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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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weil du Sex mit dieser Hure gehabt hast?«
    Mac biss die Zähne zusammen, dass seine Schläfen schmerzten. »Nein, weil diese Hexe niemandem bleibenden Schaden zugefügt hat. Sie verdient den Tod nicht.«
    »Du bist eine herbe Enttäuschung für mich, Manannán. Dich mit einer Todeshexe einzulassen, also wirklich! Wann willst du mit deinem unverantwortlichen Treiben in der menschlichen Welt aufhören, den scheußlichen Lärm aufgeben, den du Musik nennst, und dich nicht mehr vor deinen Pflichten gegenüber deinem Volk drücken …«
    Mac ballte die Hände. »Ich habe mich nicht vor meiner Pflicht gedrückt.«
    »Nein? Dann verrate mir, wie es der Hexe gelingen konnte, so viele Elfen anzugreifen. Vielleicht, weil du nicht dort warst, um sie zu beschützen? Du bist in Europa, Asien, Australien und Amerika herumgetingelt. Wärst du in Annwyn geblieben – oder sogar nur in Schottland –, wo du hingehörst, wäre all das nie geschehen.«
    Gegenwärtig war Mac nicht in der Stimmung, sich diesem Thema zu stellen. Die Ältesten sahen ihn prüfend an, und sein Gesicht glühte. »Wohin ich reise und was ich mache, geht dich nichts an, Mutter.«
    Niniane wedelte mit ihrem schmalen Finger. »Wann begreifst du es endlich, Mac? Der Prinz von Annwyn muss von Annwyn aus herrschen.«
    »Mutter!« Mac biss die Zähne immer fester zusammen. »Können wir bitte beim Wesentlichen bleiben, bei dem Prozess gegen die Frau?«
    Die Sidhe-Königin presste ihre rosigen Lippen zu dünnen, unschönen Linien. »Nun gut. Der Rat wird die Angeklagte befragen.« Sie kniff die Augen zusammen. »Es ist besser, wenn du jetzt gehst, Manannán. Das wird nicht hübsch.«
    Artemis blickte ängstlich von Niniane zu Mac.
    »Nein«, sagte Mac gefährlich ruhig. »Ich bleibe.«
    Klugerweise widersprach Niniane ihm nicht. Sie lehnte sich auf ihrem Thron zurück und wandte sich auffallend laut an Artemis, als würde sie mit einem etwas einfältigen Kleinkind reden.
    »Ich befreie dich jetzt von deinen Fesseln, damit du die Fragen des Rats wahrheitsgetreu und vollständig beantworten kannst. Aber sei gewarnt, Mensch, in der Sidhe-Ratskammerdarf keine Lüge ausgesprochen werden. Solltest du es dennoch versuchen, merken wir es sofort, und auf falsches Zeugnis steht der Tod.« Sie sah kurz zu Mac. »Und du bekommst keine zweite Chance. Hast du mich verstanden?«
    Artemis nickte.
    Nun hob Niniane einen Finger, worauf Artemis einen Würgelaut ausstieß, als hätte sich eine Schlinge um ihren Hals gelockert, und sich die Handgelenke rieb.
    »Also dann. Dein Name, Mensch.«
    »Artemis Alexandria Black«, krächzte sie heiser.
    »Bist du eine Hexe?«
    »Ja. Ich …«
    Auf Ninianes Stirnrunzeln hin verstummte sie. »Du beantwortest nur die Fragen, die dir gestellt werden, Miss Black. Nun. Ich fühle, dass du hauptsächlich menschlich bist. Welches Blut fließt sonst noch in deinen Adern?«
    Mac unterdrückte einen Fluch. Die Befragung zielte in eine für Artemis ungünstige Richtung.
    »Wassernymphe, nordische Riesin, Gestaltwandler«, zählte Artemis auf und schluckte. »Troll …«
    »Und?«, fragte Niniane.
    Artemis’ Stimme schrumpfte zu einem Flüstern. »Dämonen. Mehrere unterschiedliche Arten.«
    Mac wand sich innerlich ob des empörten Raunens der Ratsmitglieder. Briac legte die Hände unter seinem Spitzbart zusammen. Tadc schüttelte angewidert den Kopf, und die drei Schwestern wechselten Blicke, ehe sie wieder geschlossen zu Artemis sahen. Einzig Saraids Miene blieb unverändert.
    Niniane erschauderte vor Ekel. »Mir wird schlecht, wenn ich bedenke, aus welchen Zeugungsakten diese Kreatur hervorging.« Sie betrachtete Artemis prüfend. »Du bist ein ekelhafterBastard. Trägst du überhaupt kein keltisches Blut in dir?«
    Artemis hielt dem Blick der Sidhe-Königin stand. »Nein, keines.«
    »Wenigstens dafür sei den Göttern Dank! Die Vorstellung, dass keltische Magie sich mit Dämonen und Trollen mischt …« Sie wandte sich engeekelt zu Mac. »Ich fasse nicht, dass du mit diesem abscheulichen Ding das Bett geteilt hast.«
    Mac erwiderte ihren Blick frostig, bis seine Mutter sich wieder der Gefangenen widmete. Sosehr es ihm auch widerstrebte, wusste Mac, dass es nur eine einzige Strafe außer Tod oder Gefangenschaft für Artemis’ Verbrechen gab. Und die würde der Rat verhängen. Der Ausflug in Artemis’ Stammbaum war unnötig und vor allem von Nachteil für sie gewesen.
    Am liebsten wollte er auf das Podest springen und sie in die Arme nehmen. Und zu

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