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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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wartete sie, bis er Zaum und Sattel aufgeräumt und sein Pferd versorgt hatte. Dann gingen sie, immer noch schweigend, zum Seiteneingang des Hauses.
    Als sie durch die Küchentür traten, fanden sie Abigail und Polly vor. Beide trugen noch ihr Festtagsgewand, und beide starrten in eine hohe Schüssel mit Wein, in der zwei verkohlte Holzstücke schwammen.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr etwas auf diesen Brauch gebt, Polly«, neckte Riona die Haushälterin. »Ich dachte, Ihr sagtet, es müsste schon ein ganz besonderer Mann kommen, um Euch noch einmal Lust aufs Heiraten zu machen.«
    »Das habe ich auch ernst gemeint.« Polly holte ihr Stück Holz aus der Schüssel und legte es zum Trocknen auf einen Stapel alter Handtücher. »Aber es kann nicht schaden, vorbereitet zu sein, falls er tatsächlich auftauchen sollte.«
    »Das Holz stammt aus einem der Sommersonnenwendfeuer«, beantwortete Riona James’ fragenden Blick.
    »Morgen früh brechen wir die Stücke auseinander«, setzte Polly hinzu, »und die Farbe der Bruchstellen wird die gleiche sein wie die des Haares unserer wahren Liebe.«
    Abigail fischte ihr Holz aus dem Wein und blickte lächelnd darauf hinunter.
    »Möchtet Ihr es versuchen, Miss?«
    Riona schüttelte den Kopf. Wozu? Das Haar ihrer wahren Liebe war schwarz und seine Augen waren blau, und er war der bestaussehende Mann, den sie je gesehen hatte.
    Aber er war nicht der Mann, den sie heiraten würde.

Kapitel 28
    D u siehst wunderschön aus, Riona«, sagte Maureen ehrfürchtig.
    »Ja, das tut sie, Liebes«, bestätigte Susanna, die neben ihr saß. »Wenn du heiratest, lassen wir dir ein ebenso schönes Kleid machen.«
    Zwei junge Mädchen knieten auf dem Boden und erwarteten Anweisungen. Es war die letzte Anprobe, und das Kleid passte wie angegossen, doch die Schneiderin musterte es stirnrunzelnd und kommandierte ihre beiden Gehilfinnen in einer Weise herum, die an Mrs Parker erinnerte. Riona zog an dem hohen Kragen des blassblauen Hochzeitsgewandes. Sie hatte das Gefühl, dass er ihr die Luft abschnürte.
    »Bitte nicht bewegen, Miss McKinsey«, befahl die Schneiderin. »Sonst dauert es umso länger.«
    Gehorsam ließ Riona die Hände sinken. Sehnsüchtig schaute sie zum Salonfenster hinaus auf den Zufahrtsweg. Dahinter lagen der Weg zum Dorf, ein Stück weiter die Straße, die nach Edinburgh führte. Oder Inverness. In südlicher Richtung nach England, in nördlicher nach Gilmuir. Aber sie hatte nicht die Absicht zu fliehen. Nur in ihrer Phantasie gestattete sie es sich, von dem kleinen Podest hinunterzusteigen, ihre Röcke zu raffen und aus dem Zimmer zu laufen. Irgendwohin, Hauptsache weg von hier, wo sie von lästigen Fingern gepiesackt wurde, die sie für den Tag präsentabel machten, an dem sie ein neues Leben als Ehefrau von Harold MacDougal beginnen würde. Und in Edinburgh leben.
    Nie mehr bei Tagesanbruch vom Hügel aus zusehen, wie die Sonne über den Horizont spähte. Nie mehr den Tag in freudiger Erregung und voller Enthusiasmus und einer überwältigenden Vorfreude darauf begrüßen, was er ihr bringen würde.
    Der Kreis ihres Lebens hatte sich geschlossen. Sie würde wieder in einer Stadt wohnen, wo von ihr erwartet wurde, sich zu benehmen wie tausend andere anständige Ehefrauen, zu tanzen und höflich Konversation zu treiben, während sie sich insgeheim zu Tode langweilte. Wahrscheinlich müsste sie auch in bescheidenem Rahmen Empfänge geben. Und das, obwohl sie lieber einem Kalb auf die Welt helfen würde, als Gastgeberin zu sein.
    Würde Harold ihr Geld tatsächlich verschwenden? Vielleicht wäre sie doch bald wieder hier, auf die Mildtätigkeit ihrer Mutter angewiesen, um zu überleben. Wenn das der Fall wäre, würde sie Harold überzeugen, Landwirt zu werden, und ihn ebenso unterweisen, wie sie einen anderen Mann unterwiesen hatte.
    Nein. Sie würde nicht an James denken, sich nicht ins Gedächtnis rufen, wie fröhlich der Unterricht sich gestaltet hatte, wie er zum ersten Mal eine Kuh gemolken oder beim Unkrautjäten geholfen hatte. Am besten würde sie ihn ganz aus ihren Gedanken verbannen, so tun, als erinnerte sie nicht jeder Raum und jeder Fleck auf Tyemorn an ihn.
    Es klappte nicht. Plötzlich sah sie ihn in der Mittsommernacht im Mondenlicht vor sich stehen und bewegte die Finger, als berührte sie seine Schulter, striche an einem Schenkel hinab, hielte seine Erektion umfasst.
    Ihre Mutter stand auf und stellte der Schneiderin eine Frage.
    »Wo bist du mit deinen

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