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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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paar mehr Treffer zu landen. Doch dann wurde ich ungeduldig, rückte von meiner Position ab und versuchte, ihn fertigzumachen. Und genau da erwischte er mich, als ich keinen festen Halt hatte. Er wirbelte mich herum und nahm mich in einen Würgegriff.
    Mein Rücken lag an seinem Körper – so nah waren wir uns seit Wochen nicht mehr gewesen. Er hatte mich geschlagen, aber plötzlich war alles, worau f ich mich konzentrieren konnte, seine Brust, die sich an meinem Rücken hob und senkte und meine eigene Atmung nachahmte. Ich konnte nicht anders als auszuatmen – vor lauter Erleichterung, ihn in meiner Nähe zu haben. Es war, als würde mein ganzes Sein – Körper, Geist und Seele – ihn brauchen.
    Lincoln legte sein Kinn au f meinen Kop f , und wir blieben einen Moment lang so stehen, bis er mich drückte und » ich weiß« sagte.
    Er ließ mich los und wir machten einen Schritt voneinander weg.
    » Wir sollten gehen«, sagte Lincoln. » Sonst verpasst du noch deine Sperrstunde.«
    » Du vertraust mir nicht«, sagte ich. Das nahm ich ihm nicht übel. In dem Moment brauchte es all meine Willenskraft, um mich nicht zurück in seine Arme zu werfen und ihn anzuflehen, sich nur für mich einer Ewigkeit des Leidens auszusetzen.
    Er ging ein paar Schritte zurück und schloss kurz die Augen.
    » Nicht du bist es, der ich nicht vertraue.«

Kapitel Sechzehn
    » Gebt dem Herrn, eurem Gott, die Ehre, ehe es finster wird und ehe eure Füße sich an den dunklen Bergen stoßen und ihr auf das Licht wartet, während er es doch finster und dunkel machen wird.«
    Jeremia 13, 16
    In den folgenden drei Tagen kam ich besser klar. Teilweise wegen Lincolns Worten und teilweise, weil ich Hausarrest hatte, was bedeutete, dass ich nicht mehr jeden Abend draußen war, um zu jagen. Stattdessen holte ich zum ersten Mal seit langem meine Farben heraus, und mir wurde klar, wie sehr ich das Malen vermisst hatte.
    Dad hatte mir – vermutlich aus Gewissensbissen – neue Pinsel gekauft und sie mir ins Atelier gelegt. Das Seltsame war – alles, was ich malte, schien au f die eine oder andere Weise einen Regenbogen darzustellen. Erst als ich drei Leinwände bemalt hatte und vor ihnen stand, erkannte ich das nervtötende Muster.
    Griffin hatte recht. Es gab noch so vieles, was wir nicht über meine Fähigkeiten wussten. Die Verbannten nannten mich Regenbogen, aber was hatte das zu bedeuten? Der Regenbogen stellte eine Verbindung zwischen den Reichen dar. Doch was das für mich hieß, war noch immer ein Rätsel, und ich war nicht gerade erpicht darauf, mich nach einem Gewitter in einen Zauberbogen zu verwandeln.
    Ich hatte mich an Lincolns Anweisungen gehalten und es in den letzten paar Nächten sogar geschafft, ein paar Stunden Schla f zu finden. Ich aß einigermaßen regelmäßig und trainierte noch immer hart, aber wenn es sein musste, ruhte ich mich auch aus. Ich merkte bereits den Unterschied. Mein Kop f war klarer und ich fühlte mich in jeder Hinsicht stärker.
    Es war Mittwoch, und Wochentage hatten sich als schwierig herausgestellt, da ich direkt von der Schule nach Hause kommen sollte, aber ich hatte es ein paarmal geschafft, au f dem Nachhauseweg zusammen mit Steph kurz im Hades vorbeizuschauen, um mehr Recherchematerial zu holen und nach Dapper zu sehen … und Onyx.
    Griffin hatte noch immer rund um die Uhr Grigori im Hades postiert. Offiziell wegen der Sicherheit. Inoffiziell, um ein Auge au f Onyx zu haben. Bisher hatte es noch nichts Auffälliges gegeben, aber Onyx hatte mich beiseitegenommen und gesagt, dass er mit mir sprechen wollte. Ich hatte versprochen, am nächsten Morgen wiederzukommen, was bedeutete, dass ich morgen die Hausarrestregeln brechen müsste und die Schule schwänzen würde.
    Ach, na ja, » zum Wohle aller« und so weiter.
    Steph hatte ein paar Nachmittage bei mir verbracht – wie heute auch – und an manchen Tagen hatte sie mit Dapper an der Übersetzung gearbeitet. Dapper schien bereitwilliger denn je, sein Wissen zu teilen. Ich hatte es aufgegeben, dabei helfen zu wollen – Steph kam nicht wegen meiner Fähigkeiten, Codes zu knacken, sie mochte nur lieber bei uns arbeiten anstatt bei sich zu Hause. Soweit ich wusste, hatte sie seit Tagen nicht mehr mit ihrer Mutter gesprochen, und das Letzte, was sie von ihrem Vater gehört hatte, war, dass er nicht vorhatte, demnächst nach Hause zurückzukommen. Steph hatte die ganze Zeit an dem Code der Schrift gearbeitet und versucht zu entschlüsseln, was das alles

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