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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verloren.
    Mit lässigen Schritten näherte sich Cord Cluny. Er sah sich als Sieger und fühlte sich auch so. Seine Haltung drückte das alles aus. Überheblicher konnte niemand wirken.
    Er blieb in der offenen Tür stehen, nickte Bill zu und ging dann auf ihn zu, während Cigam mit Johnny im Bootshaus zurückblieb.
    Cluny hatte seinen Spaß, denn er sagte: »Vater und Sohn, wie schön. Daran hätte ich nicht mal im Traum gedacht. Bill Conolly, der bekannte Reporter, der jetzt wie ein Stück Mist vor mir liegt. Der seine Nase in vieles reinstecken mußte.« Er kicherte. »Aber jetzt ist es vorbei mit dem großen Schnüffler. Hier kommst du ebensowenig lebend weg wie dein Sprößling. Auch er hat die fatale Eigenschaft, seine Nase in Dinge zu stecken, die ihn nichts angehen. Irgendwann kriegt eben jeder das, was ihm zusteht.« Cluny bückte sich und hob Bills Waffe auf. Der Reporter mußte zuschauen, und das traf ihn noch mehr. Er sah seine letzte Chance entschwinden.
    Cord richtete sich auf. Dann zielte er grinsend auf den liegenden Bill. »Ich überlege noch, wie ich dich umbringen soll. Ich kann es mit Kugeln tun, ich kann dich aber auch meinem Freund überlassen. Das muß ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Doch eines steht fest, Mr. Conolly. Zuerst stirbt dein Sprößling, und du wirst dabei zuschauen müssen.«
    »Junge, mach dich nicht unglücklich.«
    »Ja, Daddy!«
    »Hör auf zu spotten.« Bill sprach weiter, obwohl ihm jedes Wort schwerfiel. »Du hast keinen Vater mehr, Cord. Keinen Vater und auch keine Mutter. Das ist vorbei. Cigam hat sie getötet, und er wird auch dich vernichten, das schwöre ich dir.«
    »Das weiß ich alles.«
    Bill schloß die Augen. Er war darüber geschockt, daß ein noch junger Mensch oder ein Mensch überhaupt so aalglatt und eiskalt über den Tod seiner Eltern hinwegging. Cord hatte kein Gewissen mehr. Davon ging Bill Conolly aus. Es war ihm einfach genommen worden. Cigam mußte dafür gesorgt haben.
    »Sonst noch was?«
    »Nein, Cord, schon gut. Nur dies noch. Auch du bist nicht allmächtig. Davon mußt du immer ausgehen.«
    »Das weiß ich längst. Aber mir steht jemand zur Seite, der allmächtig ist.«
    Darauf konnte Bill nichts mehr sagen. Cord Cluny war nicht zu belehren. Der wollte, daß es weiterging, denn er wandte sich an das Geschöpf der Hölle.
    »Los, komm zu uns. Mach es bei ihm so wie du es auch mit dieser Fatima getan hast. Zerreiße ihn. Laß seinen Vater zuschauen. Komm zu uns nach draußen.«
    Cigam gehorchte augenblicklich. Er schleifte den starren Johnny nicht nur mit sich, er zerrte ihn auch hoch, so daß seine Füße beinahe durch die Luft streiften.
    Vater und Sohn schauten sich an.
    Bill wußte nicht, was Johnny dachte. Sein Gesicht war so starr geworden. Er schien nicht mehr zu denken und auch nichts mehr zu spüren. Er hatte innerlich abgeschaltet. Irgendein Mechanismus mußte da in Gang gesetzt worden sein.
    Der Blick war so anders geworden. Er traf zwar Bills Gesicht, trotzdem glitt er hindurch.
    Cigam stellte ihn wieder auf die Füße. So hart, daß Bill das Geräusch auf den Planken hörte..
    »Ja!« flüsterte Cord. »Das ist gut. Das ist sogar wunderbar. Jetzt sind wir alle zusammen. Los, pack ihn!«
    Auch mit der anderen Hand griff Cigam zu.
    Bill Conolly wußte nicht mehr, was er denken sollte. Er schrie so laut er konnte. Tatsächlich verließ nur ein verzweifelt klingendes Stöhnen seinen Mund.
    Johnny sagte nichts.
    Er hatte den Kopf angehoben. Er schaute Cigam mit leerem Blick an und wirkte schon jetzt wie tot.
    Da hörten sie das Rauschen über sich.
    Und eine Sekunde später sahen sie den Schatten!
    Suko und ich waren nicht erst zum Rover gelaufen, um von dort zu starten. Vielleicht wären wir schneller gewesen, vielleicht auch nicht. Uns beide trieb das Wissen an, daß wir zu spät kommen würden. Wir glaubten nicht, daß Mallmann gelogen hatte. So etwas hatte er nicht nötig. Er brauchte nicht mit irgendwelchen Bluffs zu arbeiten.
    So schnell wie möglich rannten wir über den feuchten und etwas seifigen Untergrund. Die leeren Kähne huschten an uns vorbei wie kompakte Schatten. Wir hörten das Rauschen des Flusses nicht mehr, denn das einzige Rauschen nahmen wir in unseren Ohren wahr.
    Dann sahen wir das Bootshaus!
    Es stand erhöht. Auf Stelzen erbaut. Zumindest zum Wasser hin. Wir hörten auch einen Schuß. Er klang gedämpft, als hätte jemand eine Kugel in ein Kissen gefeuert.
    Ob es ein Todesschuß gewesen war,

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