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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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zugewandt, als er sich einen Weg durch die Menge bahnte. Auf der Tanzfläche bildete sich zwischen ihnen eine Gasse, weil die Leute zurückwichen, sobald sie einen Blick auf ihn geworfen hatten.
    Zuerst reagierte ihr Körper. Sie begann zu zittern, ihr Atem ging stoßweise. Ihr Puls legte an Geschwindigkeit zu und verwandelte ihre Adern in eine Autobahn. Dann holten ihre Gefühle den Rest von ihr wieder ein.
    Begeisterung, dass er nicht fort war.
    Das Erstaunen über die schiere Wucht seiner Gegenwart katapultierte sie in eine andere Realität. Alles um sie herum wurde schärfer und klarer, die Farben gewannen an Leuchtkraft. Alles in ihr erreichte ein Intensitätsniveau, das sie beinahe aus der Haut fahren ließ.
    Und da war Unsicherheit. Da war jede Menge Unsicherheit.
    Denn er sah so brutal aus, so sadistisch. Nein, sexy. Nein, sadistisch. Oh Scheiße!
    Er blieb direkt vor ihr stehen, eine mächtige Wand aus Muskeln und männlicher Aggression. Seine dunklen Brillengläser neigten sich abwärts, und sein scharfkantiges Attentätergesicht war das, mit dem er gelobt hatte, die Welt der mächtigsten Herrscherin der Nachtwesen niederzubrennen.
    Was du auch sagst, sag nicht ’tschuldigung.
    Sie versuchte, seinen Namen zu nennen. Es klang wie zitterndes Chaos. »Tiago?«
    »Was zur Hölle hast du da an?«, bellte er.
    Die Frage war wie ein Schlag ins Gesicht.
    Entschuldigung?
    Als sich in ihrem Bauch ein Schmerz wie von einem Fausthieb ausbreitete, wich sie einen Schritt zurück. Heute Abend war sie zu erschöpft gewesen, um wirklich ihr Bestes zu geben – aber dennoch hatte sie sich Mühe mit ihrem Äußeren gegeben. Schließlich hatte sie hübsch aussehen wollen.
    Sie zeigte auf die Tür und presste zwischen den Zähnen hervor: »Sie sollten noch mal rausgehen und mit einem anderen Benehmen wiederkommen, Mister.«
    Er fauchte: »Was ich tun werde, ist, dich in dein Zimmer zurückzubringen, damit du dir verdammt noch mal was anziehen kannst .«
    Es musste ein unsichtbarer Kobold in der Nähe sein, denn etwas übergoss sie mit Feuerzeugbenzin und riss ein Streichholz an. Eine Hitzewelle fegte über ihre Haut hinweg. Sie stampfte mit dem Fuß auf und schrie: »Ich sehe hübsch aus!«
    Dr. Tod senkte den Kopf und brachte seine Nase direkt vor ihre. Er brüllte: »Du siehst halb nackt aus!«
    Sie verlor die Verbindung zu ihrem Körper, denn er katapultierte sie an einen Ort, an den nur er sie bringen konnte. Sie brauchte sich diesen Scheiß nicht gefallen zu lassen. Und dann hörte sie sich sagen: »Und was willst du dagegen unternehmen? Mir den Hintern versohlen?«
    Ihre patzigen Worte hallten in der Luft wider.
    Ungläubig starrte er sie an. Ein Splitter Vernunft versuchte wimmernd, wieder in ihren Kopf zu kriechen.
    »Klar«, sagte Tiago. »Das ginge.«
    Der Fußboden schwankte, und die Welt drehte sich um sie, als er sie an der Taille packte und sich über die Schulter warf. Als ihr Bauch auf seinen harten, muskelbedeckten Knochen traf, gab sie ein »Uff!« von sich.
    »Halt«, versuchte sie zu sagen. Da sie keine Luft in den Lungen hatte, war das, was herauskam, irgendwas zwischen einem Quieken und einem Keuchen. »Ich nehme es zurück. Ich will eine Wiederholung.«
    »Pech gehabt«, sagte er, legte einen Arm über die Rückseite ihrer Beine und schritt von der Tanzfläche.
    »Weißt du eigentlich, wie bekannt ich bin?«, zischte sie. Sie drehte sich in der Hüfte und ruderte mit dem Arm, bis sie mit den Fingernägeln sein Ohr zu fassen bekam. Dann kniff sie fest zu. Er knurrte und ruckte mit dem Kopf zur Seite, um ihren Griff abzuschütteln. »Du kannst in Amerika nicht einfach öffentlich eine Feenprinzessin übers Knie legen. Willst du auf der Stelle erschossen werden?«
    »Keine Sorge, Eure Aufgebrachtheit«, fauchte er. »Es wird keine Zeugen geben.«
    Er entdeckte einen Gang, der zur Rückseite des Gebäudes führte, und ging darauf zu. Es musste Toiletten geben, Büros, irgendwas.
    Niniane strich sich die Haare aus den Augen. Blut pulsierte in ihrem Gesicht, und seine langen Beine erhoben sich wie Baumstämme vor ihrem auf den Kopf gestellten Blick. Ihr Kopf wippte. Wo waren die anderen? Sie versuchte es erneut. »Tiago, das ist mir so rausgerutscht. Ich habe es nicht ernst gemeint. Ich wollte doch nur … «
    »Halt den Mund!« Seine Stimme klang zerrissen. Zu jemandem in der Nähe sagte er: »Bewachen Sie den Flur!«
    Eine vertraute Stimme fluchte. Sie blickte in die Richtung, aus der sie kam, und entdeckte

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