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GB84: Roman (German Edition)

GB84: Roman (German Edition)

Titel: GB84: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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fragt Pete. Ist schon ’ne Weile her, sage ich. Aber geht schon. Er schaut mich an. Was ist denn passiert? Wo warst du? Manchmal will man allein sein, oder? Er nickt. Und wie geht’s Cath?, fragt er. In Ordnung, sage ich. Mary meinte, sie hätte sie letzte Woche gesehen, sagt Pete, aber da hebt das Gebrüll an – Jetzt geht’s los. Jetzt geht’s los. Jetzt geht’s los – Großes Gedränge. Schieben. Schreien – Scab-Transporter und Polizeieskorte fliegen durch die Tore. Mit 160 Sachen – Kumpel gehen unter dem Gewicht zu Boden. Werden bewusstlos – die Polizei ist feindlich gesinnt. Unter ihren Visieren sind die Gesichter nur noch Grimassen, die Kinnriemen festgezurrt – Ich drehe mich um und gehe – Ich warte auf Pete, Keith und Chris. Den sehe ich als Ersten. Weiß wie ein Laken. Ich rufe ihn. Er kommt zu mir herüber. Alles in Ordnung?, frage ich. Er nickt nur und bleibt bei mir stehen. Wir warten auf die anderen. Wir sagen kein Wort, schauen nur zu – Um halb acht ist alles vorbei. Die Kumpel machen sich auf den Weg zurück zu ihren Autos. Die Polizei greift sich ein paar von ihnen und vermöbelt sie – Handschuhe. Stiefel – Eine halbe Stunde später tauchen Pete und Keith auf, und wir fahren zurück zum Welfare Club. Unterwegs sagen wir nicht viel. Gibt auch kaum Neuigkeiten.

SIEBENUNDZWANZIGSTE WOCHE
    Montag, 3. September – Sonntag, 9. September 1984
    Will man in Yorkshire ein Auto klauen, dann geht das am besten vor dem Polizeirevier Millgarth in Leeds, vormittags, an einem Markttag. Der Wagen sollte ein Ford sein, eine helle Farbe haben und auf dem Parkplatz zwischen Kirkgate Market und dem Busbahnhof stehen. Und man muss mindestens zu zweit sein

    Der Mechaniker und Philip Taylor sitzen in Phils Ford Fiesta und beobachten, wie eine Frau ihren gelben Cortina abschließt. Sie kontrolliert den Türgriff, zwei Mal. Sie kommt an dem Fiesta vorbei, verlässt den Parkplatz und geht in Richtung Vicar Lane

    »Auf geht’s«, sagt Phil
.
    Trommelwirbel.
    Der Mechaniker steigt aus und geht zu dem gelben Cortina hinüber. Er steckt den Schlüssel ins Schloss, öffnet die Tür. Er steigt ein und macht die Tür hinter sich zu. Dann steckt er den Schlüssel ins Zündschloss und dreht ihn herum. Der Motor springt an. Er setzt zurück

    Phil folgt ihm
.
    Der Mechaniker durchfährt den Schatten des Polizeireviers Millgarth und biegt dann in die York Road ab, fährt durch Killingbeck und Seacroft bis zur Werkstatt

    Adam Young wartet schon. Er hat alles bereit
.
    Er schließt die Tore hinter ihnen
.
    Zwei Stunden später hat der Cortina eine neue Lackierung und neue Nummernschilder
.
    Phil und Adam bringen den Mechaniker zum Haus seiner Mutter in Wetherby

    Der Mechaniker verabschiedet sich. Bis später. Er steigt aus

    Trommelwirbel.
    Die Hunde kommen mit baumelnder Zunge und gereckter Rute die Einfahrt herunter. Verdammt, was hat er sie vermisst, seine Hunde, dort, wo er das einzige weiße Gesicht gewesen ist. Zurück von Wochen voller weicher Drogen und Wunder, Weiber und Wunden. Zurück, daheim. Wo das Herz ist und all das. Die Jungs im Wagen werden ihn wohl für schrullig halten, wenn sie ihn hier in der Einfahrt zum Haus seiner Mutter mit seinen Hunden sehen. Aber scheiß drauf. Die können ihn alle mal. Ein Hund erdolcht einen nicht hinterrücks, bricht einem nicht das Herz. Die lieben dich einfach

    Einfach so. Also können dich alle mal

    Alle.
    Der Mechaniker winkt Phil und Adam zu. »Bleibt sauber«, ruft er
.
    Und das meint er genau so

    Bleibt. Verdammt noch mal. Sauber

    Von allem und jedem.
    Der Präsident mochte Scarborough oder Blackpool lieber, aber die Promenade in Brighton gefiel ihm auch. Er ging mit Len und Terry am Ufer entlang, von einem Meeting zum anderen. Der Präsident begegnete Lob und Beschimpfung mit dem gleichen Lächeln. Leute wollten ihm die Hand schütteln. Leute wollten ihm ins Gesicht spucken. Leute wollten ein Autogramm für die Frau. Leute wollten eine Entschuldigung für die Gewalt. Er sprach mit allen. Er hasste den Mann von der Straße nicht, der ihm einen Fußtritt verpasste. Der Präsident sprach mit allen, gab der Presse die Schuld, die Schuld für die Briefbomben in der Post, die Todesdrohungen am Telefon. Für die Pastete mitten ins Gesicht bei einer Eisenbahnfahrt, für die ältere Dame mit dem Messer. Für den Mann mit der Axt in Stoke. Der Präsident sprach mit allen –
    Die Bergleute und ihre Anführer marschierten vom Curzon

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