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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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lächelnd.
    »Dann will ich Euch nicht aufhalten.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Wohin des Wegs?«
    »Ins Dorf«, antwortete sie über die Schulter. »Ich muss zu den Ältesten.«
    »Ist es nicht gefährlich für eine Frau, allein unterwegs zu sein?«
    »Ihr könntet mich ja begleiten.« Sie drehte sich zu ihm um und glaubte, ein Stirnrunzeln zu erkennen.
    Die Verletzungen hatten das Gesicht seiner Schönheit beraubt, aber Riona war mehr von dem Wesen des Mannes fasziniert. Er benahm sich, als scherte ihn die Entstellung nicht. James MacRae war bei all seiner Attraktivität nicht eitel.
    Er antwortete nicht. Sie zuckte mit den Schultern und ging weiter. Als sie sich umschaute, sah sie, dass er ihr folgte. Jetzt war das Stirnrunzeln eindeutig zu sehen.
    »Eine andere Methode, mich von meiner Pflicht abzuhalten?«
    »Was immer sie auch sein mag«, erwiderte sie leichthin.
    »Na schön.« Die mürrische Reaktion amüsierte sie. Er mochte es nicht, zu irgendetwas gedrängt zu werden. Wer von ihnen beiden war wohl dickköpfiger?
    Sie blieb stehen, um auf ihn zu warten, und schaute über das Land. Zu ihrer Linken lagen die Felder im Morgendunst, zu ihrer Rechten befand sich das Gutshaus. Vor ihr schlängelte sich der Wye durch die Weidegründe, und hinter dem Wald lag in einer Entfernung von etwa einer Meile an einer vielbefahrenen Straße das Dorf Ayleshire.
    Wenn man es sich auf einer Landkarte ansah, lag Tyemorn Manor im südwestlichen Quadranten und nahm den größten Teil des Tales westlich des Flusses ein. Gegenüber, auf der anderen Seite des Flusses, wuchs aus einem Fels die Ruine der alten Abtei heraus. Nördlich davon befanden sich Ayleshire, die Dorfkirche und die römische Mauer.
    »Glaubt Ihr, dass Drummond noch irgendwo da draußen lauert?«
    »Ich kann es nicht ausschließen. Aber Männer wie er greifen nicht bei Tage an – sie ziehen den Schutz der Dunkelheit vor.«
    »Dann sollten wir das Gutshaus nachts bewachen lassen«, meinte sie.
    »Ich habe mir die Freiheit genommen, Entsprechendes bereits mit Ned zu vereinbaren.«
    Sie war überrascht. »Ihr habt viel mit ihm gemein. Auch er handelt gerne eigenmächtig. Ich glaube, meine Mutter weiß nicht einmal die Hälfte von dem, was er tut.«
    »Ein Gut wie Tyemorn zu führen erfordert sicher mehr, als es oberflächlich betrachtet erscheint.«
    »Könnte man das Gleiche nicht auch von Schiffen sagen?«, fragte sie. »In Cormech habe ich oft am Fenster gestanden und die hereinkommenden Schiffe beobachtet. Es schien, als glitten sie von allein in den Hafen, aber wenn sie näher kamen, sah ich Seeleute in der Takelage herumklettern. Der Käpten stand da, als schaute er nur zu, aber ich wusste natürlich, dass er die ganze Reise und das Anlegen geplant hatte.«
    »Wenn er das nicht getan hätte, hätte er keinen Gewinn gemacht.«
    Sie lächelte. »Ist es nicht seltsam, dass ich hier im Hinterland ausgerechnet einen Kapitän kennengelernt habe?«
    »Ihr werdet Tyemorn vermissen«, sagte er.
    Riona wünschte, er hätte sie nicht so schnell durchschaut. Lag es daran, dass er sie immer so eindringlich studierte? Oder hatte sie es ihm ob ihrer Unfähigkeit, sich zu verstellen, einfach zu leicht gemacht?
    »Ja«, bestätigte sie, »ich werde es vermissen.« Sie setzte sich wieder in Bewegung, und er ging neben ihr her. »Ich fühle mich hier mehr daheim, als ich es je in Cormech tat. Vielleicht findet jeder Mensch irgendwann in seinem Leben einen solchen Platz. Was glaubt Ihr?«
    »Mein Bruder Alisdair hat ihn auch gefunden – auf Gilmuir. Ein Platz, an dem man sich wohlfühlt, ist nicht immer nur ein bestimmter Ort – seine Atmosphäre hängt auch von den Menschen ab, die dort wohnen.«
    »Vielleicht formt der Ort die Menschen. In einem Dorf kennen die Leute einander besser als in einer Stadt. In Ayleshire gibt es zum Beispiel einen Langfinger, der sich nimmt, was ihm nicht gehört. Und eine Frau, die ihre Nachbarn ausspioniert. Aber ich glaube, sie tut es, weil sie einsam ist und das Leben nebenan viel ereignisreicher als ihr eigenes.«
    »Denkt Ihr, dass der Langfinger und die neugierige Nachbarin nur so sind, weil sie in Ayleshire wohnen? Wären sie in Inverness oder Edinburgh nicht genauso?«
    Sie dachte nach. »Ihr könntet recht haben. Vielleicht bin ich die Einzige, die sich verändert hat.«
    »Wie wart Ihr denn in Cormech?«
    »Wie ich war?« Riona dachte an ihre Jahre in dem Küstenstädtchen. Sie hatte sich ohne viel Aufheben vom Kind zur Frau

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