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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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davor gerichtet. Als Mac den Schläger nochmals musterte, entdeckte er Schwachstellen in dessen Dämonenmagie, die er nicht erkannt hatte, bevor er auf seine eigene dunkle Seite zugriff. Er knackte mit den Fingergelenken. Zweifellos könnte er den Kerl ausschalten, dachte er, und war Malachis Gorilla erst aus dem Weg …
    Der Schläger drehte sich um, denn hinter ihm schwang die Tür auf. Macs sorgfältige Pläne lösten sich in Luft auf, als eine Frau aus dem gelblichen Nebelschleier trat.
    Artemis.
    Vor lauter Erleichterung drohten seine Knie nachzugeben. Artemis hatte ihre Army-Jacke nicht mehr an, war ansonsten aber vollständig bekleidet und, soweit Mac sehen konnte, unversehrt. Mac wollte sich ihr gerade zu erkennen geben, da erschien ein Dämon hinter ihr in der Tür, dessen dunkle Energie um seine Schultern und seinen Kopf knisterte. Ein Ewiger. Das konnte nur Malachi sein.
    Der Dämon strahlte die absolute, verführerische Macht des Todes aus. Eine Hand in ihrem Nacken, führte er Artemis links neben sich her. Allein die Art, wie er sie berührte, brachte Macs Blut zum Kochen. Malachi betrachtete Artemis eindeutig als sein Eigentum. Hatte sie sich schon zu seiner Hure gemacht? Hatte sie vor Wonne gestöhnt, während der Dämon seine tödliche Magie in sie ergoss? Mac vernahm ein Knacken und begriff erst mit einiger Verspätung, dass es von seinen Kieferknochen rührte, denn er biss schmerzlich die Zähne zusammen.
    Sämtliche niederen Dämonen wichen vor Malachi und Artemis zur Seite; einige verneigten sich, anderen warfen sich gleich der Länge nach zu Boden. Einer versuchte sogar, Malachis polierte Schuhspitze zu küssen. Seine Unterwerfung wurde mit einem fiesen Fußtritt belohnt.
    Mac drängte sich behutsam durch die Menge hinter ihnen her und wartete auf eine Gelegenheit, sich bemerkbar zu machen. Leider konnte er überhaupt nicht ahnen, ob Artemis froh war, dass er kam, um sie zu befreien. Das war sogar sehr fraglich, denn immerhin war sie freiwillig hergekommen. Also könnte sie ebenso gut wütend sein, wenn er versuchte, sie hier rauszuholen.
    Die beiden verschwanden in einer dichten, stinkenden Rauchwolke, die so undurchsichtig war, dass Mac beinahe mit Malachis Rücken kollidierte, als der Dämon plötzlich stehen blieb. Sie waren am Ende eines schmalen Korridors angekommen, wo Mac gar keinen Ausgang erkennen konnte. Er wich einen Schritt zurück und überlegte. Was ging hier vor?
    Weder Artemis noch der Dämon schienen ihn zu bemerken. Offensichtlich war Macs Blendzauber sehr wirksam. Könnte er auch ein Höllenfeuer anstelle seines üblichen Elfenfeuers zustande bringen? Probeweise streckte er die Finger aus, doch noch ehe er einen Versuch machen konnte, legte Malachi eine Hand flach auf die leere Wand vor sich.
    Im nächsten Moment tauchte dort eine silberne Tür auf, und ein runder Knopf mit einem beleuchteten Pfeil erschien daneben, der nach unten zeigte. Malachi drückte ihn.
    Ein Fahrstuhl?
    Anscheinend schon. Malachi und Artemis standen wartend nebeneinander, Malachis rechte Hand immer noch in Artemis’ Nacken. Sie hielt sich stocksteif und hatte die Arme vor dem Oberkörper verschränkt. Kein einziges Mal sah sie den Dämon rechts von ihr an, sondern starrte nur auf die silberne Tür.
    Jetzt. Mac räusperte sich, ließ seinen Blendzauber fallen und schritt links neben Artemis. »Und? Wo geht’s als Nächstes hin, Süße?«
    So ruckartig, wie Artemis sich zu ihm drehte, fehlte nicht viel, dass Malachi ihr das Genick gebrochen hätte. Sie starrte Mac an, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen – und beide unsäglich hässlich. »
Mac!
Was tust du hier?«
    »Dich retten natürlich. Egal, was für ein Problem du hast, ich kann dir gleich sagen, dass dieser schmierige Dämon ganz gewiss nicht die Lösung ist, Süße.«
    Malachi betrachtete ihn über Artemis’ Kopf hinweg, und die Überraschung in seinem Gesicht wich sogleich tiefer Verärgerung. Seine Finger krallten sich fester in ihren Nacken, dass Artemis zusammenzuckte.
    »Ein Freund von dir?«, fragte der Dämon sie.
    »Nein …«
    »Ja«
, sagte Mac gleichzeitig.
    Artemis bedachte ihn mit einem bitterbösen Blick. »Nein, er ist kein Freund. Verschwinde von hier, Mac.«
    »Kommt nicht in Frage.« Verdammt, die Frau brauchte jemanden, der sie vor sich selbst rettete! Er packte ihren Arm und entwand sie mit einem Ruck Malachis Griff, dessen Hand ins Leere fasste.
    »Du Idiot …«, zischte Artemis.
    »Mund halten«, fiel Mac ihr ins

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