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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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würde ich vielleicht nie heiraten.«
    »Wäre Euch das lieber?«
    »Wäre-würde-hätte-könnte-Fragen sind müßig. Außerdem – wer weiß, ob ich heute nicht bedauern würde, wofür ich mich damals entschieden hätte? Und wer weiß, ob ich in einem Jahr nicht bedauern werde, was ich heute tue? Ich kann immer nur tun, was ich in dem jeweiligen Moment für das Beste halte.«
    »Gibt es nichts, was Ihr in diesem Moment gerne ändern würdet?«
    »O doch«, antwortete sie leise, ohne seinem Blick auszuweichen, »es gibt durchaus etwas, was ich gerne ändern würde.«
    Sie errötete. Wie sie da vor ihm stand, war sie die Verkörperung der Versuchung.
    Er stand auf, kam hinter dem Schreibtisch hervor und ging auf sie zu, blieb jedoch kurz vor ihr stehen. Eine Prüfung für seine Beherrschung und seine Ehre. Er streckte die Hand aus, und sie tat es ihm gleich, bis ihre Fingerspitzen sich berührten.
    »Ihr solltet nicht hier sein.« Seine Worte waren sowohl Tadel als auch Warnung.
    »Nein«, stimmte sie zu, »das sollte ich nicht. Oder Ihr solltet es nicht sein. Wir sollten nicht miteinander hier sein. Nicht bei Nacht zumindest.«
    Er schaute über seine Schulter zu den geschlossenen Vorhängen hinüber. Vielleicht schien der Mond. Vielleicht ließ dort draußen eine Brise das Laub der Bäume erzittern. Vielleicht war es kalt. Vielleicht strichen Tiere durch die Nacht. Hier drinnen war nichts davon zu ahnen. In diesem stillen Zimmer gab es nichts als ihrer beider Gefühle.
    Und keiner von ihnen machte Anstalten zu gehen.
    Sie wurden durch die bloße Berührung ihrer Fingerspitzen zusammengehalten, so fest, als wäre sie ein Eisenband. Aber es verband sie noch mehr, dachte er – Neugier und Humor, Klugheit und Marotten, Wünsche und Verlangen.
    Ein Geräusch vor dem Fenster riss Riona aus ihrer Verzauberung. Sie ließ ihre Hand sinken. Lächelnd ging sie zu der Bücherwand, zog einen Band heraus und ging damit zur Tür.
    Er schaute ihr nach, so erregt, dass er am ganzen Leib zitterte.

Kapitel 17
    J edes Jahr musste der vom Wye abgezweigte Kanal einmal gereinigt werden, damit die Bewässerung der Felder gewährleistet war. Hölzerne Verschlüsse unterbrachen in Abständen den Wasserlauf, wodurch nicht nur der Wasserstand, sondern auch die Fließgeschwindigkeit reguliert wurde.
    Die Falze, in denen die Bretter rechts und links steckten, mussten von Zeit zu Zeit ersetzt werden, da sie ständig im Wasser waren und aufquollen. Ned arbeitete am Wehr in der unmittelbaren Nähe des Flusses, wo die Strömung stark war. Riona und einige andere Frauen schleppten den an den Wehren abgelagerten Schlamm zu den im Westen gelegenen, frisch kultivierten Feldern.
    Sie war froh, dass James sie nicht so sah, denn bei dieser Arbeit bot man keinen schönen Anblick. Ihre Schuhe waren durchweicht, quietschten bei jedem Schritt, ihr Kleid war schmutzig und ihr Zopf in Auflösung begriffen.
    Die Frauen bewegten sich mit ihrer schweren Last im Gänsemarsch zu den Feldern und zurück, und Riona zählte ihre Schritte, um sich davon abzuhalten, an James zu denken.
    Er war zu Gormand McDermott geritten, den er wegen irgendeines Flussbootes beraten sollte, hatte sie ihre Mutter sagen hören, doch sie hielt das für eine Ausrede. Gormans Töchter waren im heiratsfähigen Alter, und McDermott wäre ein Narr, wenn er in James nicht einen Kandidaten für einen erstklassigen Schwiegersohn erkannt hätte. Außerdem hatten Rosalie und Caroline ihren Vater bestimmt bedrängt, sich einen Grund einfallen zu lassen, James einzuladen.
    »Riona?«
    Sie schrak aus ihren Gedanken auf, erkannte, dass sie an der Reihe war, und reichte ihren Korb einem der Männer, die den Kanal auf der anderen Seite des Verschlusses reinigten, an dem Ned arbeitete. Er versuchte, das obere der beiden Bretter, die die Holztafel bildeten, in den Falz zu hämmern, und fluchte unterdrückt, weil er aufgequollen war und das Brett nicht gleiten ließ.
    Riona war wieder einmal auf dem Rückweg von den Westfeldern, als sie bemerkte, dass etwas passiert war. Die Reihe der Frauen wandelte sich bei Ned zu einem Gedränge.
    Riona kämpfte sich nach vorne durch. »Was ist los?«
    »Neds Arm ist eingeklemmt.«
    Leichenblass steckte der Verwalter halb über, halb unter Wasser fest.
    Riona setzte ihren Korb ab und kniete sich ans Ufer. »Wie kann ich helfen, Ned?«
    »Holt etwas aus der Schmiede, mit dem wir das obere Brett hochstemmen können. Eine lange Stange oder so was.« Das Sprechen fiel ihm

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