Gebannt: Band 3 (German Edition)
Gesichtsausdruck nach durchlebte er diese Erinnerung gerade ebenfalls.
Die Triebwerke des Flugzeugs gingen aus und Männer in dunkelblauen Overalls rannten mit Treibstoffschläuchen darau f zu.
» In zehn Minuten gehen wir an Bord«, rie f Griffin. Alle nickten und nahmen ihre Taschen.
» Violet«, sagte Griffin leise. Ich folgte ihm ans andere Ende des Raumes. » Du wirst es dir wahrscheinlich schon gedacht haben …« Er sah den Jet an.
» Josephine ist in diesem Flugzeug?« Die Frage war rein rhetorisch, doch als er mich weiter ansah, wurde mir klar, dass das noch nicht alles war. » Sie begleitet uns.« Ich hatte gedacht, sie würde wenigstens einen Tag oder so hierbleiben, um sich auszuruhen.
Er nickte. » Hör zu«, sagte er hastig. » Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, um zu verhindern, dass sie dich zu irgendetwas zwingt. In Santorin werden wir noch mehr Leute von der Akademie antreffen. Wenn sich alles … Wenn Phoenix erfolgreich ist, werden wir alle Kräfte brauchen, die wir versammeln können. Au f dieser Insel leben fünfzehntausend unschuldige Zivilisten.« Er senkte den Blick.
» Was soll ich also tun?«, fragte ich. Ich legte ihm meine Hand au f den Arm, fürchtete mich aber vor dem, was er gleich sagen würde.
» Ich muss aufs griechische Festland. Dort leben Grigori, die informiert werden sollten, und es gibt Komplikationen, die wir verhindern müssen. So laufen die Dinge dort, und da ich noch immer offiziell der Anführer bin, liegt es in meiner Verantwortung, es sei denn, wir übergeben den ganzen Fall an die Akademie … was wir nicht tun werden.« Die letzten Worte betonte er. » Ich nehme Nathan und Becca mit, aber es könnte ein paar Tage dauern, bis alles erledigt ist. Die Grigori dort sind schwer zu finden – es sind wenige und sie wurden von Verbannten überrannt. Josephine stammt von einem Seraph ab, solange ich weg bin, wird sie automatisch alle Grigori anführen, für die ich zuständig bin. Theoretisch kann ich für die Zeit meiner Abwesenheit einen Sprecher ernennen, aber Josephine wird letztendlich das Sagen haben.«
» Was bedeutet das?«
Die Türen, die hinaus au f das Rollfeld führten, gingen au f und ein kleines Fahrzeug fuhr eine Treppe an die Tür des Jets heran.
» Tu, was sie sagt«, sagte Griffin und sah zunehmend nervös aus. Er legte mir die Hand au f den Rücken und führte mich nach vorne. » Sie ist sehr gut, und du kannst dich darau f verlassen, dass sie Phoenix aufhalten will, aber Violet …« Er beugte sich nah zu mir und flüsterte jetzt. » Lincoln hat mir erzählt, wie sich deine Sinne entwickelt haben. Erzähl ihr nur von deinen Kräften, wenn es unbedingt sein muss. Und widersetz dich ihr bloß nicht. Sie brüstet sich damit, die Mächtigste von uns allen zu sein.«
» Aber du sagtest, sie sei die Stellvertreterin?« Es musste noch jemand Ranghöheres geben.
» Das ist sie.« Er drückte meinen Arm, zu fest, als dass es tröstlich gewesen wäre. » Freiwillig.« Dabei beließ er es dann und ging voraus, um unsere Gruppe anzuführen.
Wie verließen den Warteraum und traten aufs Rollfeld hinaus. Lincoln lud mit ruhigen Bewegungen unsere Taschen in den Gepäckraum. Ich gab ihm meine und bemühte mich, ihn dabei nicht anzusehen, doch als sich unsere Finger streiften, trafen sich unsere Blicke. Ich wusste nicht, womit ich rechnen konnte, vielleicht dass er sagen würde, dass ich nicht mitkommen soll oder vielleicht gar nichts, aber stattdessen schenkte er mir ein schiefes Lächeln und ich fühlte, wie ein wenig von dieser Wärme wie ein Sonnenstrahl in mich einsickerte. Ich lächelte zurück, seine faszinierenden grünen Augen leuchteten für mich au f , und ich wusste, dass meine dasselbe taten, auch wenn sie nicht annähernd so spektakulär waren wie seine.
Trotz allem anderen ließ ich mich von dieser Wärme durchdringen, während ich hinter Steph die Treppe hinaufstieg. Das heißt, bis ich geradewegs in sie hineinlief.
» Was …?«, begann ich, aber Stephs Schrei übertönte mich.
» Ich glaub es nicht!«, rie f sie und rannte jetzt die Treppe hinauf, wobei sie immer zwei Stufen au f einmal nahm.
Ich beugte mich zur Seite, um zu sehen, was sie sah, und da waren sie dann: Salvatore und Zoe.
Bevor ich wusste, was ich tat, stieß auch ich einen Schrei aus und rannte so schnell wie Steph die Stufen hinauf.
Steph lag bereits in Salvatores Armen und er sprach sehr schnell au f Italienisch mit ihr. Ich schnappte mir Zoe und wir umarmten
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