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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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zum Flugdeck, unter dem Sie übrigens gerade genau drunter sind. Gehen Sie nicht auf das offene Deck. Achten Sie auf die Durchsage.«
    Die Lautsprecheranlage des Schiffes brabbelte im Hintergrund und das gesamte Schiff summte und vibrierte. Es gab nichts zu tun, außer zu warten, die neuartigen Gerüche einzuatmen und zu versuchen, die fremdartige Sprache zu entschlüsseln, die über die Decks schallte.
    »Besatzung an Hafenstationen«, sagte eine körperlose Stimme. »Bootsmänner auf Posten.«
    »Heißt das, wir fahren los?«, fragte Carlos.
    Marcus gab ein Knurren von sich und starrte von seiner Koje aus an die Deckbalken, so als würde er einen Sarg auf seine Größe testen. Wie er es geschafft hatte, sich dort hineinzuzwängen, war Carlos unbegreiflich.
    »Mehr oder weniger.«
    »Komm schon. Ich muss nachschauen, ob meine Alten gekommen sind.«
    Als sie die Tür zum Deck öffneten und hinaussahen, war es gerade hell genug, um erste Einzelheiten zu erkennen. Es gab keine Feierlichkeiten, keine schneidigen Matrosen in Reih und Glied, nur Kerle in blauen Overalls, die Taue und Kabel verstauten.
    »Ist das eine Tür oder eine Luke?«, fragte Carlos.
    »Tür«, antwortete Marcus. »Luken sind im Deck. Normalerweise.«
    »Du musst ein bisschen mehr rauskommen.«
    »Schau einfach, ja?«
    Carlos ließ seinen Blick über die Kais und Landungsbrücken wandern und konzentrierte sich dann auf die alte Hafenmauer. Er konnte eine kleine Menschengruppe erkennen, die sich in der Kälte zusammendrängte. Scheiße, warum hob ich keinen Feldstecher mitgenommen? Er kniff seine Augen zusammen.
    Ob sie mich überhaupt sehen können?
    »Da ist deine Mom«, sagte Marcus. »Schau.«
    Er hatte recht. Carlos freute sich. Seine Mutter, sein Vater und Maria – verdammt, was machte eine hochschwangere Frau bei diesem Wetter draußen? – standen dort bei den anderen. Carlos war es egal, ob er den Matrosen auf den Wecker ging. Er ging an die Reling und winkte wie ein Irrer.
    Und sie sahen ihn. Sie sahen ihn. Sie winkten zurück.
    »Scheiße«, sagte Marcus.
    Carlos glaubte, es sei nur seine Allzweck-Reaktion auf alles, was sich auf dem gefährlichen Terrain von Gefühlsduseleien bewegte, aber dann sah er, was Marcus sah.
    Adam Fenix stand links von den Santiagos – nicht bei ihnen, nur in ihrer Nähe – und hob eine Hand in einer langsamen, traurigen Abschiedsgeste.
    Carlos sah nicht zu Marcus. Er musste jede Sekunde, die ihm von seiner eigenen Familie blieb, in sich aufsaugen, und ihm blieb keine Zeit, um nachzuschauen, ob Marcus seinem Vater ein Zeichen gab. Er hörte nur das Rascheln von Stoff hinter sich und einen schwachen Seufzer.
    Du hast also zurückgewinkt. Ist doch schon mal ein Anfang, Marcus.
    Carlos winkte, bis sie die Kardinalstonnen passiert hatten, die eine Sandbank markierten, und er die Menschen an Land nicht mehr als einzelne Umrisse erkennen konnte. Als er sich umdrehte, sah er, dass auch Marcus noch zurück an Land schaute.
    »Ist das scheißkalt«, sagte Marcus voller Verweigerung. Sein Blick wirkte immer brutal gefühllos, auch wenn jede andere seiner Gesten Carlos verriet, dass es nicht so war. »Lass uns runtergehen.«
    »Du hast gesagt, du hättest deinem Vater nicht erzählt, wo und wann, und trotzdem hat er dich gefunden.« In Carlos wuchs die Hoffnung, er könnte die beiden eines Tages dazu bewegen, sich wie normale Menschen aufzuführen, damit sie begriffen, dass sie eine Familie waren. Das Leben war zu kurz für diesen Scheiß. »Er gibt sich Mühe, Marcus.«
    Marcus ging bereits wieder ins Schiff hinunter.
    »Ja«, sagte er. »Er hat mich gefunden. Nicht uninteressant, wie er das geschafft hat …«
     
    HANGARDECK, »KALONA«; ZWEI STUNDEN SPÄTER
    Jetzt wusste Bernie Mataki wenigstens endlich, wohin es ging.
    Die Soldaten der C-Kompanie saßen oder hockten in mehreren Reihen vor einem großen Bildschirm am Hangarschott und sahen aus, als würden sie darauf warten, dass das Unterhaltungsprogramm anfing. Die Kadetten und die Bootsführer der Landungsboote standen neben Major Stroud, als diese den Schirm einschaltete.
    »Dies sind Sendungen von ein paar Nachrichtenkanälen der UIR«, kommentierte sie. »Wir haben ihre Aufmerksamkeit.«
    Alle Türen und Luken waren fest verschlossen und wurden bewacht. Bernie konnte sich nicht vorstellen, wozu all die Sicherheitsvorkehrungen gut sein sollten – noch dazu auf ihrem eigenen Schiff – , wenn das Ganze bereits in den Nachrichten lief. Verwackelte Luftaufnahmen

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