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Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon viele Bullen versucht, mich einzuschüchtern. Du bist nicht der erste, Chinese, und es interessiert mich einen Dreck. Jetzt komm her. Schön langsam, denn du sollst mich noch besser kennen lernen.«
    Suko wollte die Lage nicht verschärfen. Ohne dass es ihm gesagt worden wäre, spreizte er die Arme ab und ging auf die Galerie zu. Die Verdammten der Großstadt herrschten tatsächlich hier im Viertel. Ihr Auftritt hatte alle anderen Bewohner in den Häusern und Wohnungen gelassen. Es traute sich niemand an ein Fenster. Kosmos und seine Leute hatten alles im Griff.
    Suko überkam der Eindruck, auf eine Bühne zuzugehen. So und nicht anders wirkte die von verschiedenen Feuern beleuchtete Galerie, auf der die Akteure wie Puppen standen und auf das Zeichen eines Regisseurs warteten, um eingreifen zu können.
    Suko konzentrierte sich auf Lulus Gesicht. Schon bald konnte er erkennen, dass sie geschlagen worden war. Die Schrammen auf der Haut waren einfach nicht zu übersehen.
    In ihren Augen tanzte der Fackelschein. Auch er schaffte es nicht, den ängstlichen Ausdruck zu entfernen. Hinzu kam das verdammte Kabel. Es lag wie der hart zusammengerollte Körper einer schwarzen Schlange um ihren hellen Hals.
    »Sie wollte fliehen, Bulle, aber wir waren schneller, viel schneller. Da haben wir sie gestoppt.« Kosmos lachte.
    Suko verzog keine Miene. Inzwischen war er so nahe an den Anführer herangekommen, dass er ihn erkennen konnte und zugeben musste, von einem ersten Eindruck nicht enttäuscht zu sein. Kosmos besaß tatsächlich lange, fast weißblonde, Haare, die seinen Kopf umflatterten und bis über die Schultern reichten. Er hatte ein scharfgeschnittenes Gesicht mit einem verwegenen Ausdruck. Wie er aussah, hätte er auch in einem Film mitspielen können, als der kalte Bösewicht. Ein schwarzes Band hielt die Haare über der Stirn zusammen, und er trug helle Kleidung, eine enge Hose, eine enge Jacke, wobei für Suko nicht erkennbar war, ob es sich um Leder handelte. Irgendwelchen Schmuck hatte er nicht angelegt, dieser Mann wirkte auch so. Suko musste zugeben, dass er eine Aura besaß, die auf bestimmte Menschen sicherlich nicht ohne Wirkung blieb. Vor der Galerie blieb er stehen. Die Hitze der Feuer streifte ihn, als wollte sie sein Gesicht zum Glühen bringen. Suko wartete auf den entsprechenden Befehl, sah das Nicken des Anführers und nahm dies als Aufforderung hin. Er kletterte hoch.
    Augenblicklich bewegten sich die anderen Typen. Sie rahmten ihn sofort ein.
    Als Suko auf der Galerie stand, sah er auch, dass es Pech war, das brannte. Es klebte an langen Holzstäben, die in mit Sand gefüllten Fässern standen.
    Lulu wollte etwas sagen, doch das Mädchen bekam den Mund nicht auf. Suko lächelte sie an, als er leise sagte: »Keine Sorge, es wird schon alles gut enden.«
    »Bullengerede«, sagte Kosmos, »reines Bullengerede.« Dann wandte er sich an einen seiner Freunde. »Schau mal nach, was der Chink in seinem Gürtel stecken hat.«
    Die Peitsche wurde Suko herausgerissen. Ein jeder bekam wohl große Augen, weil sich niemand einen Reim darauf machen konnte.
    »Was ist das?«
    »Eine Peitsche!«
    »Und?«
    Suko hob die Schultern. »Ich brauche sie manchmal. Das ist alles.«
    Kosmos kicherte. »Ein kleiner Perverser, wie?«
    »Sind wir das nicht alle?«
    Kosmos schüttelte den Kopf. »Geh«, befahl er, »geh an mir vorbei durch die Tür. Ich bin heute sehr guter Laune und werde dir alles zeigen. Du sollst unser kleines Geheimnis erfahren. Du sollst sehen, wie stark wir sind und welche Helfer wir besitzen, das kann ich dir versprechen!«
    Suko bekam keine Chance zur Flucht. Die dunkel gekleideten jungen Typen blieben dicht bei ihm, und sie waren bewaffnet, allerdings nicht mit Pistolen oder Revolvern.
    Der Inspektor entdeckte mehr archaische Waffen bei ihnen. Messer, Knüppel, die mit Widerhaken bestückt waren, auch gefährliche Ketten. Das alles gehörte dazu.
    Er roch sie auch. Sie sonderten einen Geruch ab, der ihm überhaupt nicht gefiel. Nach Schweiß, nach Asche, Schmutz, und alles zusammen stank nach Verfall.
    Die Türschwelle stand einige Zentimeter hoch, und Suko stolperte über sie hinweg in eine Wohnung hinein, die er in diesem Viertel nicht vermutet hätte. Allein von der Größe her wunderte er sich, denn sie bestand fast nur aus einem Raum.
    Man musste Wände eingeschlagen haben, um aus mehreren Zimmern eines zu machen. Und der Raum reichte aus, um als Hauptquartier der Verdammten zu gelten.
    Seine

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