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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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flüsterte er.
    Das dunkle Versprechen in seiner Stimme ließ ihren Körper pulsieren. Er konnte so viel dagegen tun. Er konnte Großartiges dagegen tun, aber dabei würde er alles zerstören, was von ihrem Verstand noch übrig war, und sie musste klar und präzise denken können, wenn sie die geringste Chance haben wollte, sich gegen Carling und die Dunklen Fae zu behaupten.
    Sie umklammerte sein breites Handgelenk und keuchte: »Nein, Tiago! Nicht so!«
    Er stöhnte auf, sein Körper versteifte sich über ihr, und er schloss fest die Augen. Sie blickte zu den schroffen, dunklen Konturen seines Gesichts hinauf und wollte sich auf die Zunge beißen. Sie wollte die Worte zurücknehmen, sich an ihn klammern und ihn bitten, ihr alles zu geben, was er hatte. Sie war kurz davor, die Kontrolle zu verlieren.
    Er öffnete die Augen und sah sie an. Brutalität und Sinnlichkeit vermischten sich in seinem Obsidianblick, und für einen Augenblick glaubte sie, er hätte seine Beherrschung bereits verloren, und der Teil von ihr, der schon über die Klippe gestürzt war, machte einen wilden Freudensprung.
    Dann drückte er mit äußerster Zartheit seine Lippen auf ihre Stirn. »Nein«, sagte er mit heiserer Stimme. »Nicht so.«
    Bevor sie gegen ihre eigene Anordnung protestieren konnte, verlagerte er das Gewicht auf die Fersen, stand auf und zog sie mit sich hoch. Zuerst waren ihre Beine zu zittrig, um sie zu tragen. Sie legte die Arme um seine hagere Taille und lehnte sich an ihn. Stumm standen sie beieinander, er strich ihr das Haar aus der feuchten Stirn, und für einen Augenblick verspürte sie ein rasendes, verzweifeltes Verlangen, sich mit aller Kraft an ihn zu klammern, bevor er entschwand und für sie für immer verloren war.
    Okay, jetzt machte sie sich selbst Angst. Es war höchste Zeit, dass sie ihr aus den Fugen geratenes, verrücktes Ich wieder in die Spur brachte.
    Sie biss sich auf die Lippen und zwang sich mit eiserner Gewalt, aufrecht zu stehen. Dann trat sie zurück, blickte grob in Richtung seines Gesichts und nickte ihm idiotischerweise zu, als würde das irgendetwas aussagen. Sie wandte sich ab und …
    Seine Hand schloss sich um ihr Handgelenk. Er riss sie wieder an sich. Mit einem Uff! entwich die Luft aus ihrer Lunge, als sie hart an seinen muskulösen Oberkörper gedrückt wurde. Er packte die Haare an ihrem Hinterkopf. Ihr Mund klappte auf. Bevor sie irgendeine der Versionen von Was zum Teufel? äußern konnte, die in ihrem stotternden Hirn durcheinanderwirbelten, hob er ihr Gesicht an und presste seinen Mund auf ihren.
    Dieser Kuss hatte nichts Zivilisiertes an sich. Grob und mit wilder Dominanz grub er seine harte Zunge immer wieder in ihre weiche Mundhöhle, und es war eine so eindringliche Imitation des Liebesakts, dass das Verlangen wie die viertausend Kilo schwere Lok eines Güterzugs durch ihren Körper donnerte. Ihre inneren Muskeln spannten sich heftig in unwillkürlicher Begierde, und ein hohes, dünnes Wimmern drang aus ihrer Kehle. Der verzweifelte, tierische Laut klang, als hätte ihn jemand anders verursacht, so vollkommen entzog es sich ihrer Kontrolle.
    Tiago hob den Kopf. Er atmete schwer, als wäre er gerade gerannt oder in wildem Flug durch die Luft gerast.
    »So«, sagte er. Die brennenden Worte kamen tief aus seiner Kehle und versengten ihre Nervenenden. »So wird es sein.«
    Und wie erholte man sich nun von Tiagos spezieller Art der Demontage und kratzte genug Haltung zusammen, um sich mit den hochrangigen Beamten einer der ältesten Regierungen der Welt zu treffen?
    Und mit Carling. Sie durfte Carling nicht vergessen.
    Sie saß auf dem Bett und starrte einige Herzschläge lang auf die Schlafzimmeruhr. Und das in einer halben Stunde, nein, weniger. Ja, so viel Zeit hatten Tiago und sie offenbar verplempert.
    Nun, was auch sonst geschehen mochte, sie würde ihrem Schicksal sauber gegenübertreten.
    Sie wühlte sich durch die Einkaufstaschen und schnappte sich Unterwäsche und frische Kleidung. Sie brauchte sich auf jeden Fall nicht großartig den Kopf darüber zu zerbrechen, was sie tragen sollte. Es war ja nicht so, dass sie viel Auswahl gehabt hätte. Sie besaß zwei Jeans, ein Poloshirt, ein tief ausgeschnittenes T-Shirt und ein Kaschmir-Sweatshirt. Es war alles Burberry-Brit-Freizeitkleidung von Nordstrom und dafür sehr hübsch, aber es war natürlich nicht angemessen. Ihre angemessene Kleidung wurde von den Leuten, mit denen sie sich treffen würde, als Geisel gehalten. Das

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