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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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erkennen.«
    Agnes de Mille
    Ich wachte am Donnerstagmorgen au f und fand meine Kleider sauber und zusammengelegt am Fußende des Bettes vor. Ich wusste, dass er das nachts erledigt hatte, und hätte fast laut darüber gelacht, wie pathetisch wir doch waren.
    Ich zog mich an und ging hinaus ins Wohnzimmer. Spence saß am Esstisch und » trank« eine Schale Cornflakes. Lincoln lag au f dem Sofa und schlie f noch.
    » Möchtest du?«, fragte Spence leise, um Lincoln nicht aufzuwecken.
    Ein Teil von mir hatte den starken Verdacht, dass er nur so tat, als würde er schlafen. Der Mann war der größte Krieger, den ich mir vorstellen konnte – ich bezweifelte, dass er wirklich schlafen konnte, wenn andere Leute um ihn herum schon munter waren. Aber ich wollte es gar nicht herausfinden. Das war das Mindeste, was ich für ihn tun konnte.
    » Nein«, sagte ich. » Ich gehe laufen, und wenn ich zurück bin, müssen wir in die Schule.«
    » Ich nicht.« Er musterte mich von oben bis unten. » Und du auch nicht, so wie du angezogen bist.«
    » Doch, du gehst. Ich brauche deine Hilfe. Außerdem habe ich eine Ersatzuniform in der Schule.« Ich rümpfte die Nase bei dem Gedanken an die Schuluniform, die immer noch ganz hinten in meinem Spind steckte.
    Spence stöhnte. » Eden, die Schule ist nichts für mich, und jetzt, wo so viel los ist, wird Griffin wohl kaum nachprüfen, ob ich hingehe oder nicht.«
    » Es ist mir egal, ob du dort auftauchst. Ich will nur sichergehen, dass Steph da ist.«
    Spence legte seinen Löffel hin und blickte auf, zum ersten Mal schien sein Interesse geweckt. Er liebte diese Art von Plänen.
    » Ich will, dass du als Steph auftauchst, ein bisschen herumläufst und dafür sorgst, dass die Leute mitkriegen, wie sie über Kopfschmerzen klagt. So wird es einfacher sein zu vertuschen, dass sie fehlt.«
    » Werden sie nicht ihre Mum anrufen, wenn sie als krank nach Hause geschickt wird?«
    » Doch, aber wenn wir da sind, bevor der Unterricht anfängt, dann wird sie sich nicht eintragen. Die Leute werden einfach denken, sie hätte beschlossen, nach Hause zu gehen, und die Lehrer werden sich nicht die Mühe machen, ihre Mum anzurufen. Die haben ohnehin alle Angst vor ihr.« Das stimmte. Außerdem sollte schon bald der Schulball stattfinden, und da Mrs Morris zu den wichtigsten Organisatoren gehörte, hatten sie ohnehin mehr mit ihr zu tun, als ihnen lieb war.
    Spence dachte darüber nach, und seinem Schulterzucken und den letzten beiden riesigen Schlürfern Cornflakes nach zu urteilen, schien er mit der Idee einverstanden zu sein. Er nickte, noch immer kauend. Ich verdrehte die Augen, als ich zur Tür hinausging.
    » Habe ich dir schon gesagt, wie sehr ich deine Vertuschungsmanöver liebe?«, rie f er mir hinterher.
    Au f dem Weg zur Schule rie f ich Dad an und teilte ihm mit, dass Steph und ich wieder wohlbehalten zurück und nun direkt au f dem Weg zum Unterricht wären. Er klang erleichtert, aber da war dieses Etwas in seiner Stimme, das sich immer schlechter ignorieren ließ – Zweifel. Er wies mich an, nach der Schule sofort nach Hause zu kommen. Ich fragte mich, ob es an Caroline lag, ob sie ihn irgendwie darau f hingewiesen hatte, dass er offenbar etwas ziemlich Wichtiges verpasste. Caroline hatte mich schon immer angesehen, als wüsste sie, dass etwas im Busch war.
    Als wir die Schule erreichten, hatte Spence die Steph-Blendung angelegt. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, wäre ich total darau f hereingefallen. Er hatte es voll drau f – ihr schickes, perfekt gestyltes blondes Haar, die gut sitzende Schuluniform, die kürzer als üblich war, sogar der tie f hängende Rucksack, der immer randvoll mit Büchern vollgestopft war.
    Dadurch, dass ich Spence als Steph sah, kam alles wieder hoch, und ich konnte nicht anders, als meine Arme um ihn zu schlingen. Ich vermisste sie so sehr. Ich musste sie unversehrt zurückbekommen. Innerlich und äußerlich.
    Spence schien es zu merken und erwiderte die Umarmung. » Sie wird bald gesund und munter wieder bei uns sein. Und …« er drückte mich ein wenig fester, » tut mir leid, Eden, ich hätte diese Dinge gestern Abend nicht sagen sollen. Ich stehe voll und ganz hinter dir – das weißt du doch, oder?«
    » Ich weiß.« Und ich verließ mich auch darauf. Wenn die Zeit gekommen wäre, könnte Spence meine beste Hoffnung sein, Phoenix auszuschalten.
    Der Morgen verlie f reibungslos, und nachdem Spence dafür gesorgt hatte, dass eine ausreichende Anzahl

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