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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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merklich schwer.
    Sie nickte, stand auf, raffte ihre Röcke und rannte los.
    In der Schmiede war niemand, und so schaute sie sich nach einem möglichen Hebel um und sah ihn neben der Tür hängen: eine lange, flache Eisenstange, die, wie sie sich erinnerte, zum Wechseln von Wagenrädern benutzt wurde.
    Als sie gerade mit ihrem Fund loslaufen wollte, hörte sie Hufgetrappel und drehte sich um. James kam in den Hof geritten. Sie winkte ihn mit der freien Hand zu sich. »Ihr müsst mitkommen und Ned helfen!« Mit wenigen Worten schilderte sie ihm, was geschehen war.
    Er saß ab, nahm ihr die Stange ab und begleitete sie zum Kanal. Nachdem er die Lage mit einem schnellen Blick eingeschätzt hatte, zog er seinen Rock aus, sprang mit der Eisenstange ins Wasser – und verschwand. In diesem Moment wurde Riona klar, dass der Wasserspiegel stieg.
    Neds Lippen schimmerten bereits bläulich. Sie ging wieder auf die Knie hinunter, ließ sich diesmal jedoch ins Wasser gleiten.
    »Was tut Ihr da?«, fragte Ned, doch seine Stimme hatte ihre Strenge verloren.
    »Euch helfen«, antwortete sie vor Kälte zitternd und richtete ihn, mit beiden Händen gegen seinen Rücken drückend, auf. Die Strömung schien stärker zu werden, und das Wasser reichte ihm bis zum Kinn. Wenn James ihn nicht befreien könnte, müsste Ned vielleicht ertrinken.
    James tauchte auf und warf die Haare nach hinten. »Ich hab’s gleich geschafft, Ned. Haltet durch.«
    »Habe ich eine Wahl?« Neds Sarkasmus machte Riona hoffen.
    Sie tauschte über seine Schulter hinweg ein Lächeln mit James. Im nächsten Augenblick war er wieder untergetaucht. Gleich darauf hörte sie Ned unterdrückt fluchen, und dann durchbrach ein Ende des Brettes die Wasseroberfläche.
    Riona fuhr unter Wasser mit der Hand an seinem Ärmel entlang. »Könnt Ihr den Arm heben?«
    »Das könnte ich, wenn ich ihn spüren würde, Mädchen.«
    Vorsichtig hob sie den Arm am Ärmel hoch. James schaute von der anderen Seite des Verschlusses aus zu.
    »Ist er frei?«
    »Ja.«
    Ned bewegte sich und verzog das Gesicht. »Ich bin zwar aus der Falle entkommen«, sagte er, »aber wie es aussieht, habe ich Narr mir den Arm gebrochen.«
    James kletterte ans Ufer und kam herüber, kniete sich hin und streckte Riona die Hand entgegen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Helft erst Ned.«
    »Ich helfe erst Euch und dann Ned«, erwiderte er entschieden.
    »Ihr seid ein ausgesprochen dickköpfiger Mann, James MacRae«, sagte sie mit finsterer Miene.
    »Und Ihr, Miss McKinsey, steht mir darin nicht nach.«
    Sie ergriff seine Hand, und er zog sie aus dem Kanal.
    Das nasse Kleid klebte an ihrem Körper, überließ nichts der Phantasie. In diesem Moment wünschte Riona, ihr Mieder wäre aus Leder und nicht aus Leinen – dann wäre sie zumindest ein wenig gegen seinen Blick geschützt.
    James bückte sich, hob seinen Rock vom Boden auf, wohin er ihn hatte fallen lassen, und legte ihn ihr um die Schultern.
    »Ihr werdet Euch erkälten«, sagte er, ohne sie anzusehen.
    Sie überkreuzte die Arme und zog die Revers über ihren Brüsten zusammen. »Ihr auch.«
    Er schüttelte den Kopf, stieg zu Ned hinunter und half ihm aus dem kalten Nass. Die umstehenden Frauen jubelten, und Riona fragte sich, ob sie wohl auch fasziniert von James waren oder einfach nur erleichtert.
    Neds Arm hing schlaff herunter, seine Hand war bläulich verfärbt.
    »Ich habe keine Zeit für eine Verletzung«, brummte er zornig. »Wie soll ich mit einem gebrochenen Arm meine Arbeit tun? Man sollte mich erschießen, wie man es mit einem nutzlosen Pferd tut.«
    »Ich werde helfen«, erbot sich James.
    »Ach ja? Ich dachte, Ihr wolltet möglichst schnell wieder weg.«
    Die beiden Männer tauschten einen Blick.
    »War Euer Besuch bei Mr McDermott erfolgreich?«, fragte sie scheinbar leichthin.
    »Ja.«
    Das war alles. Keine Bemerkung über Rosalie oder Caroline oder auch nur über McDermotts Gut. Seine Miene war gleichgültig, beinahe abweisend, fast, als wäre er ein Fremder. War das der Mann, der sie vor ein paar Tagen so leidenschaftlich geküsst hatte?
    Nach dem es sie noch vor ein paar Minuten so gelüstet hatte?
    Sie erinnerte sich an den Tag nach seiner Ankunft auf Tyemorn Manor, als sie das Gleiche erlebt hatte. War dieses Verhalten dazu gedacht, Abstand zwischen ihnen zu schaffen?
    Sie beschleunigte ihre Schritte und eilte den beiden Männern voran nach Hause. Von Ned war kein Wort der Klage zu hören, und wenn Riona sich von Zeit zu Zeit nach ihm

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