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Gebannt - Unter Fremdem Himmel

Gebannt - Unter Fremdem Himmel

Titel: Gebannt - Unter Fremdem Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Rossi
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hinunter. Auf einem kleinen Couchtisch entdeckte sie eine Vase mit Rosen.
    »Dir hat die eine doch so gut gefallen«, erklärte Marron strahlend, bevor er sich stumm wieder ihrem Smarteye widmete.
    Aria saß auf dem Sofa, ihr Magen zusammengekrampft vor Anspannung, und konnte den Blick nicht von den Ziffern auf dem Wandbildschirm lösen. Ob die Aufnahme aus Ag 6 wohl noch in dem Eye gespeichert war? Oder die Datei »Singvogel«? Würden sie Lumina und Talon finden? In der Zwischenzeit verstrichen die Minuten quälend langsam, und als Marron sie eine Stunde später auf einen Spaziergang einlud, nahm sie sofort an. Ihre Füße schmerzten zwar noch immer, aber wenn sie noch länger allein hier unten saß, würde sie wahnsinnig werden.
    Auf dem Weg durch die Räume und Flure von Delphi hielt sie Ausschau nach Perry. Während der Nacht war sie eine Weile wach geblieben und hatte dem gleichmäßigen Rhythmus seines Atmens gelauscht. Doch als sie am anderen Morgen aufgewacht war, hatte er das Zimmer bereits verlassen gehabt.
    In dem Moment, als sie mit Marron ins Freie trat, bemerkte sie sofort eine Veränderung im Hof: Verglichen mit dem geschäftigen Treiben, das auf den Wegen geherrscht hatte, als sie mit Cinder hereingeplatzt war, hielten sich jetzt nur wenige Menschen hier auf.
    »Wo sind die denn alle?«, fragte Aria und warf einen Blick zum Himmel. Sie hatte schon viel Schlimmeres gesehen als die aderförmigen Strömungen hoch oben hinter den Wolken.
    Marrons Miene wurde ernst. Er hakte sich bei ihr unter, während sie ihren Weg über das Kopfsteinpflaster fortsetzten. »Heute Morgen sind ein paar Pfeile der Kräher über die Mauer geflogen. Achtlos abgegebene Schüsse, vor Anbruch des Tages abgefeuert. Und eher darauf angelegt, Angst auszulösen, als Schaden anzurichten. Aber genau das ist ihnen gelungen. Ich hatte gehofft, die anderen hätten sich mittlerweile wieder beruhigt, aber wie es scheint …« Marron verstummte und ließ seinen Blick über Delphi schweifen.
    In dem Moment kamen Rose und Slate auf sie zugeeilt. Roses dunkler Zopf schwang auf ihrem Rücken hin und her. Noch bevor sie Marron erreicht hatte, rief sie bereits: »Der Junge, Cinder, ist verschwunden.«
    »Er ist durch das Osttor hinaus«, fügte Slate rasch hinzu. Er wirkte wütend auf sich selbst. »Als die Wachen auf dem Turm ihn erspäht hatten, war er bereits draußen.«
    Aria spürte, wie sich Marrons Arm, der noch immer bei ihr untergehakt war, versteifte.
    »Das ist unter diesen Umständen unverzeihlich. So etwas darf nicht passieren. Wer stand auf diesem Posten?«, schimpfte er aufgebracht und marschierte mit Slate davon.
    Aria konnte es nicht glauben. Nach allem, was sie getan hatten … Nachdem sie ihn mit letzter Kraft hierhergeschleppt hatten, war Cinder fortgelaufen? »Weiß Perry das schon?«, fragte sie Rose.
    »Nein, ich glaube nicht.« Rose schürzte missbilligend die Lippen. Dann verdrehte sie die Augen. »Versuch’s mal auf dem Dach. In der Regel findet man ihn dort oben.«
    »Danke«, sagte Aria und stürmte los.
    »Sieht ganz so aus, als wären deine Füße inzwischen verheilt!«, rief Rose ihr spöttisch nach.
    Aria nahm den Fahrstuhl nach oben und trat auf das Dach hinaus, eine riesige Betonfläche, die nur von einem Holzgeländer umzäunt war. An diesem lehnte Perry, den Blick zum Himmel hinauf gerichtet, seinen verletzten Arm auf das Knie gestützt. Als er sie sah, lächelte er, rappelte sich auf und kam auf sie zu.
    Doch dann verblasste sein Lächeln. »Was ist passiert?«
    »Cinder ist verschwunden. Er ist fortgelaufen. Es tut mir leid, Perry.«
    Einen kurzen Augenblick verdüsterte sich seine Miene, dann schaute er weg und zuckte die Achseln. »Ist schon okay. Ich kannte ihn ja gar nicht.« Er schwieg einen Moment und fragte schließlich: »Bist du sicher, dass er weg ist? Haben sie nach ihm gesucht?«
    »Ja. Die Wächter haben gesehen, wie er fortrannte.«
    Gemeinsam traten sie an den Rand des Dachs. Perry stützte die Arme auf das Geländer und starrte gedankenverloren über die Bäume hinweg. Aria betrachtete die lange Mauer, die sich in einem weiten Bogen um Delphi zog. Sie sah das Tor, durch das sie erst gestern hereingestürmt war, die Türme, die in regelmäßigen Abständen hoch in den Himmel aufragten. Etwa zwanzig Meter unter ihnen überzogen Pferche mit Haustieren und Gärten den Hof mit einem geometrischen Muster. Nur wenige Minuten zuvor hatte sie selbst noch dort unten gestanden.
    »Wer hat dir

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