Geborgen in den Armen des Scheichs
sie sich dafür, dem Wind entgegenzugehen, und wünschte sich, Kal wäre bei ihr.
Bis zu diesem Moment war es Kal meist gelungen, das, was er die natürliche Reaktion eines gesunden Mannes auf eine schöne und anziehende Frau nannte, unter Kontrolle zu halten. Zumindest, seit er älter geworden und seiner Ziele bewusst geworden war, hatte er es recht einfach gefunden, sich von Begierde nicht überrumpeln zu lassen.
Dass ihn mit seinen dreiunddreißig Jahren ausgerechnet Lady Rose Napier aus der Bahn warf, hatte er für eine Laune des Schicksals gehalten.
Diese Überzeugung löste sich in nichts auf, als Rose am Strand aus seinem Blickfeld verschwand.
Lydia wanderte am Strand entlang und suchte in der Bucht nach Hinweisen auf Fotografen, die sie beobachteten und Fotos von ihr schossen.
Obwohl sie keine fand, machte sie sich auf den Rückweg. Aus Sorge, dass man sie bereits vermisste.
Auf der untersten Stufe der Treppe fand sie Buch und Handy unberührt. Hier zumindest hatte man nicht nach ihr gesucht. Doch wo war der Kaftan geblieben? Er hing nicht mehr an dem Ast. Sie schlüpfte in die Riemchensandaletten und machte sich auf die Suche. Vielleicht war er fortgeweht worden.
Da wurde sie ohne Vorwarnung von hinten um die Taille gepackt, angehoben und gegen einen männlichen Körper gedrückt. Sie strampelte mit den Beinen, boxte gegen die Arme, die sie hielten, benutzte die Muschelschale als Waffe und schrie. Sofort legte sich eine große Hand auf ihren Mund.
„Suchen Sie etwas Lady Rose?“
Sie rührte sich nicht mehr. Kal? Das musste Kal sein.
Er nahm sofort die Hand von ihrem Mund. Doch sie merkte, dass er wütend auf sie war. „Wollten Sie nicht zum Angeln gehen?“, fragte sie, um ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen.
„Und Sie? Wollten Sie sich nicht mit einem guten Buch an den Pool legen?“
Er setzte sie ab, und sie drehte sich widerwillig zu ihm um.
„Das will ich noch immer. Ich habe nur einen Umweg gemacht.
„Um den lauernden Paparazzi Stoff für die Titelseiten zu liefern?“
Instinktiv schaute sie sich nach ihrem Handy um. „Haben Sie die Nachrichten an mich gelesen?“, fragte sie in scharfem Ton.
„Das war nicht nötig. Sie haben mir alles gesagt, was ich wissen muss.
„Nein …“
„Was ist los, Rose? Sind sie süchtig nach Publicity? Ertragen Sie keine Woche ohne Blitzlichter und Fotos in den Zeitungen?“
Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
Er fühlte sich betrogen und war verärgert darüber. Das verstand sie. Doch er hatte ihr offenbar nachspioniert.
Sie hob abwehrend die Hand. „Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Darf ich nun meinen Kaftan wiederhaben?“
Als er den Arm hob, um ihn von dort herunterzuholen, wo er ihn versteckt hatte, entdeckte sie die blutende Schnittwunde, die sie ihm mit der Muschelschale zugefügt hatte.
Wie einen heißen Stein ließ sie sie fallen, streckte die Hand nach ihm aus und zuckte wieder zurück.
„Ich habe Ihnen wehgetan“, sagte sie hilflos.
Er bedachte die Wunde nur mit einem kurzen Blick. „Das ist nicht so schlimm.“
„Mag sein, aber die Stelle muss desinfiziert werden.“ Sie rannte voraus die Treppen hinauf. „Muscheln enthalten Bakterien. Sie können böse Entzündungen verursachen.“
„Stimmt das?“
„Ja, natürlich. Ich bin in Erster Hilfe ausgebildet.“ Sie drehte sich um und winkte ihn näher. „Beeilen Sie sich!“
Widerwillig warf er sich den Kaftan, den sie vollkommen vergessen hatte, über die Schulter, bückte sich nach ihrem Buch und dem Handy und fügte im Gehen ihre Nummer in seines ein und seine Nummer in ihres.
Sie führte ihn in das Bad, das zu dem Schlafzimmer gehörte, wohin er sie vor einigen Stunden getragen hatte.
„Ich habe meine Handynummer in Ihr Telefon eingegeben“, sagte er. „Vielleicht brauchen Sie die einmal.“
Sie verdrehte die Augen. „Setzen Sie sich.“
Er gehorchte und ließ sich auf einer gepolsterten Bank nieder, während sie eine Schachtel mit Verbandszeug aus dem Schrank nahm und nach einem Desinfektionsmittel suchte.
„Warum haben Sie das getan?“, fragte er, als sie sich über seinen Arm beugte und den Schnitt reinigte.
„Sie sind glimpflich davongekommen. Ich habe nämlich einen Selbstverteidigungskurs gemacht. Ihr Glück, dass ich keine High Heels anhatte.“
„Ich meinte nicht Ihren Versuch, mir den Arm abzuhacken. Ich möchte wissen, warum sie für diesen Fotografen einen Striptease gemacht haben?“
„Was soll ich gemacht
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