Gebannt: Band 3 (German Edition)
lächelte. » Du wirst dich damit arrangieren.«
Spence machte ein finsteres Gesicht. Er wusste ganz genau, dass er die Schule beenden musste, wenn er in dieser Stadt bleiben wollte. Um seinen Frust irgendwo loszuwerden, trat er näher an mich heran, während ich meine Waden dehnte. » Mann, du bist ganz schön eingebildet, Eden.«
» Wie bitte?«, erwiderte ich, aber ich wusste, worau f er hinauswollte.
» Dachtest du wirklich, du müsstest Griffster mitbringen?«, spottete er. » Als ob ich es nicht schaffen würde, dir das Fell über die Ohren zu ziehen.« Ich ignorierte ihn und machte einfach weiter mit meinen Dehnübungen.
Nicht dass Spence kein großartiger Kämpfer gewesen wäre, aber ich wurde immer besser. Stärker und schneller. Nicht so stark wie Lincoln, aber es hatte sich wirklich ausgezahlt, von ihm trainiert zu werden. Seit ich ohne ihn trainierte, hatte ich zusätzliche Trainingseinheiten hinzugefügt, von denen niemand etwas wusste – ich ging früh am Morgen lange laufen und hörte erst spät am Abend mit dem Training auf. Ich hatte die Hälfte meines Ateliers in ein Fitnessstudio verwandelt und war fitter denn je.
Ich kannte alle Bewegungen von Spence und er verließ sich au f leichte Siege. Wenn das nicht klappte, hatte er einen Hang zum Dramatischen, aber ehrlich gesagt glaube ich, dass er sich davor fürchtete, Dinge au f gut Glück mit mir auszuprobieren. Zurzeit schlug ich ihn regelmäßig durch taktisches Vorgehen und ich brauchte allmählich weitere Herausforderungen.
» Okay, nur mit den Beinen. Keine Hände«, sagte Griffin und fügte dann hinzu: » Und keine Köpfe.«
Ich lächelte Spence an und hüpfte au f der Stelle au f und ab, um warm zu bleiben. » Du hast ihm erzählt, dass ich dir eine Kopfnuss verpasst habe.«
Er blickte mich schuldbewusst an. » Das tut verdammt weh, Eden.«
» Los geht’s«, sagte Griffin. Er klatschte in die Hände und nahm im Schutz des Baumes seine Schiedsrichterposition ein.
Ich wischte mir den Regen aus den Augen und vergewisserte mich rasch, dass wir keine Zuschauer hatten. Spence kam direkt au f mich zu, kampflustig wie immer. Ich wich seinen ersten drei Tritten aus und arbeitete daran, dass er sich bewegte und sich weiterhin darau f konzentrierte, mit meinen Bewegungen Schritt zu halten. Sein Bein schoss wieder nach vorne und ich wich aus, aber er holte noch einmal aus und tra f mich im zweiten Anlau f hart in die Rippen.
Ich stolperte nach hinten.
» Alles in Ordnung?«, fragte Griffin ruhig.
» Ja«, erwiderte ich, ohne zu zögern.
Ich schluckte den Schmerz hinunter und redete mir ein, dass alles in Ordnung war. Ich musste auch in der Lage sein, Schläge einzustecken.
Wir traten wieder gegeneinander an. Spence fühlte sich gut, weil er den ersten Angrif f für sich entschieden hatte, aber dafür war meine Entschlossenheit wieder erwacht. Wie zuvor ließ ich ihn laufen, aber dieses Mal war es mein Schlag, der zählte. Mein Bein schoss nach oben und tra f ihn mit der Fußsohle direkt zwischen den Schulterblättern. Noch bevor er reagieren konnte, folgte mein anderer Fuß, ich holte weit damit aus und rammte ihn ihm in den Bauch.
Er ging zu Boden.
Griffin räusperte sich. » Alles in Ordnung?«, fragte er. Dieses Mal war er nicht mehr ganz so ruhig.
Spence lag au f den Knien, atemlos holte er ein paarmal tie f Luft.
» Fantastisch«, sagte er und nahm mich für die zweite Runde ins Visier. » Hat bloß gekitzelt.«
Wir machten sechs weitere Runden, die alle ziemlich ähnlich verliefen. Spence ärgerte sich immer mehr darüber, dass ich ihn so gut einschätzen konnte. Als ich meine Hand ausstreckte, um ihn hochzuziehen, schlug er sie weg.
» Noch bin ich nicht geschlagen, Eden. Ich könnte die ganze Nacht so weitermachen.« Er ließ die Augenbrauen hoch und runter hüpfen.
» Daran zweifle ich nicht, Spence«, sagte Griffin von der Seitenlinie aus. Er zog seinen Pulli aus und enthüllte ein weißes langärmliges T-Shirt.
Was für eine Überraschung, eine Abweichung von seinem üblichen Button-Down-Hemd!
Griffin war ein Rätsel. Er sah aus wie Mitte zwanzig, benahm sich, als wäre er Ende vierzig und war in Wirklichkeit über achtzig. Aber gleichgültig, wie alt er wurde, er steckte immer ein wenig in seiner Zeit fest. Was nicht heißen sollte, dass er es nicht draufgehabt hätte, denn das hatte er ganz offensichtlich.
» Wie wäre es, wenn wir ein wenig die Plätze tauschen?«, schlug er vor.
Spence stand au f und gab sein
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