Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
Vom Netzwerk:
gesagt hatte, war es offenbar zu ihm durchgedrungen, denn er machte auf dem Absatz kehrt und verließ ohne ein Wort den Raum.
    Riona legte die Hand auf die Brust und zwang sich zu atmen.

    Susanna schaute James verdattert nach und warf Riona dann einen Blick zu.
    »Seid Ihr fertig?«, fragte sie die Schneiderin. Als die Frau nickte, forderte sie sie mit einer herrischen Geste auf, sich zu beeilen.
    Unter Rionas tätiger Mithilfe wurde sie aus dem Gewand geschält. Mehr als einmal schaute sie zur Tür. Kaum hatte sie wieder ihr einfaches Kleid an, lief sie hinaus. Kurz darauf verließen die Schneiderin und ihre Gehilfinnen Tyemorn Manor.
    Susanna hob das Hochzeitskleid auf und strich mit der Hand über die blassblaue Seide.
    »Harold McDougal ist ein habgieriger Kerl, und wenn deine Schwester nicht vermögend wäre, würde er sie gar nicht wollen«, schimpfte sie.
    Ihre Heftigkeit überraschte Maureen.
    »Sie kann diesen Mann nicht heiraten. Das hast du selbst gesehen, Maureen.«
    »Aber sie ist mit ihm verlobt.«
    Susanna nickte. »Deshalb lass uns um ein Wunder beten.«

Kapitel 29
    R iona war in die Dorfkirche geflüchtet. In einigen Tagen würde hier ihre Trauung vollzogen werden.
    »Heilige Margaret«, begann sie leise. Wie viele Frauen hatten sich wohl schon vor ihr an die Heilige gewendet, weil sie sich Hilfe von ihr erhofften? Sie hatte vor tausend Jahren Zuflucht in Schottland gefunden, war von ihrem späteren Ehemann willkommen geheißen worden. Hatte Politik zu der Verbindung geführt, oder war es eine Liebesheirat gewesen?
    Sie kniete in der Bank nieder, faltete die Hände und neigte den Kopf.
    Heilige Margaret , begann sie erneut, dieses Mal jedoch im Stillen, ich bitte dich, für mich zu vermitteln. Es hat Gott nicht gefallen, meine Gebete zu erhören, und ich denke, es könnte nicht schaden, wenn du ein gutes Wort für mich einlegen würdest. Ich habe in meinem Leben Fehler gemacht, die ich nicht alle gebeichtet habe, aber du und Gott, ihr seht ja alles. Ich kann also nicht behaupten, in meinen Gedanken und Taten immer ohne Fehl gewesen zu sein. Aufrichtig gesagt, habe ich gesündigt und es genossen.
    Die heilige Margaret ließ nichts von sich hören, aber über der Kirche donnerte es plötzlich, als wäre das herannahende Gewitter die Verkörperung einer strengen, mahnenden Gottheit. In Riona erwachte der Verdacht, dass Gott verstimmt war, weil sie sich an die heilige Margaret als Vermittlerin gewendet hatte, anstatt direkt an Ihn.
    Bitte tilge James aus meinem Gedächtnis, damit ich nicht mehr an ihn denken muss. Ich will mich nicht mehr daran erinnern, wie wir uns geliebt haben, oder an sein Lächeln oder seine Küsse. Oder an unsere Gespräche. Wenn Du mich aber nicht von ihm erlöst, Gott, dann lass ihn mich in Zukunft nur als einen Freund betrachten, einen lieben und wertvollen und geschätzten Bekannten. Lass mich nicht darüber nachdenken, wie mein Leben mit ihm aussehen würde.
    Irgendetwas stimmte nicht. Sie konnte kaum atmen. Wahrscheinlich lag Staub in der Luft. Warum sonst sollten ihre Augen tränen?
    Ihr Blick glitt über den von Generationen von Gläubigen abgetretenen Boden. Hatte je einer so selbstsüchtig gebetet?
    Sie beugte sich vor und lehnte die Stirn an ihre Hände. Lange saß sie so da und wartete darauf, dass die friedliche Atmosphäre des Gotteshauses auf sie überginge. Aber wo Tumult herrschte, fand Frieden keinen Eingang – Worte, die sie den Pastor einmal hatte sagen hören. Wie sollte sie dann zur Ruhe kommen? Indem sie sich mit ihrer Zukunft abfände?
    Riona hoffte, dass James bald abreisen würde. Sie wollte nicht, dass er bis zu ihrer Hochzeit blieb. Der Austausch der Gelöbnisse war ein heiliger Akt. Sie konnte nicht am Altar stehen und die Worte sprechen, mit denen sie sich an Harold band, wenn James sich im Raum befand.
    Möchte ich diesen Mann heiraten? Nein. Möchte ich mein Leben mit dem seinen verknüpfen? Nein. Werde ich versprechen, ihm eine gute Ehefrau zu sein? Ja, aber nur widerstrebend. Sie würde Gott nicht anlügen.
    Der Heirat mit Harold zuzustimmen war eine Notwendigkeit gewesen, aber dennoch keine Katastrophe. Gewiss, wenn er nicht gedroht hätte, ihren Ruf zu ruinieren, hätte sie ihn nicht in Betracht gezogen, doch sie hatte auch sonst niemanden kennengelernt, der in Frage gekommen wäre. Keiner brachte sie zum Lachen, keiner weckte ihre Neugier. Keiner beeindruckte sie mit seiner Urteilskraft, seiner Fairness und seinem

Weitere Kostenlose Bücher