Geboren in Atlantis
eines dicken Mannes war zu sehen und ein gut gefülltes Bierglas, das er hochhob.
Das Gesicht schimmerte grün, das Bierglas war gefüllt mit gelben Röhren, die den Inhalt markierten. Aus dem Mund drangen in gleichförmigen Intervallen rote Sprechblasen. Der Text wies darauf hin, wie gut es dem Mann schmeckte.
Die Reklame warf ihr Licht auch auf das Dach. Suko huschte schnell an ihr vorbei, um wieder in die schützende Dunkelheit zu gelangen. Die Reklame blieb zurück. Wer immer sie auch eingeschaltet haben mochte, seinen Zweck hatte er damit nicht erreicht, Suko war wieder einmal schneller gewesen.
Aber wohin?
Nach dem dritten Dach blieb er stehen. Die anderen hatten sich bisher nicht gezeigt. Sie schienen auf ihn zu lauem, warteten darauf, dass er in eine Falle lief.
Suko ging vor bis zum Rand. Er schaute nach unten. Im Innenhof bewegte sich nichts. Nur stand er jetzt an einer anderen Stelle und sah gegenüber, wo ebenfalls die Häuser dicht an dicht standen, eine Galerie. Drei Stockwerke besaß das Haus, und es enthielt drei Galerien, für jede Etage eine.
Suko war ziemlich weit entfernt. Auf seine Augen konnte er sich verlassen und auch darauf, dass ihm diese kein Trugbild vorgaukelten, denn auf der untersten Galerie bewegte sich etwas. Waren es die Umrisse der Bandenmitglieder?
Die Distanz war einfach zu groß, um eine genaue, Angabe machen zu können. Wenn Suko etwas in Erfahrung bringen wollte, musste er hinunter, und er machte es wie die Verdammten der Großstadt. Sie hatten überall ihre Hilfsmittel hinterlassen. Über manche Dachränder hinweg schwebten die Balken mit den Rollen, über die Kabel liefen. Da Suko keinen Spezialgürtel besaß, an dem ein Kabel hätte Halt finden können, musste er sich auf die Art verlassen, die auch Tarzan benutzte, als er sich durch den Urwald schwang.
Er nahm das Kabel, wickelte es um seine Handgelenke, vertraute auf Gott und die Rolle, bevor er sich über den Dachrand schwang und dem Innenhof entgegenpendelte.
Die Länge des Seils war genau berechnet und eine Stoppraste eingebaut. Bevor Suko auf den Boden schlagen konnte, rastete der Halter ein, und der Inspektor schwebte über dem Grund. Er erlebte das gleiche wie der Flüchtling, den er beobachtet hatte. Nach wenigen Sekunden gab der Stopper noch einmal nach, so dass Suko bequem und sicher landen konnte.
Geschafft!
Neben ihm klatschte das Kabel zu Boden. Er rechnete, damit, dass er beobachtet worden war und bekam gleich darauf die Bestätigung, denn von der unteren Galerie her hallte ihm eine laute Stimme entgegen.
»Chinese, bleib, wo du bist, denn wir wollen dir etwas zeigen! In deinem Interesse, rühre dich nicht!«
»Okay, was ist es?«
»Warte noch ein paar Sekunden!«
Suko blieb geduckt stehen wie jemand, der auf dem Sprung ist. Er bewegte sich außerdem und schaute um sich, denn er wollte keinesfalls eine böse Überraschung erleben.
Suko war sensibel genug, um zu merken, dass sich die Atmosphäre verdichtet hatte. Er spürte genau, dass in seiner Nähe etwas Böses, Fürchterliches lauerte und er dem Ziel sehr nahe war. Die Stimme hatte ihm gar nicht gefallen. In ihr hatte ihm ein zu großer Triumph mitgeschwungen.
Lange brauchte er nicht zu warten. Auf der unteren Galerie verschwand die Dunkelheit wie weggedampft.
Feuer fauchte auf.
Suko sah sich mit dem flackernden Schein der Flammen konfrontiert. Sie mussten aus irgendwelchen Gefäßen hochsteigen, schufen ein unheimliches, zuckendes Muster aus Schwarz, Rot und Gelb, wurden vom Wind bewegt und warfen ihren tanzenden Widerschein in den Innenhof, der ebenfalls dadurch eine gespenstische, Beleuchtung bekam.
Zwischen den hellen Inseln standen die Gestalten. Suko zählte sie nicht, es waren mehr als ein halbes Dutzend. Jeder trug dunkle Kleidung und hatte ebenfalls das Gesicht schwarz gefärbt. Das einzige Helle waren die Augen, über die ebenfalls der feurige Widerschein flatterhaft tanzte, die Gesichter veränderte, so dass sie fürchterlichen Masken glichen.
»War es das?« rief Suko hinüber.
»Noch nicht, Chinese!«
Suko hatte nicht herausfinden können, wer die Antwort gab, er musste noch abwarten, ob sie ihn nur leimen oder Zeit gewinnen wollten oder ob tatsächlich etwas passierte.
Und es passierte etwas!
Etwa in der Mitte der Galerie öffnete sich eine Tür. Das Rechteck blieb, Suko stellte auch fest, dass es erleuchtet war, wobei in dieses Licht ein Schatten trat.
Nein, nicht einer - zwei waren es!
Der vordere war kleiner als
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