GB84: Roman (German Edition)
niedergeschlagen
–
Dann der zweite
–
Ein Tritt gegen den ersten Wachmann. Er bleibt liegen
–
Ein Tritt gegen den zweiten. Er bleibt bewusstlos liegen
–
Der Mechaniker zerrt den Betriebsleiter an der Krawatte über den Schreibtisch
–
Er drückt ihm das Gesicht gegen den Safe und fordert ihn auf: »Öffnen.«
Der Betriebsleiter zögert. Der Mechaniker dreht ihn zum ersten Wachmann um. Adam hält dem Wachmann die Waffe an die Schläfe und spannt den Hahn
–
Der Betriebsleiter öffnet den Safe
.
Der Mechaniker schubst ihn beiseite. »Auf die Knie. Hände hinter den Rücken.«
Handschellen. Der Mechaniker verpasst ihm einen Tritt
.
Adam füllt die Sporttasche mit Lohntüten und Banknoten
.
Der Mechaniker schaut auf die Stoppuhr. »Eine Minute dreißig …«
Adam nickt und füllt weiter die Tasche. Dann ruft er: »Fertig!«
Sie verlassen das Büro, lassen die Männer am Boden zurück
–
Den Gang entlang, durch die Automatiktüren
–
Die Hintertüren des Wagens sind geöffnet
–
Sie springen hinein. Phil gibt Gas und sie sind
–
Weg. Einfach so
.
Acht Minuten nach acht
.
Einfach. So.
MARTIN
Nur Musik –
Agadoo
. Keith fährt auf den Parkplatz. Morgen geht’s wahrscheinlich nach Kiveton, sagt Pete. Keith nickt, Chris auch, ich auch. Pete gibt jedem von uns drei Pfund. Ich verabschiede mich und gehe über die Straße Richtung Bottom Club. Ich steige in meinen Wagen und fahre nach Hause. Ich parke in der Einfahrt, schließe auf und gehe ins Haus – Nichts. Niemand –
Meine Hände sind schwarz. Mein Gesicht ist blau. Das Meer ist kalt. Der Wind ist rau
– Tag 189 . Um Mitternacht erwache ich auf einem Haufen Wäsche, ich liege auf dem Schlafzimmerboden. Sonst gibt es nichts mehr. Kleidung und meine Arbeitskluft. Weiter nichts. Dadurch wirkt das Haus riesig. Die reinste Ironie; Cath hat immer ein größeres Haus haben wollen. Aber es stinkt. Ich gehe von einem Zimmer ins andere und mache die Fenster auf. Dann gehe ich nach unten. Der Brief von der Fahrzeugüberprüfungsstelle liegt noch immer im Flur auf dem Boden. Ich gehe wieder nach oben. Dann nach unten. Am Ende lande ich in der Küche. Kein Herd mehr. Kein Kühlschrank. Keine Waschmaschine. Nichts. Nur leere Stellen, wo sie mal standen. Ich schaue in den Garten – es ist dunkel. Stockdunkel. Und es pisst – Wird hier wohl nie einen Wintergarten geben, kein Gewächshaus. Ich zünde mir eine Zigarette an – Teure Angewohnheit, sagt Cath. Ich drehe mich um – Nichts. Niemand – Ich schließe die Augen. Mein Herz –
Ihr habt mir die Sprache genommen. Ihr habt mir das Land genommen
– Verdammt, sagt Pete. Ich dachte schon, du hättest dich verpisst und uns im Stich gelassen. Das hättest du wohl gern, hm?, erwidere ich. Er schüttelt den Kopf. Das weißt du doch, sagt er – Dann halt den Mund und mach den Umschlag auf, okay? Er lacht und öffnet ihn. Silverwood, sagt er. Der ganze Raum stöhnt. Na toll, brüllt Keith. Was hast du denn gedacht?, entgegnet Pete. Las Vegas? Wie wär’s mit der Rennbahn in Doncaster?, sagt Tim. Oder die John-Smiths-Brauerei? Ich sag euch was, meint Pete. Ich rede mit König Arthur, wenn er mal hier reinschneit, in Ordnung? Mach das, sagen alle. Pete lächelt. Also, nachdem das geklärt ist, nichts wie ab nach Silverwood. Tag 192 . Etwa hundert Meter von der Zeche entfernt blenden uns plötzlich Scheinwerfer.
Krk-krk
. Dreckskerle. Wir reißen die Hände hoch, um unsere Augen zu bedecken. Ein paar Steine fliegen in Richtung der Lichter. Dann hören wir Pferde kommen. Hunde. Einsatzwagen. Alle rennen wie auf Kommando los. In die Wälder. Runter von der Straße. Durch die Bäume. Weg von den Lichtern. In Nebel und Dunst. Noch immer Pferdegetrappel. Hunde bellen. Scheinwerfer strahlen durch Bäume und Äste. Die werfen links und rechts Schatten. Polizeistiefel auf Totholz. Knüppel donnern auf Schilde. Kumpel stürzen, stolpern über verdammte Stümpfe und Baumwurzeln. Werden von Rollkommandos geschnappt und vermöbelt. Keine Verhaftungen heute. Nur jede Menge Prügel. Meistens die Älteren – Ich höre sie fallen, aber ich kann sie nicht sehen. Nebel. Geblendete Augen – Dann höre ich Stimmen über mir. Ich schaue nach oben, und da hängen Kumpel von den Bäumen – baumeln da im Nebel, im Licht. Hängen runter wie komische Früchte – Polizisten und Hunde warten unter ihnen. Knüppel gezückt, Zähne gebleckt. Sie warten darauf, dass die Früchte fallen – dass die Toten herabstürzen. Yorkshire
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