Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
zeigten Kriegsschiffe der COG, die nördlich von Ostri durch den Ozean stampften. Dazwischen sah man Einblendungen von UIR-Truppen, die an der Grenze zu Pelles mobilmachten. Bernie musste ihre Sprache nicht sprechen und auch nicht die Untertitel lesen, um zu verstehen, dass die Politiker von Ostri und Pelles mächtig angepisst waren.
    Major Stroud trat vor den Bildschirm und schaltete den Ton ab.
    »Das ist alles kompletter Schwachsinn«, sagte sie in ihrem vornehmen Tonfall. »Euch ist wahrscheinlich klar, dass wir keine Küstenlandung vorantreiben würden, wenn im Fernsehen bereits die Vorschau dafür läuft. Während die also damit beschäftigt sind, uns im Norden ihre Ärsche zu zeigen, steuern wir nach Süden, um einen Angriff auf Aspho Point zu unterstützen, den unsere Commando-Einheiten durchführen. Diese Aktion wird in kleinem Maßstab und in minimaler Zeit durchgeführt. Eure Aufgabe ist es, im Norden von Aspho Point einzurücken und jeden Versuch, die Einrichtung zu verteidigen, zu unterbinden, damit die Commandos genügend Zeit haben, um das zu tun, was sie eben tun, wenn niemand hinsieht. Sie zischen ab, ihr zischt ab und alle sind wieder zurück an Bord, bevor die UIR überhaupt mitbekommt, dass wir sie verarscht haben. Willkommen zur Operation Leveler – jetzt kommt näher und seht euch die Karten an.«
    Stroud kam immer gleich zum Punkt, also dachte Bernie sich, es würde nichts kosten, zu fragen. »Ma’am, welche Bedeutung hat Aspho Point?«
    »Waffenforschung«, antwortete Stroud. »Müsste ich mehr erklären, brauchte ich ein ordentliches Physikstudium. Belassen wir es daher bei Kampfmittelentzug.«
    Marcus saß rechts von Bernie, gleich neben Carlos. Sie hörte ihn laut seufzen. Carlos rollte den Kopf herum, so als wolle er ihn gleich schütteln, und murmelte vor sich hin: »Also, das wollte er uns nicht erzählen.«
    »Was erzählen?«, flüsterte Bernie.
    »Dom«, antwortete Carlos. »Das muss es sein, worauf er geschult wurde.«
    Auf dem Bildschirm waren jetzt Aufnahmen der Luftaufklärung zu sehen und Stroud zeigte auf Flüsse und Brücken. Auf der Karte stand ASPHO FIELDS, aber es sah nicht nach weitläufigem Ackerland aus. Es sah nach Marschland aus, platt wie ein Pfannkuchen und nur hie und da ein Loch, das Deckung bot. Aber Major Stroud hatte schnell gesagt und das bedeutete, sie würden nicht tagelang in irgendwelchen Sumpflöchern voller Wasser ausharren müssen.
    »Aktuell plus sechsundzwanzig Stunden«, sagte Stroud. »Wenn sie uns entdecken und reagieren, müssen sie über diese Routen kommen, wenn sie Landstreitkräfte einsetzen. Die jüngsten Satellitendaten zeigen, dass sie, seit die Flottille Position bezogen hat, ungefähr fünfzig Klicks nordöstlich eine Brigade aufgestellt haben und eine Geschützbatterie nahe Berephus. Und das ist bis jetzt die unmittelbarste Gefahr. Die zwei Basen bei Aspho Point besitzen immer noch bestenfalls Kompaniestärke. Doch es besteht immer das Risiko eines Luftschlags. Es dreht sich alles um Geschwindigkeit. Rein, Job erledigen, raus – möglichst innerhalb einer Stunde, auf jeden Fall innerhalb zwei.«
    Anya Stroud ergänzte die Einweisung. »Der Wetterbericht meldet starke Winde und raue See, daher wird das Timing ausschlaggebend sein.«
    Marcus starrte mit tiefem Stirnrunzeln auf die Luftaufnahmen von Aspho Point. »Ma’am, wenn wir nicht bei der Annäherung entdeckt werden, wann werden sie dann zum ersten Mal bemerken, dass Aspho Point angegriffen wird? Irgendwann zwischen der ersten Kugel im Kopf einer Wache und dem Hochgehen der Sprengsätze. Sie könnten innerhalb von ein paar Minuten Schützentrupps vor Ort haben, einen Helikopter in zwanzig, also warum nicht einfach aus der Luft draufhauen und dann ein paar Ravens hinterherschicken, um aufzuräumen?«
    Stroud fing mit gesenktem Kopf an, eine Landkarte auf einem kleinen Klapptisch auszubreiten. »Weil wir wollen, dass ein paar Souvenirs heil bleiben.«
    »Hört sich nach der Sorte Souvenir an, die mein Vater sammelt.«
    Er sagte es fast beiläufig, aber die Art, auf die Carlos ihn dabei ansah, verriet Bernie, dass eine Menge mehr dahintersteckte. Sie war jetzt nicht sein Zugführer. Vielleicht würde sie sich mit Daniel Kennen, der diese Funktion jetzt innehatte, unter vier Augen unterhalten, nur um sicherzugehen, dass es nichts gab, was Marcus in den nächsten paar Tagen ablenken würde.
    Sie kannte Marcus seit zwei Jahren auf diese familienähnliche Art der Kameradschaft innerhalb

Weitere Kostenlose Bücher