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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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beide zusammen? Wir müssen es zumindest versuchen.«
    »Todesmagie, Mac? Du?«, fragte sie entsetzt.
    Er verzog das Gesicht. »Ja, ich habe einige Zauber gelernt. Die waren … notwendig. Und ich mache es wieder, wenn ich muss.«
    »Aber warum, Mac? Wieso benutzt du nicht deine Lebensmagie?«
    Er stutzte. »Lebensmagie funktioniert in der Hölle nicht, Leanna.«
    »Das ist ein Altweibermärchen, Mac. Mich wundert, dass du das glaubst. Denk doch mal nach! Du bist ein lebensmagisches Wesen. Wenn es stimmt, dass die Lebensmagie in der Hölle nicht existieren kann, wärst du tot. Aber das bist du nicht.«
    »Ich habe Lebensmagie ausprobiert«, erwiderte er ungläubig. »Und sie hat nicht gewirkt.«
    »Weil du erst einen Schutzkreis legen musst, was du sicher noch nie gemacht hast. Menschliche Hexen brauchen ihn für fast jeden Zauber, Sidhe nicht, und Halbgötter erst recht nicht. Du bist es gewöhnt, unbegrenzte Kraft zu haben, Mac, und in der Hölle stößt Lebensmagie an Grenzen. Du musst vorsichtiger sein.«
    Er musterte sie. »Hast du es probiert? Hier Lebensmagie zu wirken, meine ich?«
    Nervös sah sie zu Malachi und antwortete sehr leise: »Ich hab’s versucht. Aber ich hatte mich viel zu weit auf die Todesmagie eingelassen, bevor Culsu mich in ihr Reich entführt hat. Sonst wäre ich nach ihrem Sturz vielleicht entkommen, und Malachi hätte mich nicht gefangen. Leider hatte ich meine Seele vorher schon zu sehr beschädigt. Sie ist nicht unendlich, und solange mein Meister mir immerzu meine Lebensessenz aussaugt …« Schweißperlen traten auf ihre Stirn. »Ich bin nicht weit gekommen. Aber du … bei dir ist es etwas anderes. Deine Lebensessenz hört nie auf. Du kannst hier richtigen Schaden anrichten.«
    »Und das weiß Hekate«, flüsterte Mac mehr zu sich selbst als zu Leanna. »Die miese Kuh! Deshalb hat sie mir eingeredet, ich soll mich auf die Todesmagie verlegen. Sie wusste, wenn ich das tue, bin ich keine Bedrohung mehr. Ich hätte kapieren müssen, dass sie mir nie helfen würde.«
    Er ergriff Leannas Hand. »Wie machen die Hexen einen Schutzkreis?«
    »In der Menschenwelt nehmen sie dazu Salz oder geweihtes Wasser. In der Hölle finden wir beides nicht – außer in einem lebenden Körper. Tränen gehen.«
    »Oder Schweiß.«
    »Ja.«
    »Na, das dürfte kein Problem sein, hier ist es immerhin höllisch heiß.« Er blickte kurz zu Malachi, der weiter seinen Rausch ausschlief, und stand auf. Ein öliger Speichelfaden hing dem Dämon aus dem Mundwinkel.
    »Mal einen Kreis um ihn«, flüsterte Leanna. »Mit uns drin. Schnell, ehe er mitkriegt, was wir vorhaben.«
    Mac nickte. Leise schlich er im Kreis um Leanne und den schlafenden Dämon herum, eine Spur aus Schweißtropfen malend.
    Als er fertig war, kehrte er zu Leanna zurück. »Berühr mich, Leanna. Nimm dir von meiner Lebensessenz.«
    »Die verdiene ich nicht, Mac.«
    »Unsinn. Jeder verdient eine zweite Chance im Leben.«
    Sie zögerte, bevor sie ihm schließlich eine Hand auf den Arm legte, die er mit seiner bedeckte.
    Mittels Willenskraft schickte er seiner Schwester von seiner unsterblichen Essenz. Vor seinen Augen verwandelte Leanna sich. Die Falten in ihrem Gesicht wurden weicher, die Schatten verschwanden, ihr Rücken wurde gerade, und ihre Schultern streckten sich. Sogar ihr rotes Haar wurde dichter, lockiger und verlor jede Spur von Grau. Es war, als wären binnen Sekunden fünfzig Menschenjahre von ihr abgefallen.
    »Was zum …« Malachi schrak auf. Der Dämon sprang aus dem Sessel. Höllenfeuer glühte an seinen Fingerspitzen.
    Leanna duckte sich, aber ein paar Funken versengten ihr das Haar. Mac indes begegnete der Attacke mit erhobenen Armen. Elfenfeuer schoss aus seinen Händen und explodierte in Malachis perplexem Gesicht. Leanna fügte einen zweiten grünen Funkenschauer hinzu.
    Heulend vor Wut, strengte der Dämon sich an, seine Haut zu retten, und zappelte wild, als Mac ihn zu Boden zwang.Mac murmelte einen lebensmagischen Zauber der Heilung und Reinigung, den er mit voller Wucht auf den Ewigen schleuderte, dass das Elfenfeuer krachte.
    Malachi keuchte einen Fluch, drehte sich um und floh zur Tür. Er nahm sich nicht einmal die Zeit, sie aufzumachen, sondern verwandelte sich in Rauch und kroch untendurch.
    Erstaunt sah Leanna Mac an. »Ich glaub’s nicht! Wir haben ihn verjagt!«
    »Nicht für immer, wette ich. Das wäre zu schön. Ich vermute, wir haben ihn schlicht überrascht, aber der erholt sich bald wieder. Und ehe das

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