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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Ich wünschte, ich könnte dir alles erzählen, aber bitte vertrau mir, wenn ich sage, dass ich das Richtige tue. Ich weiß, dass du glaubst, ich sei einer Art Sekte oder so beigetreten – aber das bin ich nicht. Ich bin ein guter Mensch, und ich würde dir das nicht antun, wenn es nicht unbedingt sein müsste. Dad …« Es schnürte mir die Kehle zu, aber es war die einzige Chance, die ich hatte, ihm zu helfen zu verstehen. » Ich tue, worum Mum mich gebeten hat.«
    Er taumelte nach hinten. Unruhig sah ich au f meine Uhr. » Ich habe nicht viel Zeit. Mum war nicht … Sie war nicht immer ehrlich zu dir, aber ich weiß, dass sie dich geliebt hat und dass du sie geliebt hast. Ich … ich will dich nicht anlügen, so wie sie … Ich möchte dir das hier geben.« Ich hielt ihm das Holzkästchen hin. » Es wird Zeit, dass du den Brie f liest, den sie mir hinterlassen hat, und wenn ich wieder zu Hause bin, dann verspreche ich dir, dass ich versuchen werde, deine Fragen zu beantworten … Wenn du das möchtest.«
    Dad nahm das Kästchen nicht. Stattdessen stand er da, unbeweglich und mit offenem Mund. Sein Blick schoss zwischen mir und dem Kästchen hin und her.
    » Du hast nicht das Recht, so über sie zu sprechen«, sagte er leise.
    Ich lächelte traurig. » Eigentlich habe ich mehr Recht dazu als jeder andere.« Ich ging zur Tür und machte sie auf, weil ich merkte, dass es nicht funktionieren würde, es ihm au f diese Weise zu erklären.
    » Du wirst nicht durch diese Tür gehen!«, befahl Dad und machte ein paar große Schritte durch das Zimmer, um sich mir in den Weg zu stellen.
    » Das geht weit über dich und mich hinaus, Dad. Ich wünschte, es wäre nicht so, ich wünschte, ich wäre einfach nur deine Tochter und könnte so sein, wie du mich haben willst, aber ich … Es spielt keine Rolle, was du sagst oder was ich will. So oder so – ich werde gehen.«
    Ich bückte mich und nahm meine Tasche, aber Dad war schon da, er packte mich am Handgelenk und versuchte verzweifelt, mich von der Tasche zu lösen.
    » Dad, hör auf!«, sagte ich und versuchte dabei, mich ihm nicht zu widersetzen. » Bitte«, bettelte ich, » ich will dir nicht wehtun.«
    Er ließ nicht los, sondern zog noch stärker, au f seinem Gesicht zeichnete sich Verwirrung über meine Fähigkeit ab, seine Anstrengungen zu ignorieren.
    » Lass die Tasche los!«, brüllte er.
    Ich hörte unten au f der Straße jemanden hupen. Steph war da und ich hatte keine Zeit mehr.
    » Dad.« Ich hielt still und sah ihn an. » Dad, es tut mir leid.«
    Einen Moment lang erwiderte er meinen Blick, Verzweiflung lag in seinen Augen.
    » Ich liebe dich, Dad.« Ich zog meinen Arm aus seinem Griff, indem ich eine körperliche Kraft einsetzte, die er unmöglich begreifen konnte, und ließ nur die Armreifen, die meine Male bedeckt hatten, in seinen Händen zurück.
    Wir schnappten beide nach Luft, als wir au f die unmenschlichen Muster hinunterschauten, die sich bewegten und herumwirbelten und dabei unterschiedliche – unmögliche – Farben reflektierten und dann, als würden sie von unten kommen, die Umrisse der Federspitzen-Markierungen, die denen au f dem geschnitzten Kästchen und dem Armband meiner Mutter entsprachen. Das alles war vollkommen unnatürlich.
    Beschämt zog ich meine Ärmel nach unten.
    » Was bist du?«, fragte er völlig benommen.
    Tränen traten mir in die Augen. » Ich bin deine Tochter, Dad, aber … ich bin auch ihre Tochter.« Ich nahm meine Tasche.
    » Gib nicht ihr die Schuld dafür!«
    » Nein.« Ich lachte fast. » Natürlich nicht.«
    Ich ging durch die Tür und brach die Türklinke ab, bevor ich sie schloss, um ihn einzuschließen. Ich stieg in den Aufzug, während ich hörte, wie er an die Tür hämmerte und meinen Namen schrie.
    Tut mir leid, Dad.
    Ich wusste nicht, ob ich je die Möglichkeit bekommen würde, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
    Steph sagte nicht viel au f dem Weg zum Flughafen. Sie spürte, dass das mit Dad nicht gut gelaufen war. Ich hätte ihn einfach anlügen sollen. Für Steph war es offensichtlich kein großes Drama gewesen, von zu Hause wegzukommen, aber andererseits war sie dadurch auch nicht gerade bester Stimmung..
    Das Taxi fuhr vor dem Terminal vor. Spence wartete bereits au f uns.
    Er klemmte sich unsere Taschen unter den Arm.
    » Du bist so wahnsinnig hilfsbereit«, sagte ich in dem Versuch, meine Stimmung zu heben.
    » Hey, wir sind zwar au f dem Weg zur Todesinsel, aber ich wollte schon immer mal nach

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