Gears of War - Aspho Fields
und es sah aus, als würden sie einen Angriff auf die Küstenstädte Bonbourg und Berephus vorbereiten und auf den Kanal, der durch Ostris Norden bis hinein nach Pelles schnitt.
»Also, mich überzeugt’s, Commander«, bestätigte Hoffman. »Irgendeine Idee, ob die Unabhängigen es auch schlucken? Ich hab bis jetzt noch kein Sterbenswörtchen von Iver gehört.«
»In fünfundvierzig Minuten kommt wieder ein Satellit vorbei. Dann haben wir aktuelle Luftaufnahmen.«
Für eine gründliche Aufklärung an Land durch Gears gab es keinen Ersatz. Das Beste, was sie in dieser Richtung auf die Beine gestellt bekommen hatten, war, durch Settiles Team Informationen zu sammeln, und von denen hatte Hoffman immer noch nichts gehört. Er musste sich auf ihr Netzwerk verlassen. Schließlich hatten sie die Pläne von Aspho Point und einen ganzen Haufen technischer Informationen mehr besorgt.
Aber in Zukunft – wenn wir bewiesen haben, wozu wir imstande sind – werde ich verdammt noch mal dafür sorgen, dass wir eigene Aufklärungsteams haben. Keine Infos aus dritter Hand mehr, nur Gears, die rausfinden, was Gears wissen müssen.
Es war nicht nur das Ende des Krieges, das von der Operation Leveler abhing. Eine ganz neue Militärdoktrin würde danach entstehen, eine andere Armee als die, in der Hoffman groß geworden war. Er glaubte fest an die Macht kleiner Spezialistenteams.
Die Besatzung der Operationszentrale setzte sich etwas aufrechter hin, die Augen immer noch auf die Schirme geheftet. Michaelson hatte den Raum betreten.
»Die Kalona ist unterwegs«, sagte er. »Sie sollte morgen um 2300 in Position sein und um 2530 sind ihre Landungstruppen von Bord.«
»In Ordnung. Dann sag ich’s jetzt besser meinen Jungs. Einer von ihnen hat einen Bruder und einen besten Kumpel in der C-Kompanie. War kein Spaß, damit nicht rausrücken zu können.«
»Könnte die Truppenmoral mächtig ankurbeln.«
»Um ihre Moral steht es eigentlich verdammt gut.«
»Übrigens, mein Admiral hat Dalyell gefragt, wie sein endgültiger Befehl lautet, falls dein Team aus dem Spiel ist«, sagte Michaelson ruhig.
Hoff man hatte diese Frage nicht nur erwartet, er kannte auch die Antwort. Es gab nur eine Möglichkeit. »Und Dalyell hat ihm gesagt, jede Rakete und jedes Fluggeschoss, das er hat, draufzuschmeißen und das ganze Areal zu versenken, richtig?«
Michaelson nickte. »Ich dachte nur, du solltest es wissen.«
»Hätte mich enttäuscht, wenn er was anderes gesagt hätte«, erwiderte Hoffman. »Wenn sie erst einmal mit Sicherheit wissen, worauf wir es abgesehen haben, können wir nicht noch mal zurück. Der Laden muss geplättet werden.«
»Natürlich hängt alles davon ab, wie Dalyell »aus dem Spiel« definiert. Mit anderen Worten, was er unter einer gescheiterten Mission versteht.«
Vielleicht war das die wahre Botschaft, die Michaelson vermitteln wollte. Etwas, was er mitgehört hatte oder auch abgefangen oder nur gefolgert, und das ihn zu der Überzeugung gebracht hatte, dass sie alle einen Chef mit einem nervösen Finger am roten Knopf hatten.
»Ich dachte, es wäre Ivers Operation.«
»Iver denkt das vielleicht auch immer noch«, erwiderte Michaelson. »So viel zum Thema, einfach nur der UIR den Hammer wegzunehmen.«
»Dann lassen wir besser keinen Spielraum für eine Fehlinterpretation unseres Erfolgs.« Hoffman hatte all die Doppelzüngigkeiten der Führungsetagen gelernt, aber es war nicht seine Muttersprache. »Ich habe ihnen von Anfang an gesagt, es so zu machen. Sich in den eigenen Arsch beißen zu müssen, ist immer ernüchternd.«
Als Hoffman auf das Hangardeck kam, waren die Commandos dabei, ihre Lancer auseinander zunehmen und die Pesang-Soldaten saßen geduldig im Schneidersitz auf dem Boden wie eine Schulklasse artiger Kinder.
»Rühren«, sagte Hoffman. »Es geht jetzt nur noch ums Warten. Die Kalona ist unterwegs und morgen Nacht wird sie eine Infanterie-Kompanie absetzen. Die werden euch den Rücken decken, falls die Unabhängigen einen Gegenangriff starten. Wenn alles nach Plan läuft, seid ihr alle rein und raus, bevor die Säcke überhaupt merken, was los ist.« Er schaute zu Dom, aus dessen Gesichtsausdruck ausnahmsweise einmal nichts herauszulesen war. »Tut mir leid, dass ich Sie nicht eher warnen konnte, Santiago. Es ist die C-Kompanie.«
Dom schien die Neuigkeit einen Moment zu überdenken, dann lächelte er. »Und wurde ihnen gesagt, wer ihnen Unterstützung gibt?«
»Das weiß ich nicht«, antwortete
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