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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Gedanken, Riona?«, fragte Maureen.
    Riona blinzelte ein paarmal und schaute ihre Schwester an.
    »Du hattest eben einen völlig entrückten Gesichtsausdruck.«
    Riona bedeutete ihr, sich vorzubeugen. »Hast du dich jemals gefragt, wie dein Colonel Hastings ohne Kleider aussieht?«, flüsterte sie.
    Maureen riss die Augen auf. »Hast du etwa daran gedacht?«
    Riona nickte. »Denkst du nie daran?«
    Maureen blickte auf ihre verschränkten Hände hinunter. »Ich mag es, wie Samuels Arm sich durch den Ärmel hindurch anfühlt«, gestand sie.
    Riona bedachte ihre Schwester mit einem ungeduldigen Blick. Das war nicht genau, was sie meinte.
    »Fragst du dich das bei Harold?«
    Einen schrecklichen Moment lang versuchte Riona, sich Harold ohne Kleider vorzustellen, aber es gelang ihr nicht. Bei James fiel es ihr leicht. Wahrscheinlich hatte Mrs Parker doch recht, und sie war ein liederliches Frauenzimmer.
    Maureen sah sie befremdet an, und sie beeilte sich, ihr zu erklären: »Ich werde bald heiraten. Da ist es nur natürlich, dass ich über so etwas nachdenke.«
    Ihre Schwester schien nicht überzeugt, doch sie konnte nichts mehr sagen, da die Schneiderin zurückkam.
    Riona wurde angewiesen, die Arme zu heben, die Schultern rund zu machen, alle möglichen Verrenkungen zu vollführen, damit die Frau ihre Schöpfung inspizieren konnte, doch die langweilige Prozedur war zeitlich absehbar und durchaus zu ertragen.
    Mitleid war ein Gefühl, das Menschen zustand, die viel schlimmer dran waren als sie. Der einbeinige Veteran, die Mutter, die ihr sterbendes Kind im Arm hielt, ein kleiner Junge mit Windpocken. Es gab hundert Beispiele, zwei davon in ihrer eigenen Familie. Ihre Mutter, die ein Jahr auf die Rückkehr ihres geliebten Mannes gewartet hatte und dann erfahren musste, dass er auf See geblieben war. Oder Polly, die ihre Tochter nicht mehr gesehen hatte, seit sie in die Kolonien ausgewandert war.
    Nein, ihr, Riona, stand kein Mitleid zu, auch wenn ihre Zukunft anders aussehen würde als gewünscht.
    Plötzlich hörte sie James’ Schritte auf dem Flur. Warum schien keine der anderen Frauen sein Näherkommen zu bemerken? Als die Tür geöffnet wurde, erstarrte Riona und hielt den Atem an.
    Sogar einfach gekleidet, wie stets während des Tages, strahlte er Autorität aus. Seine Anziehungskraft beruhte nicht nur auf seiner Schönheit. Er war ein Mann, zu dem man kommen konnte, wenn man Hilfe brauchte. Eine Führernatur, jemand, der Zuversicht und Hoffnung weckte. Old Ned und die übrigen Männer auf Tyemorn sprachen in den höchsten Tönen von ihm.
    Er hatte vorgeschlagen, die Bewässerungskanäle tiefer auszuheben und die Abzweigung vom Wye in einem anderen Winkel anzulegen. Die Rinder grasten jetzt auf der oberen Weide, und die Schafe waren auf eine andere umquartiert worden. Er und Ned hatten sich mit den Bauern von Ayleshire getroffen, und sie waren übereingekommen, im nächsten Jahr doppelt so viel Hafer anzubauen. Für einen Mann, der vorher keine Ahnung von Landwirtschaft gehabt hatte, hatte er seit seiner Ankunft auf Tyemorn viel gelernt.
    »Verzeiht«, sagte er und wollte sich zurückziehen.
    »Bitte bleibt doch.« Susanna stand auf, ging zu ihm, nahm seine beiden Hände in die ihren und zog ihn in den Salon. »Wird Riona nicht eine wunderhübsche Braut sein?« Die Frage bot ihm Gelegenheit, sich ihr zuzuwenden.
    Schau weg , beschwor sie ihn in Gedanken, während er sie schweigend betrachtete. Schau weg, dann werde ich so tun, als ob ich dich auch nicht sehe. Damit ich mein Gelöbnis sprechen kann, ohne dabei an dich zu denken.
    Sie konnte verstehen, dass er schwieg, denn auch sie wagte nicht zu sprechen. Zu groß war die Gefahr, sich zu verraten.
    Ihre Blicke begegneten sich, und plötzlich hörte sie nichts mehr, nicht das Geplauder ihrer Mutter, nicht die kritischen Bemerkungen der Schneiderin und auch nicht Maureens Kommentare. Kein Geräusch drang in den sonderbaren Tunnel, in dem James und sie sich gegenüberstanden, und endlich sprach sie aus, was ihr auf der Seele lag.
    Verzeih mir.
    Verzeih mir, dass ich so töricht war, bevor ich dir begegnete. Verzeih mir, dass ich unbesonnen handelte, bevor du in mein Leben tratest. Verzeih mir, wenn du kannst, dass ich den Kummer meiner Schwester nicht mit ansehen konnte und ihr Glück über das meine stellte. Wenn ich gewusst hätte, dass du kommen würdest, wäre ich vorsichtiger gewesen. Aber was geschehen ist, ist geschehen.
    Obwohl sie all das natürlich nicht laut

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