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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Boden.
    »Verdammt, Artemis, vielleicht war es ein Grund, weshalb ich dir gefolgt bin, aber ganz und gar nicht der einzige.«
    Sie blieb unheimlich still.
    Verfluchter Mist! Er hasste es, wenn sie das tat. »Artemis, Liebes …«
    »Nein, hör auf, mich so zu nennen! Mich liebst du nicht. Du liebst … oh Götter! Ein Baby? Wird er, oder sie, unsterblich sein?«
    »Er, und, ja, er wird unsterblich sein, wenn er geboren ist. Bis dahin kann er sterben.«
    Beide Hände auf ihrem Bauch, wandte sie ihm den Rücken zu. »Und wenn er da ist, nimmst du ihn mir dann weg?«
    »Was?« Mac raufte sich die Haare. »Nein! Natürlich nicht. Es sei denn, du willst ihn nicht.«
    Keine Antwort.
    Er ging um sie herum, bis er wieder vor ihr stand. »Würdest du wollen, dass ich ihn nehme, Artemis? Würdest du unser Kind nicht großziehen wollen?«
    Sie schloss die Augen, neigte den Kopf nach hinten und atemte tief durch. »Götter! Ein Baby! Wie konntest du mir das antun, Mac? Ich brauche all meine Kraft für Sander. Wie soll ich noch ein Kind in der Hölle beschützen?«
    »Das musst du nicht, Artemis, weil ich euch schütze.«
    »Und wenn du das nicht kannst? Wenn es auf eine Entweder-oder-Entscheidung hinausläuft? Wie soll ich die fällen?«
    Schweigend sah er sie an. »Dazu kommt es nicht, das schwöre ich.« Er streckte ihr die Hand hin. »Vertrau mir, Artemis.«
    Sie schluckte und wandte das Gesicht ab. Nein, da war keine Andeutung eines Nickens. Ein schmerzlicher Stich fuhr ihm durch die Brust. Andererseits hatte er kein Recht, ihr zu versprechen, dass alles gut wurde. Das wusste er schließlich nicht. Also starrte er sie stumm weiter an.
    Nach einer Weile machte sie die Schultern gerade, sah ihm jedoch immer noch nicht ins Gesicht. »Ich weiß, dass du alles tun wirst, um uns alle heil wieder rauszubringen. Aber ich kann dir nichts versprechen. Also, bitte, können wir gehen?«
    Er nickte und ließ das Elfenlicht über ihnen glimmen, während sie noch tiefer in die Höhle vordrangen. Wellen von stinkender Luft und bösen Emotionen stießen gegen seinen lebensmagischen Schutzschild. Als er seine Sinne vorausschickte, konnte er allerdings keine direkte Gefahr ausmachen.
    Ein rotes Glühen markierte das Ende der Höhle. EntsetzlicheKlagelaute kamen ihnen entgegen, und kaum endete der Tunnel, blickten sie auf den neunten Kreis der Hölle.
    »Oh mein Gott«, hauchte Artemis.
    Sie standen am Rand eines großen Höhlengewölbes. Blut rann von Decke und Wänden, das den Großteil des Bodens weggeätzt hatte und nur noch ein dünnes Netzwerk übrig ließ.
    Mac ging so weit vor, wie er sich traute, und linste durch den Boden in die Grube darunter, in die das Blut tropfte. Unten landete es zischend auf glühender Lava. Heulende Leichen wanden sich in kochenden Steinen.
    Allesamt Verräter. Mac ließ den Blick über sie schweifen. Was Artemis und er suchten, war nicht in dieser Elendsgrube. Ihr Ziel lag auf der anderen Seite der Höhle: zwei bogenförmige Tore nebeneinander mit einer breiten Felsplattform davor. Zu der gelangten sie allerding nur, indem sie den heiklen, löchrigen Boden überquerten.
    »Der eine Torbogen führt nach Ptolomaea«, sagte Artemis. »Der andere in Satans Höhle.«
    »Und welcher ist welcher?«
    Artemis biss sich auf die Unterlippe. »Weiß ich nicht.«
    »Okay. Eines nach dem anderen. Erst mal müssen wir rüberkommen.« Er betrachtete die zerbrechliche Steinstruktur.«
    »Ich gehe. Ich bin leichter als du.«
    Mac legte eine Hand auf ihren Arm. »Kommt nicht in Frage. Du bleibst hier.«
    Vorsichtig schob er einen Fuß vor, doch sobald er mehr Gewicht darauf verlagerte, bröckelte der Stein unter ihm, und Mac sprang zurück, als ein großes Stück abbrach. Es dauerte beklemmend lange, bis es platschend auf die Lava aufschlug.
    »Wie es aussieht, müssen wir uns einen anderen Weg suchen«, bemerkte er.
    »Götter! Wie sollen wir dann hinkommen? Ich habe nicht die Magie, einen solchen Abstand zu überbrücken.«
    »Ich schon.«
    Ihre Zweifel waren ihr deutlich anzusehen. »Deine Magie funktioniert nur in einem Schutzkreis. Wie willst du einen um die ganze Höhle herum zustande bringen, solange wir hier feststecken?«
    »Vertrau mir, Süße.«
    Er malte einen engen Kreis um Artemis und sich herum, schloss die Augen und sprach den Zauber. Als er fertig war, senkte er den Schutz und warf seine Magie aus. Sie formte eine leuchtend weiße Brücke, die sich zwischen dem Tunnelausgang und der festen Plattform auf der

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