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Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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Titel, Scheich?“, fragte sie selbstsicher. „Ihr Großvater wollte Emir werden.“
    Nun betrachtete Kal sie gründlicher. „Sie kennen ihn?“
    „Ja, als Jungen, als jungen Mann, aus der Zeit, in der er noch keine dummen Sachen gemacht hatte.“
    Diese Alte war der erste Mensch in Ramal Hamrah, der zugab, dass es seinen Großvater überhaupt gab. Er setzte sich zu ihr auf den Boden, kreuzte seine Beine und achtete darauf, ihr nicht beleidigend die Fußsohlen entgegenzustrecken.
    „Sie kennen ihn von hier?“
    „Von hier, aus Rumailllah, aus Umm al Sama. Er war wild und eigensinnig.“ Sie schüttelte den Kopf. „Dickköpfig wie sein Vater. Was er sagte, galt für immer.“ Sie rieb die Handflächen gegeneinander. Eine Geste, die er schon oft gesehen hatte. Sie bedeutete Schluss der Debatte. „Die beiden waren stur und unnachgiebig.“ Sie schob den Kopf vor wie ein Vogel und betrachtete ihn genau. „Sie sehen ihm ähnlich. Nur der Bart fehlt. Ein Mann sollte einen Bart tragen.“
    Er strich sich mit der Hand über das raue Kinn. Sollte er wieder aufhören, sich zu rasieren? Wenn er bartlos war wie die meisten Männer im Westen, würde ihm der Emir das bestimmt vorwerfen.
    „Mein Großvater trägt keinen Bart mehr“, sagte er. Schon die erste Chemotherapie hatte ihm das Haar geraubt. Nichts hatte den alten Mann so geschmerzt wie der Verlust des Symbols seiner Männlichkeit. Aus Solidarität hatte Kalil damals zum Rasierer gegriffen und seinen eigenen Bart entfernt. Inzwischen hatte er sich daran gewöhnt, dass er fehlte.
    „Man sagt, dass er bald stirbt“, murmelte die alte Frau.
    „Er ist immer noch dickköpfig und wird nicht eher diese Welt verlassen, bis er nach Hause zurückkehren darf.“
    Sie nickte und tätschelte seine Hand. „Auch Sie sind dickköpfig. Sie werden ihn nach Hause bringen. So ist es bestimmt.“
    „Wer sind Sie?“, wollte er wissen.
    „Ich bin Dena. Dort draußen bin ich gefunden worden.“ Sie machte eine elegante Handbewegung, die goldenen Armreifen an ihrem Gelenk klimperten. „Ihre Urgroßmutter hat mich in ihr Haus aufgenommen, mich zu ihrer Tochter gemacht.“
    Wie furchtbar! Diese Frau war die Adoptivtochter der Khatib, und er hatte mit ihr wie mit einer Dienerin gesprochen. Aber warum saß sie so bescheiden vor der Schlafzimmertür von Rose?
    Er war mit den Erzählungen seines Großvaters aufgewachsen, hatte die Familiengeschichte erforscht und die des Landes, auch die Sprache gelernt, die sein Vater noch sprach. Und doch gab es so vieles, das er nicht wusste.
    Deshalb erhob er sich rasch, verbeugte sich und sagte: „Ich bitte um Vergebung, sitti. “
    „Du hast auch seinen Charme“, sagte sie und lächelte. „Wenn du ihn sprichst, sag deinem Großvater, dass seine Schwester sich mit Zärtlichkeit an ihn erinnert.“ Dann winkte sie ihn davon. „Geh jetzt! Ich möchte hier Wache halten, solange deine Lady schläft.“
    Seine Lady?

6. KAPITEL
    Lydia kam langsam zu Bewusstsein. Sie spürte die seidigen Laken und das wohlig weiche Kissen, drehte sich um und schlief weiter.
    Irgendwann fiel helles Licht auf ihre Lider und weckte sie. Sie blinzelte. Es fiel durch geschnitzte hölzerne Fensterläden und tanzte an der weißen Wand.
    Nun schlug sie die Augen auf und sah den Fußboden aus kleinen grün und blau schimmernden Fliesen. Sie drehte sich auf den Rücken und schaute gegen eine hohe Decke aus Zedernholz.
    Es war also wahr und kein Traum.
    „Ich bin in Bab el Sama“, sagte sie laut. Das Tor zum Himmel.
    „Sind sie wach, sitti ?“
    Mit einem Ruck setzte sie sich auf. Auf dem Boden vor der mit Schnitzereien verzierten Flügeltür saß eine Frau im Schneidersitz, Körper und Haar verhüllt von einem schwarzen Gewand.
    Sie erhob sich mit ungewöhnlicher Anmut und neigte den Kopf. „Ich bin Dena, sitti . Prinzessin Lucy hat mich angerufen und gebeten, für Ihr Wohlbefinden zu sorgen.“
    Ob Rose sich das Alleinsein so vorgestellt hatte?
    Lydia schlug das Laken beiseite und zog es gleich wieder über sich, als sie merkte, dass sie nackt war.
    Wie sie hergekommen war, wusste sie nicht. Sie erinnerte sich nur noch an den Sonnenaufgang, an einen bequemen Sessel und den Duft von frischem Gebäck.
    „Bin Zaki hat sie hergetragen, sitti . Dann haben wir es Ihnen bequem gemacht.“
    Wer verbarg sich hinter diesem mysteriösen Wir?
    Nun hielt die Frau ihr ein Gewand entgegen und ließ sie in die Ärmel schlüpfen, wohl, damit sie nicht nackt aufstehen musste. Der Stoff

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