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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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verdunkeltes Kino.
    Aus der lauten Deckenlüftung wirbelte heiße Luft, und es stank nach einem schweren, leicht fauligen Parfüm. Mac und sie standen ganz hinten im Kinosaal, vor ihnen Reihen besetzter Plätze.
    Es lief ein Film, besser gesagt: ein Porno. Hart und brutal. Nackte Gestalten, die grotesk kopulierten. Aus den Surround-Sound-Boxen dröhnte eine eklige Mischung aus Stöhnen, Fluchen, Schluchzen und knallenden Peitschen.
    »Ein bisschen überzogen, wenn du mich fragst«, bemerkte Mac.
    Ein bisschen? Der Regisseur hatte sich in die tiefsten Niederungen begeben. Artemis war sprachlos vor Ekel, weshalb sie den Blick von der Leinwand ab und dem Publikum zuwandte. Leider war das kaum besser. Die Toten waren sämtlichst nackt und stöhnten und wanden sich mit den Schauspielern um die Wette. Alle waren sie eindeutig erregt, teils bis zum Wahnsinn. Aber ihre Arme und Beine waren an die Stühle gekettet, so dass ihnen nichts anderes übrigblieb, als hinzusehen.
    Artemis drehte sich der Magen um, und sie glaubte, sie müsste sich übergeben. Eilig drehte sie sich um, denn sie musste hier raus. Weg hier, egal wohin. Selbst der überfüllte Parkplatz war besser.
    Doch die Tür, durch die sie eben reingekommen waren, war verschwunden.
    »Schöner Mist«, murmelte Mac. »Wir können nur weitergehen. Halt den Kopf gesenkt. Das schaffen wir.«
    Er zog sie mit sich einen der Gänge hinunter, und sie folgte ihm blind stolpernd. Ihr war peinlich, wie sehr sie die Szene hier verstörte, denn sie hatte gedacht, sie wäre der Hölle gewachsen. War sie nicht.
    Andererseits war es jetzt zu spät, sich anders zu besinnen.
    Mac hatte den Arm um ihre Schultern gelegt. Seine Berührung erinnerte sie an das, was sie im Fahrstuhl getan hatten. Ihr Liebesakt war im gleichen Maße wunderschön gewesen wie der auf der Riesenleinwand abstoßend.
    »Ruhig, Süße. Ich sehe einen Ausgang.«
    »Wo?«
    »Da hinten. Siehst du das rote Licht neben der Leinwand?«
    »Woher weißt du, dass es der richtige Ausgang ist?«
    »Eigentlich gar nicht«, antwortete er knapp.
    Die Geräusche wurden immer lauter und verstörender, je weiter sie nach vorn kamen. Und mit ihnen wuchs die Hitze sowie die Atmosphäre der schmerzlichen, ungewollten Erregung. Artemis zitterte, während sie versuchte, ihre eigene Reaktion zu ignorieren.
Das ist nicht echt
. Aber das Kribbeln auf ihren Brüsten, ihrem Bauch und ihrem Po fühlte sich echt an. Mac hielt sie fester. Also spürte er es auch.
    Erst als sie nach Luft rang, wurde Artemis bewusst, dass sie mehrere Sekunden lang nicht geatmet hatte. »Ich kann nur an Sex denken.«
    »Ich auch, Süße«, raunte Mac an ihrem Ohr. »Aber das hier dürfte wohl kaum der richtige Zeitpunkt sein … oder der richtige Ort.«
    »Dante hat darüber geschrieben. Die zweite Höllenebeneist den Seelen vorbestimmt, deren Leben nur von Lust gezeichnet war.«
    Das Ausgangsschild hing über ihnen, und darunter waren die Umrisse einer Tür zu erkennen. Mac drückte den breiten Türhebel, und zum Glück öffnete sich die Tür auf Anhieb. Dann schob er Artemis so schnell über die Schwelle, dass sie stolperte. Drinnen richtete sie sich auf und drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie die Tür mit einem lauten Knall wieder zufiel.
    Mac war noch auf der anderen Seite.
    »Nein!« Sie griff nach dem Knauf innen und zog mit aller Kraft. Es war zwecklos. Verzweifelt hämmerte sie mit den Fäusten gegen die Tür. »Mac! Bist du da? Kannst du mich hören?«
    Nichts.
    Sie schleuderte einen Entriegelungszauber gegen die Tür, dann einen Schmelzzauber und schließlich einen Explosionszauber. Ihre Magie bewirkte rein gar nichts. Falls Mac auf der anderen Seite war und hereinzukommen versuchte, konnte sie ihn nicht hören. Nach einer Weile gab sie es auf und sackte resigniert auf den Boden. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Götter! Wie konnte sie die Tür zwischen ihnen zufallen lassen? Blöd, blöd, blöd!
    Was war mit Mac passiert? Und was sollte sie ohne ihn tun?
    Plötzlich bemerkte sie ein Surren und blickte auf. Das Geräusch kam von einem flackernden, fluoreszierenden Licht gleich oberhalb. Ähnliche Lampen zogen sich die ganze Decke des langen Korridors entlang. Langsam stand Artemis auf. Die Wände waren kahl, und der Gang schien vollkommen verlassen. Allerdings konnte sie das Ende nicht sehen.
    Weil sie nirgendwo sonst hin konnte, ging sie weiter. Nachdemsie ein Stück den Flur hinunter war, erkannte sie ein Licht in der Ferne. Ein

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