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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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»Ich möchte durch die Stadt gehen.«
    »Sie haben ein Loch in Ihrem Bein, Sir«, meinte Dom. »Und Sie sind kein Junge mehr.«
    »Danke, dass Sie es bemerken, Santiago.«
    »In Ordnung, Sir«, erwiderte er. »Aber wenn Sie gehen, gehe ich auch.«
    »Wenn er geht, bricht er zusammen«, warf Fenix ein. »Also steig ich besser aus, wenn er das tut. Kaliso, lass uns hinter der Linie der Gestrandeten raus.«
    Kaliso zuckte mit den Schultern. Es war klar, dass alle Hoffman für verrückt hielten. Er wollte einfach nur ein bisschen draußen sein, etwas frische Luft schnappen, weg vom Büro und nicht eingezwängt in einen APC oder einen Raven. Er fürchtete sich vor der Abkapselung von den Männern um ihn herum, die das jeden Tag machten.
    Und er wollte sehen, wie Zivilisten – nicht Gestrandete, richtige Zivilisten, die Gesellschaft, deren Rettung seine Aufgabe war – ihn und seine Gears ansahen.
    »Nach Ihnen, Sir«, sagte Fenix und schaffte es, das Wort wie Arschloch klingen zu lassen.
     
    JACINTO; FAHRZEUG-KONTROLLPUNKT
    Sie stiefelten nach Jacinto hinein, als es gerade anfing, hell zu werden.
    »Ich glaube, jetzt könnte ich doch diesen Hund essen«, meinte Dom. Hoffman gab sein Bestes, um aus eigener Kraft zu gehen, aber Dom und Marcus stützten ihn jeweils mit einer Hand unter den Achseln. Dom wusste, er würde sich dadurch beschissen fühlen – nach Hause gebracht zu werden wie ein alter Mann. »Und dazu ein paar Liter Kaffee.«
    Es war, als würde man eine andere Dimension betreten. Auf der einen Seite waren nicht einmal die Gestrandeten unterwegs. Innerhalb der Sicherheitszone nutzten Reinigungs- und Wartungspatrouillen die relative Flaute, um zu versuchen, die Stadt mit rein gar nichts und einem Schuss gutem Willen am Laufen zu halten. Dom bewunderte ihre Beharrlichkeit. Sie hatten nicht einmal das Adrenalin des minütlichen Überlebenszwangs der Kämpfe, um weiterzumachen. Die Stadt roch sogar anders als die Welt da draußen. Desinfektionsmittel, geschnittenes Gras, Brot aus einer nahe gelegenen Bäckerei – kleine Dinge, die zeigten, dass dieser Ort an einem seidenen Faden vom buchstäblichen Ende der Welt hing, aber kleine Inseln der Normalität überlebten, und noch waren die Menschen nicht völlig geschlagen.
    Die Straßentrupps blieben stehen, um sie anzustarren. Dom wurde sich bewusst, dass seine Rüstung, genau wie die der anderen, mit Maden-Blut und Scheiße voll geschmiert war. Er erwartete Kommentare über ihren versifften Zustand, aber die Zivilisten legten einfach ihre Besen und Schaufeln beiseite, stellten sich gerade hin, so als hielten sie das für die angemessen respektvolle Geste – und brachen in spontanen Applaus aus.
    Dom war völlig von den Socken. Beinahe hätte er geweint. Er sagte sich, es läge an der Müdigkeit.
    »Üble Kneipe«, meinte Marcus zu dem Straßentrupp. Ein Rinnsal getrockneten Bluts zog sich von seiner Braue bis zum Kinn. »Da geh ich nie wieder einen heben.«
    Den ganzen Weg durch die Stadt ging es so weiter. Die frühmorgendlichen Arbeiter, die in entschlossener Vorspiegelung, alles wäre beim Alten, in die Fabriken oder Büros gingen, blieben stehen, um den Gears auf die Schultern zu klopfen. Eine Frau – um die dreißig, ganz hübsch, aber kein Vergleich zu Maria – kam auf Hoffman zu und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange. Der Colonel sah eher schockiert als geschmeichelt aus.
    »Die ist abschleppbereit, Sir«, raunte Dom ihm fröhlich zu. »Soll ich Ihren Mantel holen?«
    »Es ist wahr, oder?« Die Frau sah überglücklich aus. »Sie sind geschlagen. Endlich haben wir diese verdammten Viecher geschlagen.«
    »Ich weiß nicht, Ma’am«, entgegnete Hoffman. Wenn er wollte, konnte er immer noch höflich sein. »Die Zeit wird’s zeigen. Alles, was wir tun können, ist, sie weiter umzulegen, bis uns die Maden zum Umlegen ausgehen.«
    Dom verbannte die Vorstellung, den Krieg zu beenden, aus seinem Kopf. Aber es tat gut, eine Straße hinuntergehen zu können und zu sehen, was ein Gear bewirken konnte, das Gefühl der Verbundenheit mit den Leuten in der Stadt zu spüren. Jetzt konnten sie wirklich sehen, weshalb Gears ihre Extra-Rationen verdienten. Hoffman wusste, was er tat. Die Gears sahen aus wie Scheiße und rochen auch so: Blut, ramponierte Rüstungen, Bartstoppeln, Dreckspritzer und Fetzen toter Maden – und alles drückte das » Wir sind da draußen und sterben für euch« besser aus als jedes offizielle COG-Plakat.
    Und der spontane

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