Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wände waren mit dunklen Tüchern bespannt, wobei der Samt schillerte, wenn er bewegt wurde und Falten warf. Auf dem Samt war eine stilisierte Sonne zu sehen. Sie nahm die gesamte Frontseite des Raumes ein.
    An der Decke, und zwar dort, wo sich Wand und Decke trafen, liefen Schienen entlang, an denen kleine Scheinwerfer befestigt waren. Spotlights, die ihre Lichtbalken von verschiedenen Seiten her schräg in die Tiefe schickten, aber den Boden nicht berührten, über ihn hinwegglitten und Kreise auf die anderen schwarzen Tücher an den Wänden malten.
    Hände drückten gegen Sukos Rücken und stießen ihn tiefer in den Raum hinein.
    Etwa in der Mitte packten ihn harte Finger an den Schultern, hielten ihn zurück, dann merkte er, wie kalter Stahl seinen Nacken berührte, und eine heiser klingende Stimme erklärte ihm, was der Mann in der Hand hielt.
    »Es ist eine Axt, Bulle, eine kleine, handliche Axt. Aber verdammt scharf geschliffen! Ich will dir nur sagen, dass Zack ein Freund von mir war.«
    »Ich habe ihn nicht getötet!«
    »Rede keinen Scheiß. Du hast dabei mitgeholfen, dass er umkam. Das weiß ich genau.«
    »Es war euer Götze, der Schwarze Priester!«
    »Was hat der Schwarze Priester getan?« fragte Kosmos, der Sukos letzten Satz gehört hatte. Der Mann mit dem Beil erklärte es ihm.
    »Er hat recht, Jorge, er hat völlig recht. Zack ist durch den Schwarzen Priester gestorben, das aber hat er allein seiner eigenen Dummheit zu verdanken.«
    »Er ist trotzdem schuld.«
    »Nimm das Beil weg, Jorge. Er kann uns nicht entkommen.« Kosmos hatte Sukos Peitsche an sich genommen. In der anderen Hand hielt er noch immer das Ende des Kabels, dessen andere Seite um Lulus Hals strangulierend eng lag.
    »Mir gefällt die Peitsche nicht, Chinese. Das ist keine gewöhnliche.«
    »Siehst du etwas Außergewöhnliches daran? Sie besitzt drei Riemen und einen Griff.«
    »Ja, das sehe ich.« Kosmos ließ die Riemen durch seine Handfläche gleiten und fühlte noch nach. »Das ist kein Leder, Bulle. Nein, das ist kein Leder!«
    Suko hob die Schultern. »Was sollte es sonst sein, Papier etwa?«
    »Fühlt sich an wie Haut!« flüsterte der Mann. »Ja, Menschenhaut!«
    Kosmos wurde sauer. »Rede nicht so einen Mist, Bulle. Verarschen kann ich mich allein.« Er zerrte am Kabel, und das Mädchen gab einen röchelnden Laut ab. »Weißt du, was es ist, Süße?«
    »Nein, nein. Ich kenne die Peitsche nicht. Ich… ich weiß überhaupt nichts.«
    »Mal schauen.« Kosmos drehte sich um. »Nimm die Axt weg, Jorge, und dafür das Kabel. Aber lass es nicht locker, klar.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Kosmos hatte die Hand frei. Die Peitsche behielt er, wechselte sie in die Rechte. Dann baute er sich vor Suko auf, ließ die Riemen wippen. Die beiden starrten sich an. Suko erkannte den Glanz in Kosmos' Augen, der ihm überhaupt nicht gefiel. Seine Pupillen sahen aus, als hätte jemand Eis über sie gelegt. Sie besaßen den Glanz eines Fanatikers, was immer schlecht war.
    »Woher hast du die Peitsche?«
    »Sie wurde mir geschenkt.«
    »Von wem?«
    »Du wirst ihn nicht kennen.«
    Kosmos schlug zu. Allein seiner Handbewegung war anzumerken, dass er mit einer Peitsche umgehen konnte.
    Die Riemen fächerten vor Sukos Gesicht auseinander. Zwei trafen seine Schultern, der mittlere erwischte ihn mitten im Gesicht. Wäre Suko ein Dämon gewesen, wäre es jetzt mit ihm vorbei, so aber blieb er stehen, spürte den scharfen Schmerz auf der Haut, verzog aber keine Miene, was Kosmos wiederum ärgerte.
    »Ein harter Bulle, wie? Vor mir steht ein harter Bulle.« Er lachte und ließ seine Handfläche auf Sukos Wange klatschen. »Aber dich bekommen wir weich, keine Sorge.«
    »Ich wollte mich über andere Dinge mit dir unterhalten«, erklärte der Inspektor.
    »Ach ja? Was denn?«
    »Über den Schwarzen Priester und Atlantis. Ich finde, beide sind ein Thema wert.«
    »Warum?«
    »Vielleicht kenne ich etwas davon.«
    »Die Schwarzen Priester kenne nur ich.«
    Suko lächelte. »Du solltest nicht so überheblich sein. Ich weiß zum Beispiel, dass sie sich auch in Kraken verwandeln können. Ich habe einen Schwarzen Priester hier gesehen und kann mir gut vorstellen, dass er jetzt zu einem Kraken geworden ist.«
    »Und wo soll er dann sein?«
    »Im Innenhof!«
    Kosmos blickte Suko an, »Ganz schön schlau, Bulle, wirklich. Du weißt tatsächlich etwas. Deshalb stellst du auch eine große Gefahr für uns dar. Wir wollen zum Beispiel nicht, dass einiges zu

Weitere Kostenlose Bücher