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Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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solange sie ihn anschaute, vergaß sie, dass nichts als eine dünne Scheibe aus Plexiglas zwischen ihr und dem Himmel lag.
    Als er eine Braue hob, um ihr zu raten, ja tapfer zu sein, hob sie den Blick. Über ihnen schwebte die Kuppel des Himmels wie schwarzer Samt, der mit Diamanten besetzt war, durchzogen von dem schimmernden Band der Milchstraße.
    Der Blick ins Weltall flößte ihr Ehrfurcht ein, erschreckte und erinnerte sie, wie unbedeutend sie doch waren, wie verwundbar und unglaublich einzigartig.
    Lydia hätte ihre Empfindungen mit Kalil gerne geteilt. Doch für ihn war sie ja nicht das Mädchen an der Kasse des Supermarkts, mit dem jedermann flirtete. Nicht Lydia Young, die ein ernsthaftes Problem hatte, von der Erde abzuheben. Für ihn war sie Lady Rose, die mit einem überraschenden Kuss ebenso gelassen und heiter umgehen konnte wie mit anderen kleinen Ungereimtheiten des Tages.
    Nein, mit Kalil durfte sie sich nicht austauschen. Deshalb betrachtete sie den Himmel und schaute sich so angestrengt nach Sternbildern um, bis ihr die Augen tränten.
    Irgendwann stieß Kal sie sanft an und zeigte nach unten. Sie sah verstreute Lichter, beleuchtete Boote, die in einer weiten Bucht vor Anker lagen.
    Der Helikopter verlor an Höhe. Lydia erkannte Gewölbe und Bögen von mehreren fremdartig aussehenden Gebäuden. Dahinter lag ein schwarzes Bergmassiv.
    Mehr als Luxus hatte sie von Bab el Sama nicht erwartet. Doch was sie jetzt sah, kam ihr märchenhaft schön vor. Sie konnte kaum die Landung abwarteten. Danach bedankte sie sich beim Piloten und ließ sich von Kalil beim Aussteigen helfen.
    Kaum hatte sie festen Boden unter den Füßen, schaute sie sich aufgeregt um und vergaß wieder, dass Lady Rose eine vornehme und zurückhaltende Frau war. Lydia entfuhr ein Ausruf des Entzückens. Aber vielleicht hätte Rose auch keine Worte gefunden, die auf das passten, was sie hier erwartete.
    Statt zu dem offenen Jeep zu gehen, der für sie bereitstand, lief sie zum Ende des Landeplatzes, um über die vom Mond beschienene Bucht zu schauen. Wie herrlich, frische Luft zu atmen, die nach Salz roch, nach Meer, feuchtem Sand und nach etwas Schwerem, Süßem, das sie nicht kannte.
    Es war noch immer dunkel, doch bis zum Strand hinunter schienen Lichter durch alte Bäume hindurch.
    „So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen“, sagte sie, als Kal sich zu ihr gesellte. „Ich habe Sand erwartet, Wüste, aber nicht dieses Grün.“
    „Hier herrscht ein besonderes Mikroklima. Als der Vater von Scheich Jamal vor fünfzig Jahren den Thron bestieg, ließ er die Bäume anpflanzen.“
    „Und was ist das für ein eigenartiger Duft?“
    „Jasmin.“ Er ging zu einem Busch, brach einen Zweig ab und reichte ihn ihr mit einer Verbeugung. „Willkommen in Bab el Sama, Lady Rose.“

5. KAPITEL
    Lydia bedankte sich für den Zweig voller kleiner weißer Blüten. Ihr war nicht entgangen, dass Kal sie wieder mit Lady angesprochen hatte.
    Das war gut so. Geradezu perfekt.
    Über den Kuss konnte sie hinwegsehen, weil er notwendig gewesen war, doch Kal sollte nicht denken, dass Lady Rose ihm weitere Freiheiten erlaubte.
    „Das Gepäck ist eingeladen. Der Pilot kann nicht eher abfliegen, bis wir den Platz geräumt haben. Sind Sie bereit?“
    Das war der alte Ton, den er angeschlagen hatte, bevor er begann, mit ihr zu flirten. Bevor sie begonnen hatte, ihn zu ermutigen.
    Sie wandte sich nach dem Jeep um, neben dem ein weiß gekleideter Chauffeur wartete. Doch sie verspürte keine Lust, sich schon wieder in ein Fahrzeug zu setzen.
    „Ist es weit?“, fragte sie. „Ich würde mir gerne die Beine vertreten.“
    Er sprach mit dem Fahrer. Der schüttelte den Kopf und deutete auf einen Weg, der zwischen die Bäume hindurch führte. Obwohl er mit den Verhältnissen des Landes vertraut war, zweifelte sie nun daran, dass Kalil schon einmal in Bab el Sama gewesen war.
    Sie konnte sich wenig darunter vorstellen, was es hieß, am Hof des Emirs in Ungnade gefallen zu sein. Wie altmodisch sich das anhörte!
    Was hatte seine Familie sich zu Schulden kommen lassen? War es so schlimm, dass Kal bisher noch nie in das Sommerdomizil seines Cousins eingeladen worden war?
    „Es gibt einen Weg durch die Gärten“, sagte Kal. „Sind Sie warm genug angezogen für einen Fußmarsch?“
    „Sie machen Scherze.“
    Im Vergleich zu London im Dezember fühlte sich die Luft köstlich mild an. An Kals gerunzelter Stirn merkte sie, dass ihre Antwort nicht die einer Lady

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