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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Ausgang?
    Es war ein kleiner Hoffnungsschimmer, an den sie sich klammerte, während sie weiterlief. Allmählich wurde das Licht klarer, und mittendrin erschienen die Umrisse einer menschlichen Gestalt.
    Sie kam auf Artemis zu, und vor Schreck erstarrte sie.
    »Malachi!«
    Der Dämon verneigte sich. »Miss Black.«
    »Wo ist Mac?«
    Das Rot in seinen schwarzen Augen funkelte. »Ich will nichts von dem Sidhe hören.«
    Er trat einen Schritt auf sie zu, und mit ihm wurde der Gestank fauler Eier stärker. Artemis widerstand dem Impuls zurückzuweichen.
    »Ich gebe zu, dass es clever von dir war, dir einen unreinen Halbgott zur Seite zu holen.« Beim Lächeln entblößte der Dämon gerade weiße Zähne. »So clever, dass ich dir deine kleine Übertretung vielleicht vergebe, denn der neue Handel verspricht um einiges interessantere Möglichkeiten zu bieten als der letzte.«
    »Wir verhandeln nicht.«
    »Oh doch, das tun wir sehr wohl, meine Teure. Dein unsterblicher Geliebter mag dich an meiner Stelle über den Styx gebracht haben, aber dadurch wird unser Vertrag nicht hinfällig. Du hältst deinen Teil der Abmachung ein. Vor allem jetzt, wo der Sidhe …« Er grinste noch breiter. »… fort ist.«
    Götter!
»Was hast du mit ihm gemacht?«
    Malachi zuckte mit den Schultern. »Ich schlage vor, dass du an dich und dein Vorhaben denkst. Oder hast du deinen Sohn schon vergessen?«
    Artemis war wie erstarrt. »Nein, natürlich nicht.«
    »Dein Beschützer ist nicht mehr da, um dich nach Ptolomaea zu bringen … oder auch nur durch diesen Korridor. Das kann einzig ich.«
    Leider fürchtete sie, dass Malachi recht hatte. Sie rang nach Atem. »Na gut. Falls … falls du mir noch helfen willst, halte ich meinen Teil der Abmachung ein. Sowie mein Sohn sicher in der Menschenwelt ist, werde ich deine Hure.«
    Malachis weiße Zähne blitzten. »Ich bewundere die menschliche Mutterliebe. Sie ist so köstlich … unbequem.«
    »Dann halte du deinen Teil ein. Zeig mir den Weg.«
    »Oh, nicht so hastig, meine Gute. Du bist vor einem Blutvertrag davongelaufen und hast mich vor meinen Untergebenen blamiert. Außerdem hast du meinen Fahrstuhl beschädigt. All das, Miss Black, erfordert eine Neuverhandlung.«
    Artemis hatte einen scheußlichen Geschmack im Mund. »Was für eine Neuverhandlung?«
    »Eine, die dir gewiss zusagen wird. Sie könnte für dich zu einem viel besseren Ausgang führen. Dein Sohn sicher in der Menschenwelt und du sicher bei ihm. Du brauchst dich nicht zu prostituieren.«
    Entgeistert sah sie ihn an. »Du würdest mir helfen und mich mit Sander gehen lassen?«
    »Ja.«
    Bei aller Skepsis regte sich leise Hoffnung in ihr. Die Gefälligkeiten eines Ewigen waren gewöhnlich an einen hohen Preis gebunden.
    »Und was muss ich dafür tun?«
    »Etwas Einfaches, jedenfalls für eine Hexe mit deinen einzigartigen Fähigkeiten.«
    »Sag schon, was.«
    Malachis Augen glühten rot. »Du lieferst mir deinen unsterblichen Geliebten aus.«
    »Ach, dann hast du Mac gar nicht in deiner Gewalt?«, fragte sie verwundert.
    Flammen schossen aus Malachis Fingerspitzen und trafen in den Boden vor Artemis’ Füßen. Erschrocken sprang sie zurück.
    »Das ist unerheblich. Du wirst ihn für mich gefangen nehmen.«
    »Und wie soll ich das anstellen? Ich habe keine Ahnung, wo er ist, genauso wenig wie du. Und selbst wenn ich ihn finde, wie zur Hölle soll ich ihn gefangen nehmen? Mac ist ein Halbgott. Ich bin bloß ein Mensch. Unmöglich kann ich ihn in eine Falle locken.«
    Malachi warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Aber, aber, du hast den großen Manannán mac Lir doch längst eingefangen. Du hast ihn nach Shadowhaven gelockt, in die Hölle. Kein Gott würde einem Menschen hierher folgen, es sei denn der betreffende Mensch hat große Macht über ihn.«
    »Du irrst dich. Ich habe keine Macht über Mac. Gar keine.«
    »Lüg mich nicht an! Zwar maße ich mir nicht an, die ekelhafte lebensmagische Verrücktheit der Menschen verstehen zu wollen, die sie als Liebe bezeichnen, aber ich erkenne sie, wenn ich sie sehe.«
    »Liebe?« Ihr Herz hämmerte wie wild. »Das ist absurd. Mac liebt mich nicht.«
    Gleichzeitig wurde ihr klar, dass sie gefährlich nahe davor war, sich in ihn zu verlieben.
    »Falls Mac Lir dich nicht schon liebt, solltest du besser beten, dass du jene flüchtige Emotion in seiner Unsterblichenseele wecken kannst oder zumindest eine, die der Liebe sehrähnlich ist. Lust reicht wohl schon, würde ich meinen. Er ist

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