Gears of War - Aspho Fields
damals teilgenommen hatten – einschließlich ihm selbst –, und irgendwie wirkte es wie ein Glücksbringer, dass Aspho hauptsächlich Überlebenskünstler hervorbrachte.
Hauptsächlich.
Hoffman zog sein Funkgerät hervor und drückte auf den Sendeknopf. »Mal sehen, ob die ihre Anweisungen verstanden haben. Fahrer? Fahrer! Herhören.« Er machte eine Pause und schritt die Reihe der Fahrzeuge ab, um einen Blick in die Vorderkabinen zu werfen. »Regel Nummer eins – immer Funkkontakt halten. Sie werden nach vom und nach hinten null Sicht haben, meine Herren, und wenn die Scheiße anfängt zu kochen, ist es der Funk, der Ihnen die Richtung vorgibt. Ich möchte Sie daran erinnern, dass die Standardvorgehensweise kein Vorschlag ist – Sie werden die hundert Meter Abstand einhalten, Sie werden Todeszonen so schnell wie möglich passieren, Sie werden in einer Todeszone nicht anhalten, um irgendjemanden zu retten, und wenn Sie in einer Todeszone stecken bleiben sollten, werden Sie maximale Feuerkraft einsetzen. Und jetzt – auf das Rufzeichen warten und Motoren starten.«
Die Fahrer des Konvois waren ein gemischter Haufen aus Zivilisten und Gears, die aufgrund ihres Alters oder Verwundungen nur leichte Arbeiten übernehmen konnten. Auf jedem Laster, Junker und Pick-up waren Kanonen montiert. Zusammen mit den gepanzerten Armadillo-Transportern besaß der Konvoi damit ganz schön Feuerkraft. Es gab sogar einen alten Kranken- und einen Leichenwagen, beide mit Kanonen ausgestattet. Aber der Weg führte nicht über die offene Straße. Dom wusste, dass das seine ganz speziellen Probleme mit sich bringen würde, denn riskanter, als sich Block für Block durch die Stadt zu schlängeln – bei versperrter Sicht, Engpässen und scharfen Kurven, die ein Gelenklaster nicht nehmen konnte –, ging’s nicht.
Hoffman hakte sein Funkgerät wieder an seine Weste und ging zum Kommando-Armadillo in der Mitte des Konvois. Dann blieb er stehen und drehte sich um.
»Kaliso, Sie kommen mit mir. Fenix – Führungsfahrzeug mit Santiago und Rojas. Mataki – Nachhut mit Cole und Baird. Bewegung!«
Hoffman war also mit von der Partie und übernahm das Kommandofahrzeug. Niemand konnte ihm vorwerfen, bei einer gefährlichen Mission die Hände in die Taschen zu stecken. Vielleicht langweilte er sich, vielleicht wollte er irgendwas beweisen.
Und vielleicht war die COG einfach so knapp an Männern, dass es getan werden musste.
»Wie weit sind die Maden vorgerückt?«, wollte Rojas wissen. »Ich meine, wie viel Zeit bleibt uns?«
Marcus zog die Luke des Führungs-Armadillo auf und tippte gegen das Gehäuse des Jack. Der Bot, eine selbstlenkende Maschine wie ein übergroßer, schwer gepanzerter Thrashball, stieg mithilfe seiner Düsen in die Luft und fuhr aus eingelassenen Fächern seine Arme aus, als wäre er aufgewacht und müsste sich erst einmal ordentlich strecken.
»Zwanzig oder dreißig Stunden, maximal. Wenn wir näher sind, kann Jack ein bisschen aufklären.«
»Bis North Gate brauchen wir nur ein paar Stunden.«
»Das Verladen wird die meiste Zeit verschlingen.«
»Reichen drei Armadillos für fünfzig Fahrzeuge aus?«
»Eigentlich nicht.«
»Dachte ich mir.« Rojas kletterte hinein und klemmte sich fröhlich auf den Platz des Schützen. Dom fragte sich, welchen Beruf er wohl in Friedenszeiten gehabt hätte. Obwohl der Krieg ihm so viel genommen hatte, legte er eine seltsam unschuldige Begeisterung für den Kampf an den Tag und schien keinerlei Rachegelüste oder Bosheit in sich zu tragen. Dom wollte ihn fragen, wie er mit all dem klarkam, aber er befürchtete, vielleicht eine zerbrechliche, vorgetäuschte Fassade einzureißen. Jeder Mann hatte das Recht, auf seine eigene Art mit den Dingen fertig zu werden. »Hast du so was schon mal gemacht, Dom?«
Dom zog seine Gürteltaschen nach vom, um auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen, und ließ den Motor an. »Nein.«
»Auch gut«, meinte Marcus und kletterte auf den Sitz neben ihm. »Rein, raus, den anderen nicht in den Weg kommen, und wenn sich was bewegt – draufballern.«
Marcus hatte wirklich Ahnung davon, scheinbar komplizierte Dinge zu vereinfachen. Vielleicht war die wissenschaftliche Ausbildung doch nicht umsonst gewesen.
KOMMANDOFAHRZEUG, KONVOIMITTE
»Was ist denn in die gefahren?«, knurrte Hoffman.
Auf den Straßen trieben sich haufenweise Gestrandete herum, so viele, wie er schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Kaliso packte das Lenkrad fester und
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