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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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passiert, müssen wir hier raus.«
    »Klar, du hast recht.«
    »Vorzugsweise nicht durch die Tür. Malachi wartet vielleicht auf der anderen Seite. Kennst du noch andere Ausgänge?« Er entzündete ein Elfenlicht, um die gegenüberliegende Seite zu inspizieren. »Ich meine, außer einem Sturz in die Grube.«
    »Ja, nach oben«, sagte Leanna und zeigte an die Decke. Dort war ein Loch im Fels, gerade groß genug, dass sich eine schmale Frau hindurchzwängen könnte.
    »Die Hölle ist voller Geheimgänge«, erklärte sie. »Und von Malachis Portalen zwischen der Hölle und Shadowhaven. Die sind fast auf jeder Ebene. Das hier ist die siebte. Der Tunnel führte in die sechste. Da gibt es noch ein Portal nach Shadowhaven.«
    »Kannst du von Shadowhaven aus in die Menschenwelt fliehen?«
    »Ja, ganz sicher, nachdem meine Lebensessenz wieder stark ist.«
    »Dann geh. Und sei vorsichtig.«
    »Aber … kommst du nicht mit?«
    »Nein, ich muss in die andere Richtung. Nach unten.«
    »Götter in Annwyn, Mac! Wieso?«
    Er lachte kurz auf. »Wieso wohl? Wegen einer Frau. Einer menschlichen Hexe.«
    Nun begriff Leanna. »Deshalb bist du überhaupt in die Hölle gekommen, wegen einer schönen Maid in Not, für die du den Ritter in goldener Rüstung mimst.«
    Er verzog das Gesicht. »So würde ich es nicht umschreiben, aber ja. Ich bin mit einer Hexe namens Artemis Black hier. Die Seele ihres Sohnes wurde von der Ewigen Hekate gestohlen, und sie will sie unbedingt zurückholen.«
    Leanna wurde bleich. »Hekate? Verdammt, Mac, Hekate ist nicht irgendeine Ewige. Sie ist Luzifers Gemahlin!«
    »Das weiß ich. Artemis wird nicht allein mit ihr fertig.«
    »Nein, wohl nicht. Hekates Macht ist unerreicht. Nur Luzifers ist größer. Niemand fordert sie freiwillig heraus, nicht einmal Malachi.« Sie sah Mac ängstlich an. »Aber du hast es vor, oder?«
    »Ich muss. Ich liebe Artemis, Leanna. Und ich habe ihr versprochen, alles zu tun, um ihren Sohn zu retten. Aber …« Er seufzte. »Das ist nicht die ganze Geschichte. Artemis weiß es noch nicht, doch sie ist mit meinem Kind schwanger.«
    »Mac«, sagte Leanna ernst. »Ein Kampf gegen Hekate ist immer kompletter Irrsinn, egal wie die Umstände sind, selbst mit einer unsterblichen Seele und reichlich Lebensmagie. Wir reden hier über die übelste Dämonin der Hölle, der du im untersten Kreis der Unterwelt gegenübertreten willst. Die neunte Ebene ist … unbesiegbar. Es wäre ein pures Wunder, wenn du imstande wärst, Artemis und ihren Sohn zu retten. Und in der Hölle gibt es keine Wunder.«
    »Kann sein, aber ich gehe trotzdem.«
    Leanna schwieg eine Weile. »Ja, das würde ich von dir auch nicht anders erwarten. Du bist so, so
gut
, Mac. Ich mag gar nicht daran denken, wie sehr ich dich all die Jahre enttäuscht habe.«
    »Leanna …«
    »Doch, habe ich, und mein Verhalten ist unentschuldbar. Trotzdem möchte ich dir sagen, dass es mir leidtut. Die vielen Leute, denen ich weh getan, die Leben, die ich zerstört habe, das alles bereue ich. Glaubst du mir?«
    Mac nahm sie in die Arme. »Leanna, du brauchst mich nicht um Vergebung zu bitten. Du bist meine Schwester, und du hast mir mehr Hoffnung gegeben, als ich für möglich gehalten hätte. Dank dir habe ich eine reelle Chance, Artemis zu retten, ohne meine Seele zu zerstören. Ja, ich glaube dir.«
    »Obwohl ich dich gehasst habe? Ich habe dich verachtet, weil unsere Mutter dich liebte und mich weggeworfen hat.«
    »Niniane ist eine Vollblut-Sidhe. Sie ist gar nicht fähig, richtig zu lieben.«
    »Glaubst du, oh Mac, denkst du, ich bin fähig zu lieben?«
    Er küsste sie auf die Stirn. »Ich weiß, dass du es bist.« Dann hielt er sie auf Armeslänge. »Und jetzt geh, Leanna, schnell, und mach dir keine Sorgen um mich. Ich mach Hekate platt, schnappe mir Artemis und ihren Sohn und bin zum Frühstück zu Hause.«
    »Mac, ich komme besser m…«
    »Nein, Leanna, vergiss es. Du hast schon genug durchgemacht. Du gehst. Jetzt.«
    »Aber …«
    »Geh, Leanna. Sofort. Das ist ein Befehl von einem Halbgott. Komm schon, ich helf dir rauf.«
    Sie atmete tief durch und nickte. »Na gut.«
    Mac formte eine Räuberleiter mit seinen Händen. Leanna hielt sich an seinen Schultern fest und stieg mit einem Fuß in seine Hände. Mühelos hob Mac sie zum Tunneleingang und sah ihr nach, als sie in dem Loch verschwand.

Kapitel 20
     
     
    Götter, der Gestank war bestialisch!
    Artemis hatte befürchtet, sie könnte am Grund der großen Grube in eine

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