Gayheimnisse reloaded (German Edition)
legte sich in Falten. »Du könntest am Set unser neuer Koch werden.«
Spielerisch boxte ich ihm gegen die Schulter. »Verarsch mich nicht!«
Luke hob abwehrend die Hände. »Okay, okay! Lass mich nachdenken. Ich brauche tatsächlich noch jemanden für die Rolle des Harvey Morse.«
»Die zweite Hand vom Bösewicht?«, fragte ich und hielt die Luft an. War das sein Ernst?
»Jepp. Br uce hat sich das Bein gebrochen, als er vom Pferd gefallen ist.«
»Cool!« Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Ich meine natürlich die Rolle, nicht Bruce ’ Unfall.« Endlich konnte ich mal zeigen, was ich draufhatte, und bei einem wilden Ritt durch die Prärie fiel ich ganz bestimmt nicht vom Pferd. Hey, immerhin war ich Stuntman!
Dann blickte Luke mich ernst an, stand auf, entsorgte den Gummi im Abfalleimer unter der Spüle und zog sich an. »Dass ich schwul bin, wird unser Geheimnis bleiben, okay!«
»Du meinst GAYheimnis.«
Luke lachte. Er sah verdammt attraktiv aus, wenn er das tat, und das brachte mein Herz dazu, schon wieder schneller zu schlagen.
»GAYt klar«, sagte ich schmunzelnd. »Solange du ab und zu mal auf ein Omelett vorbeikommst.«
Bevor er meinen Trailer verließ, drehte er sich an der Tür noch einmal zu mir um und zwinkerte. »Die lass ich mir um nichts auf der Welt entgehen, und deine restlichen Qualitäten möchte ich auch noch kennenlernen.«
Entspannt und äußerst befriedigt kuschelte ich mich in meine Kissen. Morgen würde ich einen Bösewicht spielen, mit richtig Text und allem drum und dran, darauf war ich mächtig stolz.
Okay, ich hatte mit meinem Regisseur geschlafen – oder besser gesagt: er mit mir –, um an die Rolle zu kommen, aber das hatte ja auch auf Gegenseitigkeit beruht. Luke hatte nur auf den richtigen Augenblick gewartet, um sich zu outen. Ich konnte es immer noch nicht glauben, wie perfekt mir Luke vorgegaukelt hatte, nicht schwul zu sein. Endlich gab es jemanden in meiner Nähe, mit dem ich verdammt viel Spaß haben konnte. Schade nur, dass Luke gleich gegangen war, ich hätte gerne noch eine Runde nachgelegt, um ihn von all meinen Talenten zu überzeugen.
Bestimmt würde sich am Set die eine oder andere Gelegenheit bieten, ihm die unanständigsten Dinge zuzuraunen. Ja, darauf freute ich mich.
Ich hatte noch mächtig viel mit Luke vor …
*J. B. Wylder ist ein fiktiver Charakter, ins Leben gerufen von der Autorin Inka Loreen Minden ;-)
Erotisches für die Ohren:
Auf der Homepage der Autorin oder dem Kult-Channel EROTIC MORNING LOUNGE könnt ihr euch die Story HAUPTSACHE SEX gratis anhören. Gesprochen wird sie von der Literaturinterpretin
Rena Larf.
Inka Loreen Minden / Lucy Palmer
Die Autorin, die auch unter dem Pseudonym Lucy Palmer schreibt, hat bereits mehrere erotische und homoerotische Bücher veröffentlicht. Dabei tummeln sich ihre Helden am liebsten im historischen England oder sind Vampire, Dämonen und Gestaltwandler. Zu ihren erfolgreichsten Titeln zählen »Mach mich scharf!« von Lucy Palmer (blue panther books) und »Tödliches Begehren« von Inka Loreen Minden (dead soft Verlag).
www.inka-loreen-minden.de
Yokai
von Kerstin Dirks
Florian Germers würde Tokio vermissen. Das Semester war viel zu schnell herum gewesen und die Zeit zu kurz, um alles zu sehen, was das Land der roten Sonne zu bieten hatte. Der 26-jährige hatte viele Freundschaften geschlossen, sein Japanisch verbessert und eine Vorliebe für das japanische Fondue Shabu-Shabu entwickelt, das er in dieser Form nirgends sonst würde genießen können. Am meisten würde er jedoch Makoto vermissen, den jungen Mann, der sich so herzlich seiner angenommen und ihm geholfen hatte, sich in dieser neuen, aufregenden Welt zurechtzufinden. Sie hatten dieselben Informatikkurse besucht und an einem gemeinsamen Softwareprojekt gearbeitet. Aber dann war Makoto plötzlich von einem Tag auf den anderen verschwunden. Er war weder in ihr Lieblingsrestaurant gekommen, wo sie sich zum Sushi verabredet hatten, noch tauchte er am nächsten Tag in der Uni auf. Florian machte sich allmählich Sorgen, denn es passte nicht zu Makoto ihn zu versetzen. Wenn ihm etwas dazwischen gekommen wäre, hätte er ihn benachrichtigt. Florian würde bald nach Hamburg zurückkehren und er wollte sich unbedingt vorher von Makoto verabschieden, doch wenn er Makotos Nummer wählte, ging nur seine Mailbox ran.
Florian schlenderte gerade über den Kashiwa-Campus, als er Makotos kleine Schwester Miyuki bemerkte, die ihr erstes
Weitere Kostenlose Bücher