Gebannt: Band 3 (German Edition)
unsere beste Spielerin!«
Morgan hob verteidigend die Hände. » Ich weiß von nichts, das schwöre ich.«
Zoe machte einen Schritt au f Morgan zu und sah absolut bedrohlich aus. » Heraus damit.«
Morgan wand sich unter ihrem funkelnden Blick und sprach schnell. » Ich habe mitbekommen, wie sie au f dem Boot mit den Dirigenten gesprochen hat. Sie sagte, sie will dafür sorgen, dass der Plan in keiner Weise von Violet abhängig wäre. Als sie sie davon überzeugen wollten, dass Violets Kräfte ausschlaggebend sein würden, wenn die anderen in der Überzahl wären, hat sie sie zum Schweigen gebracht. Ich konnte nicht hören, was sie zu ihnen sagte, aber was immer es war – es hat sie zum Schweigen gebracht, denn sie widersprachen ihr kein zweites Mal.«
Warum will sie nicht, dass ich mit ins Spiel komme? Glaubt sie etwa, ich werde mich einfach zurückhalten und meine Freunde für mich kämpfen lassen?
Vielleicht steckte auch etwas anderes dahinter. Vielleicht dachte sie, ich wäre bis dahin schon tot.
Haben sie darüber heute Morgen diskutiert?
Weiß Lincoln davon?
Schweigend ließ ich mich ein wenig hinter der Gruppe zurückfallen, um kurz nachzudenken. Ich hatte noch immer niemandem von meinem Zusammentreffen mit Phoenix erzählt oder von seiner Forderung – er hatte bereits, als er Steph entführte, bewiesen, dass er bereit war, die Leute um mich herum zu verletzen, um zu bekommen, was er wollte. Josephine hatte offensichtlich irgendwelche Hintergedanken. Wenn ich ihr erzählte, dass Phoenix mich heute Abend sehen wollte, und sie würde mich davon abhalten hinzugehen, würde jemand, den ich liebe, darunter zu leiden haben. Nein. Das Risiko war zu groß.
Die Dirigenten riefen Zoe zu sich und ich ging mit ihr – ich musste so viel wie möglich herausfinden. Obwohl sie nicht besonders an mir interessiert zu sein schienen, als ich mich näherte, wusste ich irgendwie, dass sie das nur vortäuschten. Ich musste ein zynisches Lächeln unterdrücken. Für diese Leute war alles nur ein Spiel.
Griffin war sich noch immer nicht ganz sicher, was man an der Akademie über mich wusste. Nach Jordanien hatte er darum gebeten – oder eher gefordert –, dass niemand über Phoenix’ Enthüllung reden sollte, bis wir mehr Informationen hätten. Natürlich wurde dadurch nicht verhindert, dass Theorien aufgestellt wurden.
Es war nicht gerade beruhigend, dass Griffin sich solche Sorgen darüber machte, was der Rat tun würde, wenn er es sicher wüsste. Offenbar würde man keinen roten Teppich für mich ausrollen.
Meine Anweisungen lauteten, mich nicht gegen Josephine aufzulehnen, und ich hatte mir fest vorgenommen, dies zu befolgen, aber dadurch, dass ich Phoenix’ höflich vorgebrachte Drohung gehört hatte, hatte sich die Sachlage geändert.
Lincoln ging mit Josephine vor uns über den Kiesweg, der sich um die Insel herum schlängelte. Er sah jetzt besser aus – er nickte, während sie sich leise unterhielten und au f verschiedene Teile des Vulkans zeigten. Er hatte im Umgang mit ihr beide Hände voll zu tun. Sie hatte ihn bereits beschuldigt, zu sehr in seiner » Verbindung« mit mir gefangen zu sein.
Außerdem hatte Phoenix gesagt, dass nur ich kommen sollte.
Phoenix würde vor nichts haltmachen. Er würde mich und alle, die ich liebte, verletzen. Das hatte er mit Lincoln gemacht, indem er Nahilius zurückgebracht hatte, und er hatte es mit Steph gemacht, als er sie entführte, und jetzt bedrohte er Dad.
Das wird nie ein Ende haben.
Es würde nichts nützen, es Lincoln zu erzählen. Er würde mich nicht davon abhalten können und außerdem würde dadurch alles für uns beide nur noch schwerer.
Ich musste den besten Weg finden, allen mitzuteilen, dass Phoenix und unzählige Verbannte bereits hier waren, ohne dabei zu verraten, dass ich ihn tatsächlich gesehen hatte.
Kapitel Achtundzwanzig
» Und der fünfte Engel blies seine Posaune; da sah ich einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war; und ihm wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. Und er schloss den Brunnen des Abgrunds auf; da kam Rauch aus dem Brunnen wie der Rauch eines großen Ofens …«
Offenbarung 9, 1–2
» Zoe, wir brauchen eine Einschätzung der Wassertiefe um die Insel herum. Kriegst du das hin?«, fragte die weibliche Dirigentin so, als hätte sie nicht wirklich Vertrauen in Zoes Fähigkeiten.
Wahrscheinlich hat sie nicht mitgekriegt, dass Zoe vor ein paar Monaten in Jordanien einen ganzen Berg in Bewegung
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