Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
Vom Netzwerk:
ich im Moment nach einer Frau. Einer
menschlichen
Frau.«
    Der Dämon schnaubte. »Lästige Kreaturen sind das, menschliche Frauen. Ich kapier nicht, wieso du hinter einer her bist.« Seine gelben Zähne blitzten. »Nicht, wenn du mich haben kannst.«
    »Vielleicht hast du sie gesehen«, sagte Mac beherrscht. »Nicht besonders groß, lockiges braunes Haar, dunkle Augen, dunkler Teint. Sie muss so vor einer halben Stunde hergekommen sein. Ungewöhnliche Magie. Ihre todes- und lebensmagischen Talente sind gleich stark.«
    »Ach so«, antwortete der Dämon abfällig.
»Die!«
    »Dann hast du sie gesehen?«
    Der Dämon reagierte mit einer weiteren öligen Rauchwolke. Diesmal tauchte er als breitschultriger amerikanischer Cowboy wieder auf. »Worauf du einen lassen kannst. Die hab ich gesehen. Hat wohl jeder hier. Ein heißes Fohlen wie die kann ich schlecht übersehen, was?« Er grinste spöttisch. »Aber du bist ein bisschen zu spät dran. Die ist nach hinten abgetrippelt.«
    »Nach hinten?«
    »In Malachis Privatsuite. Malachi sagt dir ja wohl was, oder?«
    »Ist er der Herrscher hier?«
    Der Dämon schlug sich mit dem großen Hut ans Knie. »Jap, der Sidhe-Bursche hat einen Goldstern gewonnen! Und ob Malachi hier herrscht. Was ein Jammer ist, wenn du mich fragst.«
    Mac unterdrückte seinen Ärger. »Wo genau ist hinten?«
    Der Dämon setzte sich den Hut wieder auf. »Ich sag dir was, Partner. Gib’s auf. Du kommst nie durch die Tür.« Er musterte Mac von oben bis unten. »Lebenszauber sind bei uns einen feuchten Kehricht wert. Hier zählt nur Todesmagie, und von der, mein Sohn, hast du reichlich wenig. Du bist in diesen Breiten so gefährlich wie ein blinder Welpe.«
    »Da sei dir mal nicht so sicher.«
    Der Dämon kam um den Blackjack-Tisch herum. »Sei nicht blöd, Junge. Ich wette, du kannst nicht mal mich abhalten, wenn ich dich über den Tisch beuge und … hmpf!«
    Der Cowboy verstummte mitten im Satz, als Mac ihm die Faust ins Gesicht knallte. Das Wesen löste sich abermals in Rauch auf, so dass Mac nach vorn stolperte, weil er ins Nichts hieb. Rotes Feuerwerk raubte ihm die Sicht und explodierte inseinem Schädel wie Dutzende spitzer Dornen. Ehe er begriff, was geschah, entwich ein Tropfen Lebensessenz aus seiner Seele. Der weiße Funken flog im Zickzackkurs über seinem Kopf wie eine betrunkene Bremse.
    Fluchend wollte Mac danach greifen, fasste jedoch daneben. Der Dämon, der nun wieder seine nackte Frauengestalt angenommen hatte, lachte. Sie öffnete den Mund, ließ eine froschgleiche Zunge hervorschnellen und fing das helle Licht mit der Spitze. Dann sah sie lächelnd zu Mac und leckte sich die Lippen.
    Wut, Ekel und Lust durchfuhren Mac wie ein elektrischer Schlag. Er wollte sich übergeben, dem Dämon ins selbstzufriedene Gesicht boxen, ihn auf den Boden schmeißen und …
    Unmittelbar bevor er sich über den Blackjack-Tisch stürzte, meldete sich sein Verstand zurück. Der widerwärtige Abschaum wollte ihn provozieren, und er fiel drauf herein. Nichts gefiele dem Kotzbrocken besser als ein Angriff von Mac, der ihm noch mehr von seiner Seele bescheren würde. Fluchend hielt Mac sich an der Tischkante fest, dass das polierte Holz knarzte.
    Der Dämon warf den Kopf in den Nacken und kicherte. »Nicht schlecht, Sidhe-Junge, aber du brauchst eine ganze Stange mehr Willenskraft, wenn du nicht willst, dass Malachi dir die Seele auslutscht. Der ist ein übler Mistkerl, wie er im Buche steht. Nach dem Aufruhr im letzten Jahr ist der Meister einer von den ganz Großen in den Dämonenreichen. Dein zarter lebensmagischer Arsch wird keine Sekunde überleben.«
    Sie umfasste ihre Brüste und richtete die Spitze auf seinen Mund. »Ich hätte da eine bessere Idee. Vergiss deine Menschenhure und bleib bei mir. Ich verspreche dir, dass du viel mehr Spaß hast.«
    Mac packte ihre Fliege und drehte sie enger. »Hör zu, mir reißt allmählich der Geduldsfaden. Lass deine Spielchen und sag mir, wo dein Meister ist.«
    Die Dämonin würgte sehr theatralisch, doch ihre Augen glühten rot, und sie wirkte merkwürdig triumphierend. Ihre Hände glitten über Macs Schultern und die Arme hinunter. »Oooh, ich stelle fest, dass du dominanter bist, als ich gedacht hätte. Sicher, dass du nicht spielen willst? Ich lass mich auch von dir fesseln und auspeitschen …«
    Angewidert ließ Mac sie los, als hätte er sich verbrannt. Er verschwendete bloß seine Zeit, denn sie würde ihm rein gar nichts sagen. Ohne ein weiteres Wort

Weitere Kostenlose Bücher