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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Keuler einen neuen Gegner, und ich denke, du bist genau richtig.«
    Ehe er sich’s versah, fand Mac sich auf Bühne dreizehn wieder, gegenüber dem Keuler. Eine eisige, tödliche Wut, wie er sie noch nie gekannt hatte, überkam ihn.
    Der Keuler spottete über ihn und scharrte mit den Füßenwie ein Stier. Dampf quoll ihm aus der Nase und den Ohren. Seine Augen glühten in einem finsteren Rot. Und Macs zornentflammter Körper nahm nur eine ernüchternde Tatsache wahr.
    Der Keuler war kein Toter. Er war ein Dämon.
    Die Kreatur stürmte los. Mac verlagerte das Gewicht und schleuderte ihm eine Ladung Höllenfeuer ins Gesicht. Der Dämon heulte auf und konterte mit einem lodernden Schwall gegen Macs Brust. Er stolperte rückwärts, benommen von Schmerz.
    Ätzende Worte drangen ihm in den Kopf und sprudelten ihm von den Lippen. Ein kurzer, brutaler Todesfluch erwischte seinen Gegner im Magen. Der Keuler krachte zu Boden, zuckte noch einmal und lag dann regungslos da.
    Sieg. Aber der Siegesfluch hatte Mac viel gekostet. Artemis’ Schutzschild um seine Seele war aufgebrochen. Weiße Funken strömten aus dem klaffenden Spalt und über das Publikum. Kreischende Dämonen sprangen gierig auf, um sich etwas von seiner Lebensessenz zu schnappen.
    Mac torkelte rückwärts. Seine Glieder weigerten sich, ihm zu gehorchen. Die Beine knickten ihm ein, und die Bretterbühne eilte ihm entgegen.
    Er landete unsanft. Fast sofort hob er den Kopf und sah Artemis. Sie stand neben Malachi, steif, ängstlich. Götter! Hätte sie doch nur mehr Vertrauen in ihn gehabt! Aber vielleicht wäre das ja fehlplaziert gewesen. Schließlich hatte er den Kampf verloren.
    Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Mac sich unglaublich alt.
    Malachi fletschte die Zähne zu einem Grinsen. Sein anthrazitfarbener Anzug war makellos, und der Windsor-Knotenseiner Krawatte ein perfektes Viereck. Jedes einzelne dunkle Haar saß genau da, wo es sollte.
    Der Dämon streckte lässig einen Finger aus. Aus der Spitze schoss ein roter Funkenflug geradewegs in Macs Brust.
    »Aaaahhh!« Er konnte den Aufschrei nicht unterdrücken. Ein sengend heißer Funke durchschoss seine Seele und sog die Lebensessenz aus ihm heraus wie eine Vakuumpumpe. Nur durch einen Nebel hörte er Artemis schluchzen, aber ihm verschwamm alles vor Augen, so dass er sie nicht mehr sehen konnte.
    Malachis Stimme indes drang zu ihm durch. »Nicht mehr so stolz, was, Sidhe-Prinz?«
    Licht und Leben wichen weiter aus Macs Seele. Der Schmerz war mörderisch. Hörte er jemals auf? Vielleicht nicht. Seine Essenz war schließlich unerschöpflich. Eine Ewigkeit hilfloser Erniedrigung, hier in der Hölle, in den Händen des Todes?
    Wie war er darauf gekommen, dass der Tod Schönheit bergen könnte? An dem hier war nichts Schönes. Das war hässlich. Schlimmer noch, denn es hatte den Beigeschmack von Endlichkeit. Vielleicht war der Tod, nicht das Leben, der letzte Sieger. Leben war die Verzerrung, die Abweichung.
    Und was brachte ihn auf den Gedanken, es wäre andersrum? Die Warnung der alten Saraid hallte ihm durch den Kopf.
Ich bitte dich, Manannán, tu das nicht. Der Tod ist mächtig. Am Ende lässt er sich nicht abwehren.
    Er hatte die Weisheit der Ältesten ignoriert, und um welchen Preis? Artemis und das Kind, das sie trug, waren in der Macht eines Dämons. Er hätte ihr von dem Baby erzählen müssen, das wurde ihm jetzt klar. Hätte sie es gewusst …
    Abrupt brach Malachis roter Funkenstrahl ab. Mac sacktezusammen und erschauderte. Die plötzliche Abwesenheit von Schmerz und Verzweiflung fühlte sich fast wie größtmögliche Wonne an.
    Malachi rief eine Treppe herbei und stieg auf die Bühne, Artemis neben sich. Stöhnend drehte Mac sich auf den Rücken und blickte zum Dämon auf. Hass brodelte in seinem Bauch wie Lava. Aber nun machte er ihn nicht stärker, sondern er schwächte ihn.
    »Das dürfte vorerst genug sein«, sagte der Dämon. »Aber gewöhne dich nicht an mein Wohlwollen. Ich benutze meine Sklaven und bin ihnen gemeinhin nicht gnädig. Leider bereiten mir die menschlichen wenig Vergnügen. Sidhe hingegen … na ja, die Leiden eines Sidhe sind recht erfrischend.«
    »Immer wieder … ein Vergnügen.«
    Malachi grinste. »Dein Geist ist ungebrochen, wie ich sehe. Darum kümmere ich mich. Mit deiner göttlichen Seele bin ich sicher, dass du deine Schwester bald als Lieblingshure übertreffen wirst. Ja«, ergänzte er, »ich habe Leanna hier bei mir in der Hölle. Miss Black hat sie sogar in

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