerome bestand nicht darauf, dass sie gemeinsam speisten. Doch meist trafen sie sich zum Essen.
Duncan hatte bereits während des Essens diese Unruhe in sich gefühlt, und ein Blick hinüber zu Norman hatte ihm bewusst gemacht, was er wollte.
Jetzt passte er seinen Bruder ab.
Norman hatte ihn möglicherweise bereits gespürt, aber er ließ sich ohne Gegenwehr in die Ecke ziehen. Unter anderen Umständen wäre das ein lebensgefährliches Unterfangen gewesen. Norman war ein wendiger Kämpfer und er benötigte keinerlei Waffen, um seine Opfer umzubringen. Aber in Duncans Armen war er willig. Nicht weich und wehrlos, nur passiv. Duncan liebte dieses Gefühl.
Er vergrub seine Hände in Normans Kutte. Am liebsten hätte er ihm die Kleidung vom Leib gerissen. Aber für einen kurzen Fick würde es auch so gehen. Und Duncan wusste, dass Norman es ruppig mochte. Er brauchte nicht vorsichtig sein. Nur dieses Mal wurden sie gestört.
Eine fremde Hand fasste Duncan am Arm. Für einen Augenblick war er versucht, diesen fremden Arm zu brechen, doch nur einen Wimpernschlag später wusste er, dass es Master Jeromes Hand war, die auf seinem Arm ruhte.
Er atmete tief durch, während
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