Gebieter der Dunkelheit
sich über sie und führte seinen Schaft behutsam in sie ein. Erregt bäumte sich Jenn auf. Sie schlang die Beine um seine Hüften und zog ihn in ihre Arme. Während Chad langsam begann, sie zu nehmen, tauchten ihre Blicke ineinander. Sie küssten sich heißblütig, rieben ihre Gesichter aneinander und liebkosten sich.
Berauscht von der Lust, hielten sie sich schließlich nur noch fest und schlossen ihre Augen. Sie gaben sich vollkommen der Ekstase hin. Chad stieß Jenn so sanft, so unglaublich vorsichtig, dass es Naomi den Atem raubte. Er vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, zwischendurch küsste er, trunken vor Begierde, dann und wann ihre Schulter. Je näher er dem Höhepunkt kam, desto fester drückte er Jenn an sich.
Naomi konnte kaum erkennen, wo der eine anfing und der andere aufhörte, sie verschmolzen zu einem Wesen, dem berühmten Tier mit den zwei Rücken, jedoch waren sie nicht nur vereint durch Leidenschaft. Es umgab die beiden eine einzigartige Magie, die selbst Naomi spürte; eine Verbundenheit, die weit über Leiber, Lust und Körpersäfte hinausging. Liebe.
Genauso sinnlich wie ihr Wiegen war auch ihr Orgasmus. Jenn biss in Chads Schulter und er, offenbar gefangen in seinem eigenen Rausch, schien es nicht einmal zu spüren. Stöhnend spannte er seine Muskeln an und ergoss sich in Jenn. Er bettete sie sanft ins Gras, küsste sie ein weiteres Mal und legte sich dann neben sie.
Eine Weile lagen sie Arm in Arm nackt wie Adam und Eva auf der Obstwiese. Bis Jenn sich träge erhob. Gähnend reckte sie ihre Arme in die Luft. »Ich muss los.«
»Schon?« Chad sprang auf und versuchte sie zu packen, doch sie wich rechtzeitig aus und rannte zu ihrer Kleidung.
In diesem Moment bemerkte Naomi etwas, das sie verstörte. Auch auf die Gefahr hin, entdeckt zu werden, steckte sie ihren Kopf etwas weiter zwischen den Weinreben hindurch, um das Muttermal auf Jenns Rücken besser sehen zu können. Doch ihre Hoffnung, sie würde sich nur einbilden, dass es seltsam aufgequollen wie eine schwarze Gewitterwolke aussah, bestätigte sich unglücklicherweise nicht.
Das durfte nicht wahr sein! Mit etwas Fantasie sah das Mal aus wie eine Traube Weinbeeren. Wie Onkel Bills Leberfleck.
Rasch zog sich Naomi zurück. Sie presste eine Hand auf ihren Mund, um nicht loszuschreien. War Jenn Williams uneheliches Kind? Rachel konnte es nicht sein, denn Carol und Bill wussten von der Liebschaft zwischen ihr und Chad und hätten ihr ein Ende bereitet. Allerdings hatten die beiden keinen blassen Schimmer, dass sich Chad heimlich mit Jennifer traf.
Eine Katastrophe bahnte sich an!
24
Naomi entfernte sich so leise wie möglich. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um Jenn und Chad darauf anzusprechen. Es lag nah, dass keiner der beiden im Bilde war. Vielmehr musste Naomi mit jemandem reden, der in das Familiengeheimnis eingeweiht war, und so viel sie wusste, waren das nur William, Carol und Jillian. Andere Personen kamen dafür nicht in Frage! Gott bewahre, wenn sie einem Unwissenden gegenüber diese Ungeheuerlichkeit aufdecken würde.
»Vielleicht ist alles ganz anders«, redete sich Naomi gut zu, während ihre Füße immer schneller den Hang hinunterliefen, vorbei am Gästehaus und ihren eigenen Problemen. »Vielleicht hat Onkel Bill gar kein uneheliches Kind und Jenns Muttermal war nur ein Erdklumpen, der an ihrem Rücken haftete.«
Und Samuel und Cheng schlagen dir ein Dreierverhältnis vor, hörte sie eine sarkastische Stimme aus ihrem Inneren; Cheng sorgt für die Sicherheit in deinem Leben und Sam für das Abenteuer.
Ohne anzuhalten, fuhr sich Naomi durchs Gesicht, als wollte sie diese Stimme fortwischen. Das alles war so unwahrscheinlich. So furchtbar! Konnte das Leben nicht ein einziges Mal einfach sein?
Plötzlich erschrak Naomi fast zu Tode. Sie stieß mit jemandem zusammen, der so leise und in gebückter Haltung zwischen den Weinreben hindurchschlich, dass sie ihn nicht bemerkt hatte.
»He, he, Mädchen, ist der Teufel hinter dir her?« Bill richtete sich lachend auf, packte in seiner grobschlächtigen Art ihre Oberarme und schob sie von sich fort.
Schwer atmend legte Naomi eine Hand auf die Stelle, unter der ihr Herz aufgeregt pochte. »Hast du mich erschreckt.«
»Tut mir leid.« Verlegen zuckte er mit den Achseln. Dann schaute er sich mürrisch um. »Hast du Chad gesehen? Der Junge muss hier irgendwo sein. Er lungert ständig in der Nähe des Gästehauses herum. Mr. McAvoy scheint ihn beeindruckt zu
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