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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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sprechen dürfte …«
    Ihre Mutter nickte, erhob sich und bedeutete Maureen, sie zu begleiten. Die Flügeltür schloss sich, und tiefe Stille senkte sich über den Raum.
    Harold war sitzen geblieben und schaute Riona von einem der Sofas aus selbstzufrieden an.
    »Ich kann nicht die Frau sein, die Ihr Euch wünscht«, platzte sie heraus. »Ich kann nicht ständig fügsam sein, ebenso wenig wie liebenswürdig oder unterwürfig. Ich habe mehr Fehler als Vorzüge.«
    »Ich bin sicher, dass wir trotz Eurer Fehler gut miteinander auskommen werden.«
    »Wird mein Geld denn alles für Euch akzeptabel machen?«, fragte sie ungeduldig. »Ich habe keine besonderen Talente. Und obwohl ich von Zeit zu Zeit gerne sticke, beherrsche ich auch das nicht in Perfektion. Ich lache über törichte Dinge und gerate über die seltsamsten in Zorn. Ansammlungen kichernder Frauen verursachen mir Kopfschmerzen, und ich bin lieber allein, als mich über meine Umgebung zu ärgern.«
    »Mir geht es im Kreise meiner Geschwister nicht anders«, sagte er. »Da haben wir also schon etwas gemeinsam.« Er stand auf und kam auf sie zu.
    Sie verschränkte die Hände, presste die Lippen aufeinander und blickte ihn wie versteinert an.
    »Nichts, was Ihr sagt, wird mich von dieser Heirat abbringen, meine Teure. Es hat nichts genützt, dass Ihr mir diesen Mann nach Edinburgh schicktet, und es nützt auch nichts, dass Ihr Euch jetzt schlechtzumachen versucht. Auch wenn wir wirklich nicht zusammenpassen sollten – die Hochzeit wird stattfinden.«
    »Von welchem Mann sprecht Ihr da?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    Er schnitt eine Grimasse. »James MacRae. Ihr leugnet, ihn geschickt zu haben, damit er mich verprügelte?«
    »Das hat er getan?« Sie hatte Mühe, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Dieses Detail hatte James nicht erwähnt.
    Harold antwortete ihr nicht, verließ erhobenen Hauptes den Raum.

    Ein Geräusch ließ Maureen hochschrecken. Sie setzte sich auf, zog die Decke bis ans Kinn und starrte auf den Schatten, der sich jenseits der zarten Vorhänge abzeichnete. Sie war wie ein verängstigtes Kind, das sich vor dem Donnergrollen fürchtete. Ein Blick zu Rionas Bett zeigte ihr, dass ihre Schwester nicht da war. Der Schatten flüsterte: »Maureen!«, und noch einmal, etwas lauter: »Maureen!«
    Sie kannte diese Stimme.
    Wie der Wind war sie am Fenster, zog den Vorhang auf und schob das Fenster hoch.
    »Samuel!«, rief sie leise. »Was tut Ihr hier?«
    »Ich befolge einen Befehl«, antwortete er fröhlich. »Ich komme, um Euch zu entführen.«
    »Mich zu entführen?«
    »Man hat mir klargemacht, dass ich mich nicht genügend um Euch bemüht habe, meine liebe Maureen. Kommt Ihr mit mir und heiratet mich in Gretna Green?«
    »Heute Nacht?«
    »Heute Nacht.«
    »Das klingt ein wenig unbedacht, meint Ihr nicht?«
    »Oder verliebt«, sagte er leise und lächelte sie an, dass sie ihn am liebsten auf der Stelle geküsst hätte. »Wollt Ihr?« Er streckte ihr die Hand hin. Ohne nachzudenken, legte sie die ihre hinein.
    Sie spürte, wie sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete und in ihrem Innern ein Gefühl der Leichtigkeit, das sie schwindlig machte. »Ja«, antwortete sie. »Natürlich will ich, Samuel.«
    Dann entzog sie ihm ihre Hand. »Ich kleide mich nur schnell an.«
    Nachdem sie den Vorhang vor sein Lächeln gezogen hatte, ging sie zu ihrem Kleiderschrank. Was sollte sie anziehen?
    In der Vergangenheit hatte sie Riona oft beneidet – ihre Schwester war so viel lebendiger als sie, erlebte ständig irgendwelche Abenteuer –, aber nach heute Nacht hätte sie keinen Grund mehr dazu.
    Nicht in ihren kühnsten Träumen hatte sie sich ausgemalt, dass sie mit Samuel durchbrennen, nicht einmal, dass er es auch nur vorschlagen würde. Es war ein verwegenes Unterfangen, und das auch noch in der Nacht vor Rionas Hochzeit. Aber wie könnte sie sich weigern?
    Mit fliegenden Fingern kleidete sie sich an und rollte ihre Strümpfe hoch. Unter anderen Umständen hätte sie sich natürlich im Spiegel begutachtet, doch sie wollte keine Zeit damit vergeuden, eigens eine Kerze anzuzünden. Also schlang sie ihr Haar hastig zum Knoten und setzte ihre Haube auf.
    Sie würde heiraten!
    Im nächsten Moment kletterte sie durchs Fenster ins Freie. Sie fühlte sich wie eine Prinzessin aus dem Märchen, die davonlief, um einen Prinzen zu treffen. Oder noch besser, dachte Maureen und kicherte, als wären sie und Samuel ein Räuberpärchen aus alter Zeit.
    Er

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