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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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spritzte.
    Die Umstehenden applaudierten, und er grinste ob ihres gutmütigen Spotts.
    Riona nahm die Hände weg, und er bedauerte, so schnell gelernt zu haben. Sie tauchte einen Finger in die Milch und führte ihn an die Lippen.
    »So schmeckt Euer Erfolg«, zog sie ihn auf.
    Kuhwarme Milch und Riona.
    Vergessen waren die Diebstähle und sogar das Melken. In diesem Augenblick war er völlig auf Riona konzentriert, die ihn mit ihren vollen Lippen hinreißend anlächelte. In ihren Augen blitzte Belustigung, und obwohl sie sich zweifellos über ihn amüsierte, hätte er gerne gewusst, was sie dachte.
    Im nächsten Moment stand sie abrupt auf. »Jetzt wisst Ihr, wie es geht«, sagte sie in plötzlich gereiztem Ton, und bevor er ein Wort sagen konnte, war sie fort.

Kapitel 10
    E in Bild der Ruhe.«
    Riona musste den Kopf nicht drehen, um zu sehen, wer da sprach – in den letzten drei Tagen hatte sie James’ Stimme oft genug gehört.
    »Ich mache in Gedanken Pläne«, erklärte sie, wobei sie ob ihrer Faulheit in der vergangenen Stunde ihr Gewissen plagte. »Und mit geschlossenen Augen kann ich besser denken.«
    Sie öffnete die Augen und lächelte zu ihm hinauf.
    »Dann seht Ihr aber den wunderschönen Wasserfall nicht.« Er setzte sich neben sie auf die Bank.
    »Ihn zu hören ist ein ganz besonderes Erlebnis. Er klingt wie die Stimme Gottes.«
    James schüttelte lachend den Kopf. »Ihr überrascht mich stets aufs Neue.«
    »Ich sollte nicht immer hervorsprudeln, was ich denke. Aber jetzt ist es zu spät, Euch etwas vormachen zu wollen – Ihr habt mich von meiner unvorteilhaftesten Seite kennengelernt.« Heute trug sie ein vielfach geflicktes Kleid, und ihr Haar war zerzaust. Doch sie war mit sich im Reinen. Es brachte keinen Gewinn vorzugeben, jemand anderer zu sein.
    James musterte sie unverblümt – ein Abweichen von seinen ansonsten tadellosen Manieren, das sie ihm bereitwillig verzieh.
    »Versucht es«, forderte sie ihn heraus und schloss ihre Augen wieder.
    Sie spähte nicht hinüber, um zu sehen, ob er ihr gehorchte, sondern fragte: »Hört Ihr es?«
    »Das tiefe Grollen? Ist das Eure Stimme?«, neckte er sie.
    Riona ging nicht darauf ein. »Es könnte auch die Stimme der Erde sein«, sagte sie. »Vielleicht müssen wir nur lange genug still sein, um sie zu verstehen.«
    Als sie die Augen öffnete, sah sie, dass James sie wieder musterte. Sie spürte ihre Wangen warm werden. »Haltet Ihr mich für töricht?«
    »Nein«, antwortete er leise. Er schien noch etwas sagen zu wollen, tat es aber nicht.
    »Ich habe Euch in den vergangenen Tagen nicht oft gesehen«, bemerkte sie. »Hat Eure Aufgabe Euch derart in Anspruch genommen?«
    »Sie und Old Ned. Aber ich habe Euch in allen Winkeln des Hofes gesehen. Ihr helft überall mit, stimmt’s?«
    Körperlich zu arbeiten hielt sie vom Nachdenken ab. In nicht einmal mehr drei Wochen würde sie Mrs Harold McDougal werden, und es gab nichts, was das verhindern könnte.
    Dieser Umstand spiegelte sich in ihren Nachtgebeten. Sie bat nicht darum, der Hochzeit zu entkommen, sondern um die innere Stärke, eine gute Ehefrau zu werden. Und wenn James’ Gesicht ein wenig zu oft in ihren Überlegungen auftauchte, dann betete sie ebenfalls um innere Stärke.
    »Wie Ihr seht, vernachlässige ich meine Pflichten gerade – und ich habe nichts dagegen, dass Ihr mit mir schwänzt«, sagte sie. »Ich werde Euch nicht bei Ned verpetzen. Und auch nicht bei meiner Mutter.« Damit fragte sie ihn indirekt nach dem Grund für sein Verweilen auf Tyemorn.
    »Sie wissen beide, wo ich bin.« Er lächelte, als amüsierte ihn ihre Bemerkung. Natürlich. Ein Mann wie James ließ sich nicht kommandieren – er befehligte selbst.
    »Ned scheint Euch sehr zu mögen, was ein großes Kompliment ist.«
    »Dann mag er also nicht viele Menschen?«
    »Ich vermute, dass er viel umgänglicher ist, als er sich gibt, aber dass er sich bei seiner Wortkargheit über Euch geäußert hat, kommt einer Auszeichnung gleich.«
    Es sah ihm ähnlich, dass er nicht wissen wollte, was Ned über ihn gesagt hatte. Ob sie wohl jemals so selbstbewusst sein könnte? Vielleicht, wenn sie so schön wäre, wie James gutaussehend war. Oder eine solche Autorität ausstrahlte wie er. Rührte es daher, dass er Kommandant eines Schiffes gewesen war und gewohnt, die Befehlsgewalt innezuhaben?
    Ihn danach zu fragen wäre nicht unziemlich gewesen, aber es hätte ein unziemliches Interesse verraten, das sie lieber verbergen

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