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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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musste doch etwas zählen, oder etwa nicht?
    Es war Zeit, den nächsten Schritt auf diesem Weg zu gehen. Wie sie Tiago gesagt hatte, war die unschuldige junge Niniane der Vergangenheit mit ihrer Familie umgebracht worden. Diese Niniane konnte sie nie wieder werden. Deshalb musste sie für die Zukunft eine andere Niniane erfinden.
    Sie wischte sich die Wangen ab. Wie viel Zeit könnte sie mit Tiago haben? Ein paar gemeinsame Nächte, bestenfalls vielleicht eine Woche? Sie würde jeden Augenblick wie einen Schatz hüten und sich voll und ganz darauf konzentrieren müssen, sich jedes kleinste Detail einzuprägen, denn ihre Erinnerungen würden für sehr lange Zeit vorhalten müssen.
    Feen konnten Tausende von Jahren alt werden. Wenn sie nicht vorher jemand umbrachte.
    So würde es sein.
    Irgendwas war geschehen, und es gefiel Tiago nicht. Es gefiel ihm kein beschissenes Stück.
    Als sie unter die Dusche gegangen war, hatte sie nach einer berauschenden Mischung aus Verwirrung und intensiver Erregung gerochen. Er mochte es, diesen zersplitterten Ausdruck in ihren fantastischen grauen Augen zu wecken und dann derjenige zu sein, der jedes der sexy Einzelteile mit Aufmerksamkeit überschüttete. Er mochte es nicht, wenn sie mit diesem verwirrten Ausdruck davonging und die Stücke beim Wiederkommen zu einem neuen, unbekannten, kühleren Bild zusammengesetzt hatte. Unbekannte Bilder bedeuteten, dass in ihrem Kopf etwas vor sich gegangen war, das ihn ausschließen konnte.
    Allmählich verstand er, warum die anderen Wächter ihr den Spitznamen Tricks verpasst hatten. Es lag nicht nur daran, dass sie ihr alle schmutzigen Kampftricks beigebracht hatten, die sie kannten. Sie hatte etwas an sich, das sich verdammt noch mal einfach nicht greifen ließ. Es war mehr als das überschäumende Sprudeln, das sie funkeln ließ wie Sonnenlicht auf Wasser. Es war eine unvorhersehbare, weibliche Eigenart, die, sagen wir, bei Punkt A beginnen konnte, um dann, wie zum Teufel auch immer, in ein völlig anderes Alphabet zu springen, anstatt sich in einem logischen Prozess zu bewegen, der von B nach C und D und so weiter führte.
    Das bedeutete, dass er von dem Punkt aus, an dem er sie zuletzt gesehen hatte, nicht nachverfolgen konnte, wo sie sich jetzt befand.
    Vielleicht würde er innehalten müssen, um sie zu fragen, was sie dachte.
    Er machte ein finsteres Gesicht.
    Wo er schon bei Dingen war, die ihm nicht gefielen: Es gefiel ihm auch nicht, wenn sie aus seinem Blickfeld verschwand. Beim letzten Mal hatte sich ein verdammter Dschinn mit ihr davongemacht. Die Erinnerung daran ließ ihm den kalten Schweiß ausbrechen. Sie fesselte ihn an die Außenseite ihrer Tür und ließ ihn angespannt auf ihre kleinsten Bewegungen und das Rascheln ihrer Kleidung lauschen, auf alles, was ihm bestätigte, dass sie sich noch immer sicher und gesund in der Hotelsuite befand.
    Er hatte einige schlimme Augenblicke, während sie unter der Dusche stand. Für eine kurze Zeit schien sie sich nicht zu bewegen, und er hörte nur noch das gleichmäßige Fließen des Wassers. Fast wäre ihm das Herz stehen geblieben, und er wollte durch die Tür bersten, um nach ihr zu sehen. Dann hatte er ein gedämpftes Klappern gehört, als hätte sie eine Shampoo-Flasche oder ein Stück Seife fallen gelassen. Das enge Band um seine Brust hatte sich gelöst, er hatte wieder atmen können.
    Es war okay, als sie den Fön laufen ließ. Das konnte er bis ins zweite Schlafzimmer hören, wohin er geeilt war, um sich die Kleider vom Leib zu reißen, zu duschen, sich abzutrocknen und saubere schwarze Kampfhosen anzuziehen, alles in genau fünf Minuten. In weiteren knapp zweieinhalb Minuten war er glatt rasiert. Als sie den Fön ausschaltete, war er wieder im Wohnzimmer, hatte seine Stahlkappenstiefel geschnürt und schnallte gerade seine Waffen um.
    Als sie aus dem Badezimmer trat, hob er den Blick. Sofort bekam er einen solchen Ständer, dass er sich beinahe zusammengekrümmt hätte. Sie trug eine Jeans, die sich an jeden Zentimeter ihres festen, runden, kleinen Hinterns schmiegte, ein hübsches T-Shirt mit tiefem Ausschnitt und ein dünnes Sweatshirt, das seitlich über ihre kurvigen Brüste floss und zum Streicheln einlud. Sie hatte die winzigen, flachen Pantoffeln von vorhin an. Ihr schwarzes Haar glänzte sauber, und sie hatte Make-up aufgelegt. Irgendwie hatte sie ihre hohen Wangenknochen hervorgehoben, und glänzende rosa Farbe betonte ihre üppigen Lippen. Mit einem dunklen,

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