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Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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Begrüßung erheben wollte, bedeutete sie ihm mit einer Geste sitzenzubleiben, schnallte sich rasch an und legte die Hände außerhalb seiner Reichweite in den Schoß. Danach würdigte sie ihn keines Blickes mehr, sondern schaute aus dem Fenster.
    Unter ihnen lagen das Meer und die Küste, gesäumt von Lichtern, die auf dem Wasser schimmerten.
    „Die Landung macht Ihnen nichts aus?“, fragte Kalil.
    Aus Höflichkeit schaute sie ihn an und bereute es sofort. Im gepflegten Zustand hatte dieser Mann ihr schon weiche Knie gemacht. Wie gut, dass sie jetzt saß. Denn unrasiert, ohne Krawatte und übermüdet sah er geradezu umwerfend aus. Wie konnte ein Mensch nach einem achtstündigen Flug derart attraktiv und sexy aussehen!
    Rasch wandte sie sich wieder ab. Sie flogen die Hauptstadt Rumaillah an. Zwischen den Lichtern ließen sich schon Straßen erkennen, auch einzelne Gebäude. Eines mit einer erleuchteten Kuppel war umgeben von einer hohen Mauer, die sich schützend und abschirmend um einen Hügel zog.
    „Was ist das?“, fragte sie.
    Kal legte die Hand auf ihre Sessellehne und beugte sich herüber, um aus dem Fenster sehen zu können.
    „Die Palastanlage des Emirs.“
    „Die ist aber groß!“
    „Anders als beim Buckingham Palace befindet sich dort nicht alles unter einem Dach“, erklärte Kalil. „Der Palast des Emirs besteht nicht nur aus einem Gebäude, sondern aus Gärten, Palästen für seine Ehefrauen, seine Kinder und deren Familien. Die Amtsräume sind dort und die majlis , Versammlungsräume, wohin das Volk gehen kann, um den Emir zu sehen, zu sprechen, um Hilfe zu bitten, Fürsprache zu halten oder Widerspruch einzulegen.“
    „Hört sich an, als sei der Herrscher zugänglich.“
    „Nicht mehr so wie in früheren Zeiten.“ Sein Ton klang irritierend scharf. „Unser Weg aus der Wüste war lang.“
    Unser Weg?
    Obwohl seine Familie ausgeschlossen worden war, fühlte er sich offenbar zugehörig. Sie hätte gern mehr darüber gewusst. Doch es hatte keinen Sinn zu fragen. Er würde erst reden, wenn er es wollte.
    „Im Prinzip kann sich aber jeder an den Herrscher wenden?“
    „Ja, im Prinzip“, sagte er spöttisch.
    Offenbar gab es da etwas, das ihn ärgerte.
    „Sie erwähnten die Ehefrauen. Wie viele hat der Mann?“
    „Der Emir? Nur eine. Die Sitte, mehrere Frauen zu nehmen, begann, als Männer die Witwen und Kinder ihrer im Krieg getöteten Brüder zu sich nahmen und versorgten. Heutzutage kommt das kaum noch vor.“ Er verzog die Lippen, sodass man es mit einem Lächeln hätte verwechseln können. „Meine Familie ist nicht typisch.“
    „Und selbst Ihre männlichen Verwandten nehmen sich immer nur eine Frau zurzeit“, sagte sie mit wohlmeinendem Spott.
    „Was die Ehefrauen angeht zumindest.“
    „Und wie halten Sie es, Kal?“
    „Sie meinen, wie viele Frauen ich habe?“ Diesmal lächelte er tatsächlich. „Noch keine. Ich bin Spätentwickler.“
    Das bezweifelte sie sehr.
    In diesem Moment tauchten die Lichter der Landebahn auf, und bald darauf setzte das Flugzeug auf.
    Bevor sie ausstiegen, besuchte Lydia das Cockpit, um sich bei der Crew für den angenehmen Flug zu bedanken. Als die feuchtwarme Luft sie schließlich draußen umhüllte, war ihr Gepäck schon in den wartenden Hubschrauber geladen worden.
    „Bereit?“, fragte Kal.
    Sie schluckte und nickte stumm.
    Was für ein Leichtsinn es gewesen war, sich für den Helikopter zu entscheiden, sah sie erst jetzt ein. Neben dem Jet wirkte er klein und zerbrechlich. Sie biss die Zähne zusammen, aus Angst, sie könnten klappern wie Kastagnetten.
    Kal spürte wohl trotzdem ihre Angst. „Noch ist Gelegenheit, sich anders zu entscheiden, Rose.“
    Nein, so zimperlich wollte sie nicht sein. Deshalb schüttelte sie wild entschlossen den Kopf, ließ es aber zu, dass er seine Hand zwischen ihre Schulterblätter legte und sie sanft vorwärts schob, bis sie endlich im Hubschrauber saß.
    Dann wechselte er ein paar Worte mit dem Piloten. Wegen des Krachs verstand sie nicht einmal, in welcher Sprache.
    Kal fragte diesmal nicht, ob er ihr helfen dürfe, sondern nahm ihr die Gurte aus der Hand und schnallte sie an. Dann setzte er ihr Kopfhörer auf. Sofort wurde der Lärm erträglich, und sie vernahm die Stimme des Piloten.
    „Okay“, sagte Kal. Das hörte sie zwar nicht, las es aber von seinen Lippen ab. Sie war einmal von ihrem Chef zu einem Kurs geschickt worden und hatte es dort ganz gut gelernt.
    Als sie nickte, schnallte er sich an und

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