Gebieterin der Finsternis
würde sie überall streicheln. Das Gefühl breitete sich in Blitzgeschwindigkeit überall aus, in ihren Brüsten, ihrem Bauch und zwischen ihren Schenkeln. Eine Welle purer, primitiver Lust vernebelte ihr Denken.
Sie blinzelte zu ihm auf. Plötzlich begriff sie nicht mehr, kümmerte sie gar nicht mehr, wer sie war, wo sie war oder woran sie noch vor zwei Sekunden dachte.
Jäh zerrte er sie nach oben, und benommen, wie sie war, stand sie folgsam auf. Sollte sie sich gegen ihn wehren? War das vielleicht alles bloß ein Spiel? Sie erinnerte sich nicht.
Nun schob er sie mit dem Rücken an die Wagentür, klemmte ihren Unterleib mit seinen Hüften ein und breitete ihre Arme weit auseinander. Ihre Jacke war offen, und er blickte schamlos auf die Wölbungen ihrer Brüste. Derweil fühlte sie seine harte Erektion unten an ihrem Bauch.
Sie erschauderte. Auf einmal war sie sich nichts als der Leere in ihrem Innern bewusst und dachte, wie gut es sich anfühlen würde, könnte er sie ausfüllen.
Götter, das war völlig falsch!
Verwirrt sah sie ihn an, aber leider tanzten mal wieder Sterne vor ihren Augen. »Was … was hast du mit mir gemacht?«
Er lächelte sie frostig an. »Wie du mir, so ich dir, heißt es doch, nicht wahr?«
»Ich …« Was? Sie wusste gar nicht, was sie sagen wollte, denn es fiel ihr sagenhaft schwer, klar zu denken. »Ich verstehe das nicht.«
»Erkennst du etwa deinen eigenen Zauber nicht, kleine Hexe? Das bezweifle ich.«
»Meinen eigenen …?« Es dauerte einen Moment, bis sichder Nebel in ihrem Kopf lichtete. Kaum hatte er das, geriet sie in Panik. »Du hast den Lustzauber zurückgeworfen?«
»Scharf kombiniert, Süße. Übrigens solltest du unbedingt vorsichtiger mit der Magie sein, die du in die Welt rausbläst. Du weißt schon, Karma und so.«
Als er die Hüften leicht bewegte, schloss sie die Augen und hatte ihre liebe Not, sich nicht an ihm zu reiben. Sie wünschte sich seine Hand …
dort
. Bei allem unverkennbaren Sarkasmus klang seine Belehrung durchaus ernst gemeint. Götter, wie peinlich, dass sie von ihrem Zauber, noch dazu ausgerechnet von diesem, getroffen wurde. Ihr ganzer Leib summte vor Verlangen.
»Ich wollte ihn bloß zur Ablenkung benutzen. Um abzuhauen. Ich wollte nicht …«, sie schluckte, »… nichts sonst damit bezwecken. Lass mich bitte los.«
»Willst du das wirklich?« Seine Hüften wiegten sich an ihren hin und her, so dass sie seine Erektion an exakt der Stelle spürte, an der sie sich nach ihm verzehrte. Wehrlos, wie sie war, wand Artemis sich innerlich vor Ärger. Sie konnte die Kraft ihres Gegners überhaupt nicht einschätzen. Und er beobachtete sie genauestens. Die unverhohlene Lust, die sie in seinen grünen Augen erkannte, verriet ihr, dass er von dem Zauber auch nicht unberührt geblieben war.
Sie erbebte innerlich, während sein Atem ebenso schwer ging wie ihrer. Götter! Sollte er sie jetzt auf die Rückbank stoßen, hätte sie wohl kaum die Stärke – geschweige denn den Willen – ihn an dem zu hindern, was immer er mit ihr anstellen wollte.
Rasch sah sie zum schäbigen Laden hinüber. Der Plastikkürbis im Fenster griente ihr zu. Falls jemand …
»Der dämliche amerikanische Kürbiskopf wird dir nichthelfen, Süße. Im Moment liegt ein ziemlich starker Blendzauber über uns. Wir sind also unsichtbar.«
Natürlich. Hätte sie besser aufgepasst, wäre ihr die Energie seines Tarnzaubers vorher aufgefallen. Sie umgab sie wie die flirrende Hitze eines Sommertags. Ihre Kehle verengte sich unangenehm.
»Was hast du mit mir vor?«, krächzte sie heiser.
Er runzelte die Stirn. »Weiß ich noch nicht. Steig in den Wagen. Und keine überstürzten Bewegungen.«
Ihre Erleichterung, als er sie endlich losließ, war so groß, dass sie gar nicht auf die Idee kam, ihm nicht zu gehorchen. Außerdem war ihr mittlerweile klar, dass jede Gegenwehr sinnlos wäre. Er war entschieden zu stark für sie, physisch und magisch. Also käme sie sowieso nicht weit. Er hielt ihr die Tür auf, und sie stieg hinters Lenkrad.
»Rutsch durch, Süße. Ab auf die andere Seite.«
Unsicher kletterte sie über den Schaltknüppel auf den Beifahrersitz. Verzweifelt wollte sie sich auf der anderen Seite aus dem Wagen stürzen, doch das brachte gar nichts, denn er hatte nicht bloß den Hebel magisch festgestellt, sondern auch noch den Verriegelungsknopf.
Na klar.
Ihr Entführer räusperte sich leise. Als sie sich zu ihm umdrehte, sah er ihr direkt ins Gesicht.
»Weglaufen ist
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